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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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in dein eigenes gehen, wie ein braver kleiner Schauspieler. Morgen musst du um neun Uhr am Set sein, falls ich die Liste der Szenen, die Tim drehen möchte, richtig interpretiere.«
    »Ach du meine Güte!« Jack drehte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf in eine Hand. »Wenn man es mit einer Frau wie dir zu tun hat, kann man gar nicht vorsichtig genug sein. Erst muss ich eine wütende Exfreundin abwimmeln, dann finde ich in deinem Zimmer einen Kerl, der nicht mehr zu deinem Leben gehören dürfte, weil er mit einer anderen verheiratet ist. Natürlich bin ich zurückgekommen, verdammt noch mal. Ich war nicht sicher, wen ich jetzt bei dir antreffen würde. Vorhin sah ich diesen TV-Moderator Matt Lauer durch die Halle schlendern, auf der Suche nach einer Eroberung. Und ich hätte wetten können, dass er im achten Stockwerk auftaucht.«
    »Was für ein kranker, kranker Mann du bist …«
    »Ja, ich weiß.« Einladend klopfte er auf die Matratze. »Setz dich zu mir. Ich will mal unter deinen Bademantel schauen.«
    Eine Flasche Bodylotion in der Hand, sank sie auf die andere Seite des Betts. Eifrig begann sie, ihre frisch rasierten Beine einzucremen. Sie tat das, damit ihr Blick nicht allzu hungrig zu der gut gebauten Gestalt schweifte, die sich so verlockend neben ihr räkelte. Diesmal würde sie der Versuchung widerstehen. »Wenn ich mich recht entsinne, habe ich neulich
erklärt, unser kleiner Flirt würde nicht funktionieren.«
    »Vermutlich nicht, wenn du diesen Bademantel anbehältst.«
    »Jack, ich meine es ernst.«
    »Ich auch.«
    »Was da draußen passiert ist«, seufzte sie, »als wir uns … äh, verirrt haben … Das war nur ein Ausrutscher. Okay? Glaub mir, das war nicht ich. Normalerweise mache ich so was nicht … nun, was in Donalds Hütte geschah. Ist das klar? So ein Typ bin ich nicht.«
    »Das wirkte in der Hütte aber ganz anders«, erwiderte er und lachte anzüglich.
    »Das weiß ich …« Verlegen erinnerte sie sich an alles, was sie getan hatte. Sei stark, ermahnte sie sich. Bedenk, was du mit Barry erlebt hast. Jack könnte dein Herz noch tausend Mal schmerzhafter brechen … Entschlossen schüttelte sie den Kopf und wandte sich zu ihm. »Verzeih mir, wenn ich einen falschen Eindruck erweckt habe. Jedenfalls muss das – was immer es auch ist – aufhören. Und zwar sofort.«
    »Moment mal, machst du Schluss mit mir?«, fragte er verwirrt.
    Sie konnte ihm nicht verübeln, dass er erschrak. Vermutlich war sie die erste Frau, die es ablehnte, für einen Monat die Position einer Mrs. Jack Townsend einzunehmen – oder wie lange seine Affären auch immer dauern mochten. Außerdem würde sie die einzige Frau sein, die der Gefahrenzone mit intaktem Herzen entkam. »Hör mal, um mit dir Schluss zu machen, müssten wir eine Beziehung haben. Und die haben wir nicht.«
    »Wirklich nicht?« Jetzt klang seine Stimme noch ungläubiger.
»In der Tat, das wirkte auf mich ganz anders.«
    Lou lachte nervös. Was sollte sie tun? Dass er sie so hartnäckig bedrängte, hatte sie nicht erwartet. Sie hatte eher gedacht, er würde sich erleichtert fühlen. Suchten nicht alle Schürzenjäger ständig nach einer Möglichkeit, die aktuelle Geliebte loszuwerden, um die nächste zu betören? Eigentlich müsste er ihr auf Knien für diese Möglichkeit danken.
    Stattdessen schaute er sie bekümmert an. »Wie sollen wir Dakota die traurige Neuigkeit beibringen?«
    »Wovon redest du?«
    »Also, ich meine … du kannst nicht mit mir Schluss machen. Wir haben noch nicht einmal besprochen, wer Dakota betreuen soll. Hast du denn gar nicht überlegt, wie sich die Tragödie auf seine empfindsame kleine Seele auswirken wird? Womöglich braucht er eine jahrelange Therapie.«
    Er scherzte. Um das zu merken, hatte Lou eine ganze Weile gebraucht. Selbstverständlich scherzte er, sein Widerstand war nur Theater gewesen, und dass sie ihm den Laufpass gab, machte ihm nichts aus. Nicht das Geringste.
    Sehr gut, entschied sie. Nun würde es ihr leichter fallen, sich da herauszulavieren.
    Aber ein Teil von ihr war verletzt. Jener Teil, der an das Happy End in ihren Drehbüchern glaubte und sich einbildete, die Liebe würde am Schluss immer siegen, fühlte sich zutiefst verletzt. Weil er scherzte und etwas ins Lächerliche zog, das ihr, wenn auch nur kurzfristig, mehr bedeutet hatte, als – nun, als sie sich eingestehen wollte.

    Doch letztlich war es besser so. Viel besser. Von jetzt an würden sie wieder wegen seiner Nacktszenen und der

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