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Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hat.«
    Herkules blinzelte, sein Schnäuzchen zuckte. »›Extrem gefährlich‹ sind aber zwei Wörter!«, brummelte er dann mürrisch.
    »Was hat es denn nun mit Mephisto auf sich?«, wollte Hugo wissen. »Ist er ein Mensch oder ein Tier … oder ein Ungeheuer?«
    Walter kratzte sich das Kinn. »Die Sagen und Legenden beschreiben ihn als grausam und gewissenlos, aber was für ein Geschöpf er wirklich ist … wer kann das wissen?«
    »Komisch, dass er ausgerechnet mit einer Katze gleichgesetzt wird«, sinnierte Herkules. »Um zu unterstreichen, wie mächtig und fürchterlich er ist, hätte man sich auch ein anderes Tier aussuchen können, zum Beispiel … na ja … wie wär’s mit einer Maus? Ich meine, wer fürchtet sich schon vor einer Katze!«
    »Nun, dann müssen wir es eben selbst herausfinden«, sagte Hugo. »Wir entschlüsseln Marcellos Karte und spüren Mephisto in seinem Schloss auf.«
    »Was heißt hier wir ?«, entgegnete Onkel Walter. »Schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf! Falls ich mich entschließen sollte, Otis zu begleiten, gehe ich allein. Für euch beide ist es zu gefährlich.«
    »Na prima. Und wir sollen hierbleiben, wo jederzeit ein Trupp habgieriger Banditen auftauchen kann!«, konterte Hugo.
    »Stimmt!«, mischte sich Herkules wieder ein. »Die Kerle glauben uns doch kein Wort, wenn wir sagen, dass der Kartenmacher Walter Bailey verreist ist. Sie wenden bestimmt Gewalt an, damit wir ihnen deinen Aufenthaltsort verraten.«
    »Herrje, müsst ihr euch immer gegen mich verbünden?«, schimpfte Hugos Onkel, stand auf und stapfte in sein Arbeitszimmer.
    »Was ist denn nun?«, rief ihm Hugo nach.
    »Hab mich noch nicht entschieden«, lautete die gereizte Antwort, dann knallte die Tür zu.
    Hugo und Herkules fuhren zusammen und wechselten einen vielsagenden Blick.
    »Ich würde vorschlagen, wir packen schon mal«, sagte Hugo dann feixend.

8. Kapitel
    I
n dem fensterlosen Arbeitszimmer saß Walter auf einem wackligen Stuhl über den schweren Eichentisch gebeugt. Am einen Tischende stand eine Lampe, die ihren rötlichen Schein und lange Schatten auf die grob verputzten Wände warf. Auf dem Tisch lag Otis’ Abschrift von Marcellos Karte ausgebreitet. Die akkuraten Knickfalten unterteilten sie in sechzehn gleich große Quadrate.
    Walter betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Anschrift in der linken oberen Ecke.

    »Warum ich, alter Freund?«, sagte er leise. »Ist die alte Sage vom Grafen Mephisto etwa doch wahr? Und ich wollte sie dir die ganze Zeit ausreden! Hast du tatsächlich das geheime Schloss zwischen den eisbedeckten Gipfeln entdeckt? Ich war davon überzeugt, dass du den Verstand verloren hast! Aber dieses Beweisstück kann ich nicht einfach ignorieren.«
    Vor ihm lag ein bräunliches Blatt, dick wie Packpapier, das genauso groß wie Marcellos Karte war. Walter beugte sich so tief darüber,dass er die Tinte riechen konnte, warf immer wieder einen Blick auf Otis’ Zeichnung und kopierte sie mit sicherem, geübtem Strich.
    Gerade er als Kartograf wusste nur zu gut, wie wichtig es war, eine eigene Karte zu besitzen. Wie die Sache auch ausgehen mochte – um von niemandem abhängig zu sein, wollte er selbst ein Exemplar davon haben.
    In der nächtlichen Stille klang das kleinste Geräusch ohrenbetäubend laut. Die Spitze der Feder kratzte und scharrte über das Papier und langsam, aber sicher entstand ein getreues Abbild von Otis’ Kopie. Walters heisere Atemzüge klangen wie leises Sägen und heizten den kleinen Raum auf, sodass ihm bald der Schweiß auf der gefurchten Stirn stand. Sogar das Knistern des dicken Papiers unter dem Druck der Feder klang wie das Knallen eines Ochsenziemers.

    Schließlich war Walter zufrieden mit seinem Werk. Er richtete sich auf, stemmte die Handflächen ins Kreuz und ließ die verspannten Schultern kreisen.
    Dann schüttelte er den Kopf und rieb sich das Kinn, als er Marcellos Karte abermals betrachtete. Die flüchtige Skizze zeigte den Ausschnitt eines Gebirges, die Legende darunter enthielt unverständliche Buchstaben und Symbole.
    Von Otis wusste Walter, dass Marcello die Grenze von Dämonien bei Lovdiv überquert hatte, aber das berüchtigte Reich umfasste einen beträchtlichen Teil der südlichen Karpaten. Wo genau sich das Schloss befand, würde so lange ein Geheimnis bleiben, bis es ihm gelang, die verschlüsselte Botschaft seines Freundes zu knacken. Walter nahm sich ein neues Blatt und machte sich an die Arbeit.
    »Was wolltest du mir

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