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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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spie­len – be­haup­te­te Han­ni­bal. Aber sei­nen Er­klä­run­gen war nie zu trau­en.
    »Wenn ich Sie ei­nes Ta­ges aus der GWA feu­ern kann, Utan, schla­ge ich zehn Kreu­ze«, ver­sprach Ar­nold G. Re­ling zur wei­te­ren Er­hei­te­rung der An­we­sen­den, die längst nicht al­le wuß­ten, daß der Klei­ne und ich Te­le­pa­then wa­ren. Wel­cher ver­nünf­ti­ge Ge­heim­dienst hät­te einen Mann mit der­art phan­tas­ti­schen Fä­hig­kei­ten ge­feu­ert? Re­ling be­stimmt nicht. Die Be­mer­kung war da­her nur als Schutz­be­haup­tung im Hin­blick auf sei­ne Hilf­lo­sig­keit zu be­wer­ten. Das er­faß­te der Zwerg blitz­ar­tig. Er sag­te aber nichts mehr. Die Zeit dräng­te. Ich at­me­te er­leich­tert auf.
    »Start laut Be­rech­nung um drei Uhr drei­ßig Mi­nu­ten«, be­gann der Al­te in sei­ner ziel­stre­bi­gen Art. »Boh­ren Sie nicht in Ih­rer so­ge­nann­ten Na­se her­um, Utan. Nein, schwei­gen Sie! Füh­len Sie sich als be­reits an­ge­hört und ge­wür­digt.«
    Han­ni­bal stieß laut­los ei­ni­ge Ver­wün­schun­gen aus, durch die ich wie­der mun­te­rer wur­de. Das konn­te ja noch hei­ter wer­den! Seit wann pfleg­te man im Zeit­stütz­punkt Er Rif einen sol­chen Ton?
    »Seit­dem wir auf ei­nem Pul­ver­faß sit­zen«, teil­te mir Ki­ny Ed­wards te­le­pa­thisch mit. Sie stand im Hin­ter­grund des Raum­es. Ih­re schma­le Ge­stalt war kaum zu er­ken­nen. Sie wink­te leicht und lach­te uns zu. Mehr Auf­he­bens mach­te un­se­re na­tür­li­che Te­le­pa­thin nicht von sich. Sie war ein groß­ar­ti­ges Mäd­chen – schon fast ei­ne jun­ge Da­me. In­stink­tiv neig­te ich im­mer noch da­zu, in ihr das ab­ge­ma­ger­te, schutz­be­dürf­ti­ge Kind zu se­hen. So hat­ten wir sie vor ei­ni­gen Jah­ren ken­nen­ge­lernt.
    Re­ling dach­te nicht dar­an, uns ei­ni­ge Mi­nu­ten Ru­he­pau­se zu gön­nen; aber er mach­te es ge­ne­rell kurz.
    »Der mar­sia­ni­sche Jä­ger der TO­ROFT-Klas­se ist so gut wie mög­lich ein­ge­la­gert wor­den. Al­le In­nen­räu­me wur­den va­ku­um­kon­ser­viert. Sie, Kon­nat, star­ten nach der An­kunft im Jah­re 1190 mit vol­ler Be­sat­zung von sechs Mann. Ei­ner da­von wird Nar­pha sein. Ih­re Ver­hal­tens­wei­se auf dem Mond hängt von Ih­ren per­sön­li­chen Ein­drücken ab. Sie ha­ben al­le er­denk­li­chen Voll­mach­ten, nur nicht die, vom Mond aus die Er­de zu ge­fähr­den. Das könn­te ge­sche­hen, wenn das Ro­bot­ge­hirn ZON­TA un­er­war­tet hef­tig auf Sie rea­giert.«
    »Oder wenn schon de­ne­bi­sche Bioschlä­fer er­wacht sind, um schleu­nigst nach­zu­se­hen, was die Em­bryos in den rie­si­gen Brut­kam­mern ma­chen«, warf Al­li­son ein.
    Der Al­te blick­te prü­fend zu un­se­rem schwer­ge­bau­ten Hy­per­phy­si­ker hin­über. Fra­mus küm­mer­te sich nicht dar­um. Er trug zwar nicht mehr die Klei­dung ei­nes nor­di­schen Eis­zeit­bar­ba­ren, aber ge­ba­det hat­te er an­schei­nend doch nicht.
    »Das ist bei sei­nen Schweiß­vul­ka­nen auch zweck­los«, mein­te Han­ni­bal te­le­pa­thisch. »Er rinnt schon wie­der ki­lo­wei­se da­von. Wie macht er das?«
    Re­ling konn­te un­se­ren Ge­dan­ken­aus­tausch nicht hö­ren. Al­li­sons Be­mer­kung hat­te er je­doch auf­ge­grif­fen.
    »Rich­tig, Dok­tor. Mit ei­ner de­ne­bi­schen Ge­fahr muß ge­rech net wer­den. Küm­mern Sie sich dar­um. Sie wer­den zur Kom­mand­o­be­sat­zung ge­hö­ren. Kon­nat …«
    Ich rich­te­te mich un­will­kür­lich aus mei­ner le­thar­gi­schen Hal­tung auf. Der Al­te sprach plötz­lich be­tont ru­hig. Es wur­de Zeit, ihm den ge­büh­ren­den Re­spekt zu er­wei­sen.
    »Sir …?«
    »Wir ge­ben Ih­nen ein Schutz­kom­man­do von drei­ßig Mann un­ter May­kofts Füh­rung mit. Die Män­ner kön­nen Sie je­doch nur bis zum An­kunfts­ort im Jah­re 1190 ab­schir­men. Al­ler­dings wer­den sie auch da­für sor­gen, daß Sie bei Ih­rer Rück­kehr vom Mond einen un­be­schä­dig­ten Han­gar und ei­ne in­tak­te Zeit­ma­schi­ne vor­fin­den.«
    »Das glau­be ich gern, Sir.«
    »Gut! Der De­for­ma­tor soll­te so kurz wie mög­lich im Mit­tel­al­ter an­ge­hal­ten wer­den. Ih­re Re­la­tiv­zeit läuft wei­ter. An­ders kön­nen wir es

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