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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kann­te ich ihn nicht. Der Raum, in dem wir uns be­fan­den, schi­en zu sei­nem Bü­ro- und Schalt­trakt zu ge­hö­ren. Je­den­falls hat­te uns nie­mand ge­stört.
    »Es be­fin­den sich wei­te­re drei­tau­send Raum­schif­fe mit Mars­flücht­lin­gen im An­flug auf Oko­lar, auch Er­de ge­nannt«, be­rich­te­te er mit dem Be­mü­hen, ru­hig und sach­lich zu blei­ben. »Das be­deu­tet den to­ta­len Zu­sam­men­bruch des Emp­fangs- und Un­ter­brin­gungs­plans. Bit­te …«
    Ein Wink ge­nüg­te. Die bei­den At­lan­ter ver­lie­ßen den Raum eben­so schwei­gend, wie sie ihn be­tre­ten hat­ten.
    He­dsche­nin trat auf uns zu. Sei­ne kohl­schwar­zen Au­gen schie­nen von in­nen her­aus zu glü­hen.
    »Sie ha­ben recht be­hal­ten, Ge­ne­ral Kon­nat«, er­griff er schwer at­mend das Wort. »Ich hal­te es für klug, in die­ser Schick­sals­stun­de kei­ne über­flüs­si­gen Wor­te zu ver­lie­ren. Sie su­chen nach wie vor Sag­hons omi­nöse Ge­heim­waf­fe, durch de­ren Wir­kung Sie den Un­ter­gang der über­le­ben­den Mensch­heit be­fürch­ten?«
    »Sie ha­ben sich ex­akt aus­ge­drückt. Wol­len Sie wei­ter­hin hel­fen? He­dsche­nin, die­ser Welt­raum­krieg ist für den Mars ver­lo­ren. De­neb wird ihn eben­falls nicht ge­win­nen kön­nen. Ich ha­be Ih­nen be­wie­sen, daß wir nach An­bruch des 21. Real­zeit-Jahr­hun­derts die de­ne­bi­sche Brut auf dem Mond ver­nich­tet ha­ben. Da­ge­gen liegt es nicht in un­se­rer mi­li­tä­ri­schen oder tech­ni­schen Macht, den Un­ter­gang Ih­res at­lan­ti­schen Kon­tin­ents zu ver­hin­dern. Er wird vom Meer mit glei­cher Ge­wiß­heit ver­schlun­gen wer­den, wie jetzt hun­dert­mal so vie­le Mars­flücht­lin­ge an­kom­men, als ur­sprüng­lich vor­ge­se­hen. Sag­hon wird die Pla­ne­ten der Rie­sen­son­ne De­neb ver­nich­ten und da­mit die Le­bens­grund­la­ge und al­le Nach­schub­ba­sen der Nich­tir­di­schen zer­stö­ren. Tä­te er es nicht, wür­den sie viel­leicht doch noch heim­keh­ren und auf ih­ren Ver­zweif­lungs­plan ver­zich­ten.«
    »Die bio-ener­ge­ti­sche Kon­ser­vie­rung der Em­bryos bis zum Ab­klin­gen der To­dess­trah­lung auf dem Mond? Mei­nen Sie das?«
    »Ja! Mir scheint, als wä­re Sag­hon weit­läu­fig über die Plä­ne der De­ne­ber in­for­miert. Sonst trü­ge er sich nicht mit der Ab­sicht, mit den über­le­ben­den Mar­sia­nern in den Raum zu star­ten und dort ab­zu­war­ten, bis die auf der Er­de zu­rück­ge­las­se­ne Lang­zeit­waf­fe an­spricht.«
    »Ich darf Ih­nen ver­si­chern, daß Sag­hon nur dürf­ti­ge Un­ter­la­gen be­sitzt. Sie wis­sen ent­schie­den mehr als der Kom­man­die­ren­de Ad­mi­ral. Wä­re es sinn­voll, ihn noch in letz­ter Se­kun­de zu un­ter­rich­ten? Wir könn­ten sei­ne Schif­fe zur Not mit der Groß­funk­sta­ti­on des Tra­ban­ten er­rei­chen.«
    »Las­sen Sie es sein. Ab­ge­se­hen von dem ent­ste­hen­den, für uns ka­ta­stro­pha­len Zeit­pa­ra­do­xon, wür­de Ih­nen ei­ne stich­hal­ti­ge Be­weis­füh­rung schwer­fal­len. Sag­hon hält die Flot­te nur dann an, wenn er …«
    »Ak­zep­tiert«, un­ter­brach er mich. »Dann müs­sen die Din­ge ih­ren Lauf neh­men. Die von Ih­nen ge­such­te Lang­zeit­waf­fe kann sich nur in dem Ge­bir­ge be­fin­den, das Sie ›An­den‹ nen­nen.«
    »Ken­nen Sie die ge­naue Po­si­ti­on?« fiel Han­ni­bal er­regt ein. »Die Art der An­wen­dung und die Wir­kung?«
    Der At­lan­ter schau­te uns lan­ge an. Ob­wohl ich we­gen der Pa­ra­blo­cka­de sei­nen Be­wußt­seins­in­halt nicht er­grün­den konn­te, fühl­te ich, wie sehr die­ser Mann mit sich kämpf­te. He­dsche­nin einen Ver­rä­ter zu nen­nen, wä­re ei­ne schwe­re Dis­kri­mi­nie­rung ge­we­sen.
    »Noch nicht«, ant­wor­te­te er. »Bit­te, das soll­ten Sie mir glau­ben. Wenn Sie mir nicht ver­si­chert hät­ten, daß der Erdtra­bant in ei­ner Stun­de zum le­bens­ge­fähr­lich strah­len­den Him­mels­kör­per wird, hät­te ich Sie un­ter Um­ge­hung der schar­fen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­kon­trol­len zum Mond brin­gen und dort ord­nungs­ge­mäß prä­pa­rie­ren las­sen kön­nen. Das ist jetzt vor­bei. Das Kom­man­do­ge­hirn, von Ih­nen ZON­TA ge­nannt,

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