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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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zu, aber er reagierte nicht.
    »Du kannst doch unmöglich in diesen Räumen wohnen und nicht mehr wissen, was du hier und auf der Toteninsel gemacht hast«, fuhr sie dann fort. »Im Leuchtturm stand eine riesige Maschine, und da waren Regale mit Kisten, in denen
Zutaten
aufbewahrt wurden …«
    »Und Wassertanks aus Glas«, fügte John hinzu. »In denen irgendwelche
Wesen
eingeschlossen waren!«
    »Im Keller hing ein Herz an der Wand«, sagte Claire. »Es wurde wie die Wesen in den Tanks mit einer grünen Flüssigkeit … äh,
genährt
. Einer Flüssigkeit, die
lebendig
gewirkt hat. Darin lagen auch die beiden Steine, die ihr in Ägypten gefunden habt.
Daran
musst du dich doch erinnern! So etwas vergisst man nicht. Du hast doch gerade selbst gesagt, dass du mit Tante Annie und Onkel Adalbert in Ägypten warst!«
    »
Vergessen
ist wahrscheinlich nicht das richtige Wort.« Lord Darkmoor hob langsam seine Hände und legte sie links und rechts an seine Schläfen. »Es ist eher so, als hätte mir jemand etwas aus meinem Kopf, aus meinem Gedächtnis herausgeschnitten. Oder aus meiner Seele. Es ist einfach
nichts
mehr da. Alles, was mit meinen Forschungen zusammenhängt, was ich gemacht habe,
warum
ich es gemacht habe,
was
ich dabei empfunden habe. Weg! Die Bücher, die ihr in den Zimmern gefunden habt, die mir früher einmal gehörten, bevor ich zu meinem eigenen Gespenst wurde, habe ich in den letzten zwölf Jahren jeden Tag studiert. Aber ich konnte ihr Geheimnis nicht entschlüsseln. Ich spüre, dass etwas Schlimmes hinter all diesen Dingen steckt, aber jedes Mal, wenn mir die Lösung zum Greifen nah scheint, stoße ich vor eine undurchdringliche Wand in meinem Kopf. Wenn ihr mir von dieser Konstruktion mit den Steinen und der grünen Flüssigkeit berichtet und von dem Labor im Leuchtturm, dann ist das so, als ob ihr es, na, sagen wir mal,
Brenda
erzählt. Die würde euch auch nur mit großen Augen anschauen.«
    »Brenda ist entführt worden«, sagte Percy. »Hast du das mitbekommen?«
    »Nein.« Der grüne Schimmer in Allans Blick wurde stärker. »Von wem?«
    »Von Onkel Toby«, antwortete Percy. »Und einem Helfer vermutlich. Sie wollten das Rezept für die Worcestershire-Sauce stehlen und an die McMurdochs verkaufen.«
    »Das hat uns gerade noch gefehlt.« Lord Darkmoor fasste sich an die Stirn. »Kümmert sich Cedric darum?«
    »Er ist bewusstlos«, sagte Claire. »Er kann sich nicht darum kümmern.«
    »Meine Eltern wurden auch entführt.« Percy holte tief Luft und versuchte, direkt in Allans leuchtende Augen zu schauen. »Von Dr. Uide.«
    Als Percy den Namen des Irrenarztes aussprach, schienen Blitze zwischen Allans Bandagen hervorzuzucken. Er bäumte sich auf, als hätte ihm jemand in den Rücken geschossen. »Warum hat er das getan?«, flüsterte er erschüttert.
    »Ich hatte gehofft, dass du uns wenigstens
das
erklären könntest.« Percys Stimme verriet seine Enttäuschung. »Ich dachte, dass du … ich meine,
wir
dachten, dass es sein kann, dass …« Er konnte nicht weitersprechen und blickte mit Tränen in den Augen zu Boden.
    »Wir dachten, dass du Percys Vater bist«, sagte Claire zornig.
    In dem fensterlosen Salon wurde es plötzlich ganz still. Alle hielten für einen Augenblick den Atem an. Nicht einmal Jim gab einen Mucks von sich.
    »Ja«, sagte Lord Darkmoor nach einer Weile. »Ich bin dein Vater, Percy. Und ich habe deine Mutter einmal sehr geliebt. Dieses Gefühl konnte mir nichts und niemand jemals nehmen.«
    »Du kannst dir deinen dramatischen Tonfall sparen.« Claire stampfte wütend mit dem Fuß auf. »Wenn du Percys Mutter so geliebt hast, warum hast du dann nicht längst etwas unternommen? Warum verkriechst du dich hier in diesem dämlichen Labyrinth und futterst aus der Küche gestohlene Kuchenreste, während um dich herum die schrecklichsten Dinge geschehen? Das ist doch nicht zu fassen!«
    »Genau!«, rief Linda. »Du kannst doch nicht einfach so den Kopf in den Sand stecken!«
    »Ihr habt mir nicht zugehört«, sagte Lord Darkmoor und stand auf. Er wirkte plötzlich viel größer und strahlte etwas Bedrohliches aus. »Ich habe viele furchtbare Dinge in meinem Leben getan.« Seine Stimme klang nun so scharf und schneidend, dass die Kinder zusammenzuckten. Selbst Jim duckte sich und fing an zu winseln. »Und ihr solltet euch endlich von der Vorstellung verabschieden, dass ich ein guter Mensch bin. Aber ich habe für das, was ich getan habe, bezahlt. Im Übrigen überschätzt ihr meine

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