Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
wohl wie­der, eh? May­koft, ich möch­te über­haupt kei­nen Schuß hö­ren.«
    »Ich bin hier in mei­ner Ei­gen­schaft als Oberst der Afri­ka­ni­schen Zen­tral­ab­wehr. Dies ist mein Land, und Sie ste­hen in ei­nem aus­ge­höhlten Berg, der eben­falls zu mei­nem Kon­ti­nent ge­hört. Aus die­sem Grund wer­de ich auch für Ih­re Si­cher­heit sor­gen, denn ich ha­be kei­ne Lust, Sie als an­ge­bra­te­nes Ge­schöpf­chen zu Re­ling zu­rück­zu­brin­gen.«
    »Gib Ru­he, Ge­schöpf­chen«, lach­te ich den Klei­nen an.
    Als mein Blick auf den pho­ro­si­schen Raum­pi­lo­ten fiel, ver­ging mir das La­chen.
    Nar­pha stand ver­krampft in der hin­ters­ten Ecke der Zen­tra­le. Sei­ne Rech­te um­klam­mer­te ei­ne mar­sia­ni­sche Strahl­waf­fe. Sein dunkles Ge­sicht wirk­te selt­sam grau.
    Na­tür­lich – der Mann er­leb­te sei­ne ers­te Zeit­rei­se. Das war nicht leicht zu er­tra­gen. Ich trat auf ihn zu.
    »Nicht die Ner­ven ver­lie­ren, Nar­pha«, warn­te ich has­tig. »Das ist ein ab­strakt er­schei­nen­der Vor­gang, der aber un­ter Be­ach­tung der über­ge­ord­ne­ten Ge­setz­mä­ßig­kei­ten völ­lig nor­mal ist.«
    »Das ver­su­che ich mir ein­zu­re­den, Lur­ca«, er­klär­te er rauh. »Sind wir wirk­lich an­ge­kom­men?«
    »Mit Si­cher­heit. Es wird nur nicht leicht sein, durch die teils ver­schüt­te­ten Stol­len und Gän­ge bis hin­auf zum Han­gar zu kom­men. Ihr TO­ROFT-Jä­ger ist nun plötz­lich um rund 186000 Jah­re äl­ter ge­wor­den, denn er be­fand sich nicht in dem oh­ne Zeit­ver­lust rei­sen­den De­for­ma­tor, son­dern in der nor­ma­len Ab­roll-Zei­tebe­ne.«
    Nar­pha faß­te sich sehr schnell. Wir war­te­ten, bis May­kofts Män­ner das rie­si­ge wür­fel­för­mi­ge Ge­rät ver­las­sen hat­ten und von drau­ßen über Sprech­funk die ers­ten Nach­rich­ten durch­ga­ben.
    Der klei­ne Bild­schirm mei­nes Arm­band­ge­räts leuch­te­te auf. May­kofts kan­ti­ges Ge­sicht er­schi­en. Sein Kahl­kopf wur­de von ei­nem Kampf­helm mit Funk­an­la­ge be­deckt.
    »Al­les in Ord­nung, Sir. Hier war ewig lan­ge kein Mensch mehr. Ich ge­be Ih­nen mit der TV-Ka­me­ra einen Rund­blick.«
    Er schwenk­te die blei­stift­dün­ne Auf­nah­me­ka­me­ra, de­ren Bild so­fort auf un­se­re Sichtschir­me über­tra­gen wur­de.
    Wir wa­ren wirk­lich in der klei­nen Ne­ben­höh­le her­aus­ge­kom­men; wie beim ers­ten Vor­stoß in das La­by­rinth des Dsche­bel Mu­sa. Es hat­te auch gar nicht an­ders sein kön­nen.
    »Drau­ßen ste­hen doch Ge­ne­ral Re­ling und ei­ni­ge hun­dert Leu­te«, stell­te der Pho­ro­ser ver­stört fest.
    Ich nick­te ihm zu.
    »Si­cher, aber auf ei­ner an­de­ren Par­al­le­le­be­ne der Zeit. Schon ei­ne Se­kun­de Dif­fe­renz wür­de sie ver­schwin­den las­sen. Das ist kom­pli­ziert, Freund. Kom­men Sie nun. Wir müs­sen schleu­nigst den Auf­stieg fin­den.«
    Ich hielt das Mi­kro­fon des Arm­band­ge­räts vor die Lip­pen und rief Gra­ham J. May­koft an.
    »Kön­nen Sie die nach oben füh­ren­de Ram­pe aus­ma­chen? Und den da­zu­ge­hö­ren­den Haupt­durch­gang in die Kup­pel­hal­len?«
    »Ja! Da ist we­sent­lich we­ni­ger ver­schüt­tet als im Jah­re 2011, als wir den ge­sam­ten Berg auf­bre­chen muß­ten. Wis­sen Sie, was ich ver­mu­te?«
    »Für einen Rät­se­lon­kel sind Sie noch zu jung«, rief Han­ni­bal da­zwi­schen. »Was ver­mu­ten Sie?«
    Ich hör­te Gra­ham schlu­cken. Er war ein 64­jäh­ri­ger Mann und ehe­ma­li­ger GWA-Cap­tain, der spä­ter zur Afri­ka­ni­schen Staa­ten­fö­de­ra­ti­on ge­sto­ßen war.
    »Ge­hen Sie mir nicht auf die Ner­ven, Utan! Wir fan­den beim ers­ten Ein­drin­gen Ske­let­te und al­te Hieb­waf­fen. Es ist da­her an­zu­neh­men, daß die Höh­len in hun­dert Jah­ren oder et­wa im Jah­re 1400 von is­la­mi­schen Macht­ha­bern ent­deckt und als Flucht­sied­lung aus­ge­baut wer­den. Da­bei ist es zu Pul­ver­ex­plo­sio­nen ge­kom­men, die vie­le Gän­ge ver­schüt­ten. Das ist jetzt, im Jah­re 1190, noch nicht der Fall. Je­den­falls sind Ram­pe und an­de­re Aus­bau­stol­len ziem­lich gut in Ord­nung. Ich sto­ße mit mei­nen Leu­ten wei­ter vor. Kom­men Sie nach?«
    »So­fort! Be­ei­len Sie

Weitere Kostenlose Bücher