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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Hut leicht ergraut, gefolgt von einem wesentlich jüngeren Deputy mit Frostschäden im ganzen Gesicht.
    Erst fixierten die grauen Augen des Sheriffs den Regisseur, dann den Anwalt, schließlich Frank und Eleanor Townsend. An ihr blieb sein Blick haften. Hastig nahm er seinen Hut ab. »Mrs. Townsend, Madam?«, erkundigte er sich höflich. Hinter ihm nahm auch der Deputy die Mütze ab.
    In ihrer wachsenden Sorge schien sie Alessandro etwas zu fest an sich zu drücken, zumindest ließ das Wimmern des kleinen Hundes dies vermuten. »Ja, ich bin Eleanor Townsend.«
    »Und Mr. Calabrese?«
    Obwohl Frank ahnte, was ihm jetzt drohte, eines musste er dem Mann zugestehen. Er wollte ihnen die traurige Nachricht selber überbringen, statt diese unangenehme Pflicht einem Seelsorger aufzubürden. Deshalb respektierte er den Sheriff.
    »Ja, ich bin Franklin Calabrese.« Erstaunt hörte er, wie fremd seine eigene Stimme klang. Die Stimme eines alten Mannes, nicht Frank Calabreses Stimme. Klar, seine besten Jahre lagen hinter ihm. Aber mit fünfundsechzig gehörte man noch längst nicht zum alten Eisen …
    »Sheriff Walter O’Malley«, stellte sich der hochgewachsene Beamte vor. »Soeben bin ich von der Absturzstelle des R-44 zurückgekehrt, in dem Ihre Tochter und Ihr Sohn, Ma’am, gestern Morgen gestartet
sind. Und nun möchte ich Ihnen persönlich mitteilen, dass Mr. Townsend und Miss Calabrese die Bruchlandung überlebt haben.«
    » Überlebt? « Eine weibliche Stimme. Nicht Eleanor hatte gesprochen, sondern jemand am anderen Ende des Raums. Frank drehte sich um und sah eine zierliche kleine Frau in einem grauen Seidenpyjama. Das blonde Haar zerzaust, stand sie in der Tür des angrenzenden Schlafzimmers. Ihr fast überirdisch schönes Gesicht strahlte vor Freude.
    »Meinen Sie das ernst?« Mit makellos pedikürten nackten Füßen rannte sie zum Sheriff, legte beide Hände auf seinen Arm und drückte diesen an ihre Brust. »Die beiden leben ?«
    Unbehaglich schluckte der Sheriff. Allem Anschein nach war er nicht daran gewöhnt, dass fremde junge Frauen ihren Busen an seinen Arm pressten. »Äh … nun, Ma’am, an der Absturzstelle lag nur eine einzige Leiche. Natürlich haben wir die Umgebung nach Mr. Townsend und Miss Calabrese abgesucht. Offenbar haben die beiden sich entfernt, in der Hoffnung, einen Unterschlupf zu entdecken …«
    »Selbstverständlich müssen Sie die beiden finden«, verlangte Tim Lord energisch, trat neben die junge Frau im Pyjama und legte einen Arm um ihre Schultern. »Scheuen Sie keine Kosten. Wenn die beiden gerettet werden, wird das Studio jede erforderliche Summe zahlen.«
    Missbilligend schaute Walter O’Malley auf Tim Lord hinab. Also hat der Sheriff auch einen Verarschungsdetektor, dachte Frank.
    »Es geht nicht ums Geld.« Erfolgreich befreite der
Sheriff seinen Arm aus dem Klammergriff der Blondine. »Ehrlich gesagt, es liegt am Wetter. Inzwischen sind einige Flugzeuge gestartet, und die Federal Aviation Administration wird noch weitere bereitstellen. Aber ein neuer Sturm zieht herauf. Heute Nacht müssen wir wieder mit einem Blizzard rechnen.«
    »O nein!« Eleanor Townsend verließ den Tisch mit den Blumenarrangements und sank neben Frank auf die Couch, als würden ihre Beine sie nicht länger tragen. Blindlings streckte sie ihre Hand nach ihm aus, und er hielt sie fest, während Alessandro besorgt an ihrem Kinn leckte.
    »Wenn Miss Calabrese und Mr. Townsend den Sturm der letzten Nacht überstanden haben, werden sie auch diesen überleben«, prophezeite der Sheriff. »Angeblich ist er nur geringfügig schlimmer …«
    »O Gott!« Die Blondine im Pyjama griff sich an die Kehle, als könnte sie nicht ertragen, noch mehr zu hören.
    Nachdem der Sheriff ihr einen kurzen Blick zugeworfen hatte, wandte er sich zu Frank. »Was Deputy Lippincott und ich herausfinden wollen, ist, ob Ihre Tochter, Mr. Calabrese, und Ihr Sohn, Mrs. Townsend, gewisse Kenntnisse besitzen, was das Überleben in der Wildnis betrifft.«
    Verständnislos blinzelte Eleanor den Sheriff an. »Wie bitte? Keine Ahnung, was Sie meinen …«
    »Nun … glauben Sie, die beiden wissen, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll?«, erkundigte sich der Sheriff höflich. »Zum Beispiel Mr. Townsend … ist er ein Jäger? Vielleicht daran gewöhnt, seine Freizeit in den Wäldern zu verbringen?«

    »Er besitzt eine Ranch. Und er hält Pferde. Aber in Salinas. Dort schneit es nicht.«
    Sheriff O’Malley nickte, und Frank

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