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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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spä­te­ren Wir­ken zu Be­ginn des 21. Jahr­hun­derts wis­sen. Das ist die Lö­sung. Sie birgt al­ler­dings ein enor­mes Pro­blem in sich.«
    He­dsche­nin war fas­zi­niert.
    »Wel­ches, Ge­ne­ral?«
    »Im Mit­tel­al­ter be­sitzt die Mensch­heit noch kei­ne Raum­schif­fe. Wir kön­nen aber nicht war­ten, bis sie end­lich ent­wi­ckelt sind.«
    »Der Zeit­de­for­ma­tor, über den Sie ver­fü­gen, ist raum­flug­taug­lich. Warum neh­men Sie den nicht? Ich ver­ste­he nicht ganz.«
    Ich lach­te hu­mor­los auf. Han­ni­bal senk­te den Kopf. Er hat­te längst be­grif­fen, oder er wä­re kein GWA-Schat­ten ge­we­sen.
    »Weil Sie den Fel­sen­stütz­punkt nicht ken­nen, He­dsche­nin! Wir hat­ten größ­te Schwie­rig­kei­ten, den rie­si­gen Stahl­wür­fel in die Höh­len zu brin­gen. Wir muß­ten vie­le Ge­steins­schich­ten mit mo­der­nen Bau­ma­schi­nen ab­räu­men. Im Jah­re 2011 könn­ten wir den Zeit­trans­mit­ter mü­he­los aus dem La­by­rinth her­aus­flie­gen und zum Mond star­ten. Das geht aber nicht, weil – wie ge­sagt – ZON­TA in un­se­rer Zeit nicht an­sprech­bar ist. Al­so müs­sen wir we­sent­lich frü­her star­ten.«
    »Und im Mit­tel­al­ter, oder noch et­was frü­her, lie­gen acht­hun­dert Me­ter Fels über dem Stand­ort des Zeit­de­for­ma­tors«, fiel Han­ni­bal mit hei­ser klin­gen­der Stim­me ein. »He­dsche­nin, wir brau­chen ein Klein­raum­schiff. Es muß jetzt, in die­sen Stun­den, in den obe­ren Hohl­räu­men des Dsche­bel Mu­sa ein­ge­la­gert und so ab­so­lut si­cher ver­steckt wer­den, daß wir es im Jah­re Ein­tau­send, um nur ei­ne Zahl zu nen­nen, auch noch un­be­schä­digt vor­fin­den. Das Schiff muß al­so et­wa 186000 Jah­re dort ste­hen und trotz­dem funk­ti­ons­fä­hig blei­ben. Hält das Ihr Ma­te­ri­al aus? Mit ei­nem Rost­klum­pen kön­nen wir nichts an­fan­gen.«
    He­dsche­nin war viel zu klug, um un­se­re Pro­ble­me nicht er­faßt zu ha­ben. Er wink­te ab. Es war ei­ne sehr mensch­li­che Ges­te, die auch in der Neu­zeit ih­re vol­le Be­deu­tung be­ses­sen hät­te.
    »MA-Me­tall kennt kei­nen Rost, kei­ne Al­te­rungs­er­schei­nun­gen und kei­ne Ma­te­ria­ler­mü­dung. Theo­re­tisch müß­ten mar­sia­ni­sche Er­zeug­nis­se die­ser Art Jahr­mil­lio­nen über­dau­ern. Oder ha­ben Sie et­wa nicht ein­wand­frei funk­tio­nie­ren­de Schif­fe vor­ge­fun­den?«
    Ich nick­te be­ein­druckt. Na­tür­lich – die Hin­ter­las­sen­schaft des Mars war An­fang des 21. Jahr­hun­derts so ta­del­los er­hal­ten ge­we­sen, als wä­ren die di­ver­sen Ge­gen­stän­de ge­ra­de aus der Fa­brik ge­kom­men.
    »Wie groß ist der Hohl­raum, den wir als War­te­han­gar ver­wen­den könn­ten?« woll­te er wis­sen.
    »Ad­mi­ral Fol­ro­gh, un­ser Zeit­ge­fan­ge­ner, hat­te dar­in ein großes Bei­boot sei­nes Flagg­schif­fes un­ter­ge­bracht«, be­rich­te­te ich. Plötz­lich er­füll­te mich ei­ne un­sin­ni­ge Hoff­nung. He­dsche­nin war auf dem rich­ti­gen We­ge.
    »Dann reicht das Vo­lu­men für einen schwe­ren Jä­ger der TO­ROFT-Klas­se«, über­leg­te er. »Er ist über­licht­schnell, wen­dig, schwer be­waff­net und für sechs Mann Be­sat­zung vor­ge­se­hen.«
    »Das ge­nügt völ­lig«, rief ich er­regt aus. »He­dsche­nin, kön­nen Sie uns ein sol­ches Schiff zur Ver­fü­gung stel­len?«
    Er zeig­te wie­der sein iro­ni­sches Lä­cheln.
    »Kön­nen Sie es auch flie­gen, HC-9?«
    Han­ni­bal stieß ei­ne Rei­he be­mer­kens­wer­ter Ver­wün­schun­gen aus. Na­tür­lich konn­ten wir einen schwe­ren Jä­ger der TO­ROFT-Klas­se nicht flie­gen. Nie­mand konn­te das!
    Der At­lan­ter lach­te lei­se. Er konn­te wie­der ein­mal über sei­ne spä­ten Nach­kom­men spöt­teln. Aber er wuß­te auch einen Aus­weg!
    »Der Raum­jagd­pi­lot, der oh­ne­hin für Sie vor­ge­se­hen war, steht noch im­mer be­reit. Es wird ihm gleich­gül­tig sein, ob er jetzt oder fast zwei Jahr­hun­dert­tau­sen­de spä­ter zum Tra­ban­ten fliegt. Sie müs­sen ihn al­ler­dings in Ih­rem Zeit­ge­rät mit­neh­men und auch wie­der zu­rück­brin­gen. Nar­pha wird kaum be­reit sein, den Un­ter­gang un­se­rer der­zei­ti­gen Mensch­heit in der

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