Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin
hier.«
»In einer Kneipe am Pac-Man-Automaten.«
»Partytime«, sagte Dionysos. »Das musst du doch wissen. Wann
immer es irgendwo eine Party gibt, ist meine Anwesenheit von-
nöten. Deshalb kann ich an vielen Orten gleichzeitig sein. Das einzige Problem war, eine Party zu finden. Ich weiß nicht, ob dir klar ist, wie ernst die Lage außerhalb deiner Kuschelidylle in New York ist …«
»Kuschelidylle?«
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»Aber glaub mir, die Sterblichen hier im Landesinneren sind
vollkommen in Panik. Typhon hat sie fertiggemacht. Nur sehr
wenige geben noch Partys. Offenbar sind Bobby Earl und seine
Freunde, die Götter mögen ihnen gnädig sein, ein wenig langsam.
Sie haben noch nicht kapiert, dass das Ende der Welt näher rückt.«
»Ich … ich bin also gar nicht hier?«
»Nein. Ich werde dich gleich in dein normales belangloses Leben zurückschicken und es wird so sein, als wäre nichts passiert.«
»Aber warum haben Sie mich hergeholt?«
Dionysos schnaubte. »Ach, ich wollte eigentlich nicht dich im
Besonderen. Ich wollte einfach irgendwen von euch blöden Her-
oen. Diese Annie …«
»Annabeth.«
»Es geht um Folgendes«, sagte er. »Ich habe dich auf diese Party geholt, um eine Warnung zu überbringen. Wir schweben in
Gefahr.«
»Ach wirklich«, sagte ich. »Auf die Idee wäre ich nun echt nicht gekommen. Danke.«
Er funkelte mich an und vergaß für einen Moment sein Spiel.
Pac-Man wurde von dem roten Gespenstertypen gefressen.
»Erre es korakas, Blinky!«, fluchte Dionysos. »Ich hol mir deine Seele!«
»Äh, das ist ein Typ aus einem Videospiel«, sagte ich.
»Das ist keine Entschuldigung. Und du ruinierst mir das Spiel, Jorgenson.«
»Jackson.«
»Egal! Und jetzt hör zu. Die Lage ist ernster, als du dir vorstellen kannst. Wenn der Olymp fällt, werden nicht nur die Götter verschwinden, sondern alles, was mit unserem Erbe zusammenhängt,
wird ebenfalls untergehen. Das ganze Gewebe, das eurer albernen kleinen Zivilisation zugrunde liegt …«
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Der Spielautomat klimperte ein Lied und Mr D rückte auf Level
254 vor.
»Ha!«, rief er. »Nehmt euch in Acht, ihr gepixelten Schurken!«
»Äh, das Gewebe der Zivilisation«, erinnerte ich ihn.
»Jaja. Eure gesamte Gesellschaft wird zerfallen. Vielleicht nicht sofort, aber du kannst mir glauben, das Chaos der Titanen wird den Untergang des Abendlandes einläuten. Kunst, Gesetze, Wein-proben, Musik, Videospiele, Seidenhemden, Samtmalerei – alles, was das Leben lebenswert macht, wird verschwinden!«
»Und warum kommen die Götter uns dann nicht zu Hilfe?«,
fragte ich. »Wir sollten uns am Olymp zusammenschließen. Ver-
gesst Typhon.«
Er schnippte ungeduldig mit den Fingern. »Du hast meine Cola
light vergessen.«
»Bei den Göttern, Sie können nerven.« Ich winkte der Kellnerin und bat um seine blöde Cola. Ich ließ sie auf Bobby Earls Rechnung setzen.
Mr D trank einen großen Schluck. Seine Augen klebten weiterhin an seinem Videospiel. »Die Wahrheit ist, Pierre …«
»Percy.«
»… die anderen Götter würden das niemals zugeben, aber wir
brauchen euch Sterbliche, um den Olymp zu retten. Verstehst du, wir sind Manifestationen eurer Kultur. Wenn wir euch nicht
wichtig genug sind, um den Olymp selbst zu retten …«
»Das ist wie mit Pan«, sagte ich. »Der davon abhängig ist, dass die Satyrn die Wildnis retten.«
»Ja, genau. Ich werde natürlich abstreiten, das jemals gesagt zu haben, aber die Götter brauchen die Heroen. Das war immer schon so. Sonst würden wir euch nervige kleine Gören doch gar nicht in unserer Nähe dulden.«
»Ich fühle mich so willkommen. Danke.«
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»Nutze das Training, das du im Camp von mir bekommen hast.«
»Was denn für ein Training?«
»Du weißt schon. Dieser ganze Heldenkram und … Nein!« Mr D
schlug auf die Spielkonsole. » Na pari i eychi! Das letzte Level!«
Er sah mich an und lila Feuer loderte in seinen Augen. »Wenn
ich das richtig in Erinnerung habe, habe ich einmal geweissagt, dass du dich als ebenso selbstsüchtig erweisen würdest wie alle anderen menschlichen Heroen auch. Jetzt hast du die Chance, mich Lügen zu strafen.«
»Ja, Sie stolz zu machen, steht wirklich ganz hoch oben auf
meiner Liste.«
»Du musst den Olymp retten, Pedro! Überlass Typhon den
Olympiern und rette unser Machtzentrum. Es muss sein!«
»Klar. War schön, mit Ihnen zu plaudern. Aber wenn es Ihnen
nichts ausmacht, meine Freunde fragen sich sicher schon …«
»Das ist
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