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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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»größeren Waffe« streiten. Alles würde wieder so sein wie früher. Ganz normal.
    Alles, außer ihr selbst. Nie wieder würde Lou Calabrese die Frau sein, die sie einmal war. Und deshalb fand sie es gut und richtig, dass sie sich jetzt rettete, bevor der Schaden irreparabel war, bevor Jack ihr die Chance nahm, jemals einen anderen Mann zu lieben.
    Um ihm zu bedeuten, sie sei cool und völlig ungerührt, bemerkte sie im gleichen flapsigen Ton wie er: »Ich dachte, Dakota wäre ein Golden Retriever.«
    »Ich hab’s mir anders überlegt. Wir nennen den Hund Ranger. Dafür heißt unser erster Sohn Dakota.«
    Nur ein Scherz, dachte sie seufzend.
    Aber dieser Scherz verletzte sie. Warum, konnte er natürlich nicht wissen. Als sie auf der Highschool ihre Zukunft mit Barry geplant hatte, war sie sicher gewesen, sie würde ihn heiraten und vor ihrem dreißigsten Geburtstag ihr erstes Kind bekommen. Gewiss, bis zu dieser Deadline dauerte es noch ein Jahr.
    Trotzdem war das kein Thema, über das sie Witze machen wollte.
    »Du hättest nicht zurückkommen sollen, Jack«, sagte sie leise.
    »Ich musste, weil ich meine Schaumbadflasche hiergelassen habe.«
    »Bitte, Jack, ich meine es ernst.«
    »Hey!« Jetzt wirkte seine Irritation echt. »Ich dachte, wir hätten ein Date. Erinnerst du dich? Im Flur? Bevor wir so unhöflich unterbrochen wurden … Da spürte ich, dass in dieser Nacht noch etwas geschehen
würde. Dann komme ich zurück – und plötzlich machst du mit mir Schluss. Das verstehe ich nicht. Was hat sich auf einmal verändert? Geht’s um Officer Juarez? Ich werde ihn gleich morgen mit Handschellen an mich ketten. Das schwöre ich dir. Das wird Tim bei den Dreharbeiten zwar kaum gefallen. Aber er kann den Polizisten ja später rausschneiden …«
    »Nein, das ist es nicht, obwohl ich wünschte, du würdest die Mordanschläge etwas ernster nehmen.«
    »Was ist es dann? Melanie? Habe ich nicht gesagt, es würde mir leidtun? Glaub mir, Lou, ich habe ihr nie irgendwas versprochen. Sobald ich gemerkt habe, wie sehr sie sich an mich klammert, wollte ich sie abwimmeln. Und da demolierte sie meine Hotelsuite. Wirklich, ich hatte keine Ahnung, wie verrückt sie ist …«
    Lou hatte es gewusst, schon vor Melanie Dupres Affäre mit Jack. Aber jetzt empfand sie sogar ein gewisses Mitgefühl mit der Schauspielerin. Zweifellos lohnte es sich, Jack Townsends wegen ein Sofa anzuzünden. Wie er da auf ihrem Bett lag – so reizvoll wie ein Schokoriegel, den sie eben erst ausgepackt hatte …
    Zu schade, dass sie dieser köstlichen Schokolade abgeschworen hatte …
    »Ich kann das nicht tun, Jack«, sagte sie völlig ernst. »Auf keinen Fall.«
    Da setzte er sich auf und blinzelte. »Irgendwie finde ich die Situation unheimlich. Was genau kannst du nicht?«
    » Das. « Lou hob eine Hand und ließ sie in ihren Schoß fallen. »Für Gelegenheitssex bin ich nicht geschaffen. Das fand ich noch nie gut. Und mit dem Weltmeister
im Gelegenheitssex kann ich es schon gar nicht. Dafür fehlen mir die Gene. Deshalb ist es besser, aufzuhören, bevor es außer Kontrolle gerät.«
    »Oh …« Zu ihrer Verblüffung verschwand der scherzhafte Unterton aus seiner Stimme. Jetzt klang er – verletzt.
    Nein, unmöglich. Jack Townsend ließ sich niemals verletzen. Er war es, der andere verletzte. »Mehr war das also nicht für dich, Lou? Nur Gelegenheitssex?«
    Hätte sie sein Gesicht nicht gesehen, wäre sie sicher gewesen, er würde wieder scherzen. Aber in seinen eisblauen Augen entdeckte sie ausnahmsweise keine Spur von Spaß.
    Sie zwang sich zu einem Lachen, um die gespannte Atmosphäre zu lockern. Doch es klang ziemlich nervös. »Wolltest du etwa mehr als das?«
    Mühsam verbarg sie, wie atemlos sie auf die Antwort wartete. Die Chance, dass der notorische Schürzenjäger Jack Townsend eine ernsthafte Beziehung eingehen wollte, war gleich null. In einem Playboy -Interview hatte er verkündet, er halte die Ehe für eine antiquierte Institution und die Monogamie würde der menschlichen Natur widersprechen.
    »Das werden wir wohl niemals wissen, nicht wahr?«, fragte er, schenkte ihr ein kurzes, kühles Lächeln, und sie starrte ihn überrascht an.
    Nein, das war nicht der Jack, den sie in den letzten Tagen kennengelernt hatte. Kein bisschen flapsig, spielerisch oder oberflächlich …
    Wie war das möglich? War sie etwa nicht nur eine weitere Nummer auf der Liste seiner belanglosen Affären? Okay, diesmal hatte er keine Frau gewählt, die
vor der

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