Perfekte Manner gibt es nicht
Kamera stand, sondern eine, die hinter den Kulissen arbeitete. Aber worin lag der Unterschied?
Hatte er mit allen seinen Freundinnen über Dakota geredet? Auch mit Vicky?
Zitternd holte sie Luft. »Wie oft soll ich es dir noch sagen, Jack? Ich werde mich nie wieder mit einem Schauspieler einlassen.«
»Dann ist es ja gut, dass Copkiller IV mein letzter Film ist.«
Müde schüttelte sie den Kopf. »Ich meine es ernst.«
»Oh, ich auch.«
Und diesmal glaubte sie ihm sogar. Noch nie hatte sie ihn so ernst gesehen.
»Wirklich, Jack …« Ihre Stimme bebte, und sie riss sich zusammen. Jetzt durfte sie keine Schwäche zeigen. »Ich will nicht schon wieder verletzt werden. Sonst würde – nichts mehr von mir übrig bleiben.«
Schweigen. Einen Herzschlag lang. Noch zwei Herzschläge …
Dann stand Jack vom Bett auf. Lou nahm an, er würde fortgehen. Den Kopf gesenkt, spürte sie Tränen unter ihren Lidern brennen.
Es ist besser so, redete sie sich ein. Sie hatte die Wahrheit gesagt, sie konnte es sich nicht leisten, noch einmal verwundet zu werden, schon gar nicht von einem Mann wie Jack, der ihr einen dauerhaften, einen viel tieferen Schmerz zufügen würde als Barry.
In ihren Kummer über die Trennung von Barry hatte sich auch eine gewisse Erleichterung gemischt, weil er zwar ihren Stolz verletzt, aber ihr Herz nicht gebrochen hatte. Bei Jack wäre es anders. Ihre Liebe zu Barry war eine Gewohnheit gewesen, an die sie sich
seit ihrer Jugend geklammert hatte. Was sie jetzt empfand – oder zu empfinden begann -, ging viel tiefer. Und es erschien ihr viel gefährlicher. Wenn sie sich nicht sofort davon befreite, würde sie in einen Abgrund stürzen. Und nicht nur ihr Stolz würde verletzt werden.
Aber zu ihrer Verwunderung verließ er das Zimmer nicht. Stattdessen ging er um das Bett herum und blieb vor ihr stehen. Verständnislos schaute sie zu ihm auf. Was wollte er denn noch? Hatte sie sich nicht klar genug ausgedrückt?
Doch sie hätte es wissen müssen, als er sich bückte und ihr die Bodylotion aus der Hand nahm. Sie hätte es wissen müssen, als er die Flasche auf den Nachttisch stellte, als seine Knie im dicken Teppichboden des Hotelzimmers versanken, als er ihre nackten Beine – noch warm von der Dusche – auseinanderschob, behutsam und energisch zugleich …
…und sein Gesicht in ihren feuchten Löckchen vergrub.
»Jack!« Erschrocken packte sie sein dichtes dunkles Haar. »Was machst du denn …? Hör sofort auf, Jack, du kannst nicht …«
Aber er konnte es. Und er tat es. Fest presste er seinen Mund an ihre intimste Stelle. Während seine hei ße Zunge flackerte, glitten seine Arme unter ihren Bademantel. Er umschlang ihre Hüften, drückte sie noch fester an sich und grub seine Finger in ihr weiches Hinterteil, das seiner Fünfzehn-Millionen-Kehrseite mindestens ebenbürtig war.
Und Lou blieb nichts weiter übrig, als ihre Finger in sein Haar zu krallen und sich den aufreizenden Liebkosungen
seiner Zunge auszuliefern. Stöhnend warf sie ihren Kopf in den Nacken …
War es verwunderlich, dass sie aufs Bett zurücksank und all ihre Vorbehalte gegen eine Wiederholung dieser lustvollen Aktivitäten vergaß? Dass ihre Finger sein Haar verließen, zu seinen sehnigen Unterarmen wanderten und seine Hände ergriffen, die ihre Schenkel festhielten, weil ihre Hüften sich jeder Bewegung seiner Zunge entgegenbogen? Und dass sie seine Hände zu ihren vor Verlangen pochenden Brüsten führte?
Es ist falsch … Sie wusste, dass es falsch war, denn er attackierte sie mit Waffen, gegen die sie machtlos war. Er war für sie der falsche Mann – er war für alle Frauen der falsche Mann. Letzten Endes würde er ihr wehtun. Und dann wäre sie der Betthase, der in einem Hotelflur stand, nur mit einem Negligé bekleidet, und Champagnergläser um sich warf.
Das alles wusste sie nur zu gut.
Warum fühlte es sich dann trotzdem so himmlisch an, was er tat?
Nun verließ er die pulsierende Stelle zwischen ihren Beinen, sein Mund zog eine brennende Spur über ihren Bauch zu ihrem Busen hinauf und berührte endlich die rosigen Knospen. Gleichzeitig schlüpfte seine Hand zwischen ihre Schenkel, und seine Fingerspitzen erschienen ihr im Vergleich zu seiner samtigen Zunge rau und hart und erregend.
Schließlich erschien sein Gesicht direkt über ihrem. Die blauen Augen vor Begierde verschleiert, schaute er sie an, ein schiefes Grinsen umspielte seine Lippen. »Weißt du, was dein Problem ist, Calabrese? Du
denkst zu
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