Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
Platschen unterbrochen. Einer der Gummipfeile von Dick und Dolores war direkt in Onkel Montys Richtung geflogen und klebte nun an dessen glänzender Stirn.
Percy und John wandten sich schnell um und grinsten sich an.
Es war Onkel Tobys guter Laune zu verdanken, dass Monty Montgomery nicht beleidigt in sein Zimmer rannte. Er redete so lange auf ihn ein, bis Onkel Monty sich beruhigt hatte und beim Klang des chinesischen Gongs mit allen anderen an der großen Frühstückstafel im Speisesaal Platz nahm.
Die ganze Veranstaltung sah so aus wie ein Bankett der englischen Königin. Percy konnte sich an Bilder solcher Festessen in den Zeitschriften seiner Mutter erinnern. Er reckte den Kopf, um zu sehen, ob er Samuel Jackberry irgendwo entdecken konnte, aber der Detektiv war offenbar nicht zu dem Weihnachtsfrühstück erschienen.
»Suchst du Sam?«, fragte Linda und Percy nickte.
»Der schläft bestimmt noch, weil er die ganze Nacht nach dem Verräter gesucht hat. Und das ist unsere Schuld, schließlich haben wir den Verdächtigen vertrieben«, sagte Claire ungewohnt zerknirscht.
»Vielleicht sollten wir besser auf ihn hören …« – John hustete hinter vorgehaltener Hand – »… und uns nicht mehr in die Angelegenheiten der Erwachsenen einmischen. Wir könnten stattdessen Murmeln spielen.«
»Pah«, winkte Linda ab.
»Oder wir knöpfen uns gleich nach dem Frühstück Onkel Adalbert vor«, entgegnete Claire. »Vielleicht erfahren wir von ihm etwas mehr über diesen Dr. Uide. Papa rückt ja nicht mit der Sprache raus. Und Onkelchen ist uns nach unserem Kampf mit seinen durchgebrannten Automaten schließlich noch etwas schuldig. Immerhin haben wir bislang dichtgehalten und keinem verraten, was in dem Geheimgang im Keller passiert ist.«
»Ich habe noch mehr Geheimzimmer gefunden«, sagte Percy. »Als ich vor ein paar Tagen nach dem Telefon gesucht habe, bin ich auf sie gestoßen. In denen gab es so einen merkwürdigen ägyptischen Sarkophag und …«
»Damit rückst du aber früh raus«, unterbrach ihn Claire und runzelte die Stirn.
Percy rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Ich wollte es euch ja immer sagen, aber ständig ist etwas dazwischengekommen. «
»Pssst!«, machte Linda und schlürfte einen Schluck Tee aus ihrer Tasse. »Wenn ihr weiter so rumkrakeelt, liefert ihr Onkel Eric noch einen Vorwand, Percy vor die Tür zu setzen. Und damit meine ich nicht nur vor den Speisesaal. Er sieht schon die ganze Zeit zu uns rüber.«
Percy warf ihm einen Blick zu. Ihm war bereits zu Beginn des Weihnachtsfrühstücks aufgefallen, dass Lord Eric besonders missmutig in seine Richtung geschaut hatte. Gleichzeitig nahm er aus dem Augenwinkel wahr, wie Onkel Cedric sich erhob. Er klopfte mit dem Löffel gegen seine Teetasse.
»Meine Lieben. Wir haben uns das diesjährige Weihnachtsfest bestimmt alle etwas anders vorgestellt, aber ich möchte darauf hinweisen, dass unsere Familie schon mit weitaus größeren Problemen fertiggeworden ist als mit Spionage, Entführung und einer vermeintlich ermordeten Köchin.«
Im Saal begann ein aufgeregtes Tuscheln und Wispern.
»Hört, hört!«, rief Onkel Eric und einige andere Darkmoors pflichteten ihm bei.
»Natürlich kann sich auch alles noch als Irrtum herausstellen «, fuhr Lord Darkmoor ungerührt fort, »ich denke aber, wir sollten tatsächlich davon ausgehen, dass jemand versucht, sich das Rezept von Aunt Annie’s Worcestershire- Sauce anzueignen, um es den McMurdochs zu verkaufen. Es würde mich nicht wundern, wenn Charles McMurdoch dafür ein nettes kleines Trinkgeld springen ließe.«
Einige Damen kicherten.
»Darüber macht man keine Witze«, grummelte Lord Eric. »Wir sollten jeden, der verdächtig ist, in die Mangel nehmen. Wofür haben wir denn einen Folterkeller?«
»Aber ich muss schon sehr bitten, Verehrtester«, meldete sich nun Onkel Toby zu Wort. »Wir leben doch nun wirklich nicht mehr im Mittelalter,
n’est-ce pas?
Eine solche Vorgehensweise kann ich nicht gutheißen!«
Onkel Eric wollte etwas erwidern, aber sein Bruder kam ihm zuvor. »Ganz recht«, sagte Lord Darkmoor. »Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Deswegen habe ich einen Detektiv aus Los Angeles engagiert. Sein Name ist Samuel Jackberry. Er ist Jaspers Schwager und hat darüber hinaus einen ausgezeichneten Ruf. Er ist bereits gestern während unserer Weihnachtsfeier eingetroffen und hat auch schon mit seinen Ermittlungen angefangen. Leider ist ihm der Spion aufgrund einer
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