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Perlenregen

Perlenregen

Titel: Perlenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstie Papers
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Licht verströmte, ist ausgefallen. Trotzdem ist es taghell, denn links von mir befindet sich die riesige Fensterfront. Ich schaue kurz raus, doch auch dort hält alles den Atem an. Die Autos stehen still, Motorradfahrer schweben wie auf Fotos auf der Straße, Kinder hüpfen an der Hand ihrer Eltern auf dem Parkplatz und kommen doch nicht wieder auf dem Boden an.
    „ Nela?“, fragt Leon. „Spinn ich jetzt total?“
    „Wenn, dann spinnen wir beide“, lache ich. Ich weiß nicht so recht, was ich jetzt tun soll. Aufstehen oder sitzen bleiben? Leon hat sich komplett zu mir umgedreht. Die blöde Blonde greift sich die Haare im Nacken zusammen; ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Was ist?“, sagt Leon, der wohl aus Solidarität mitgrinst.
    „Nichts. Ich finde das alles nur so unglaublich. Was ist hier los? Ich mein, hast du so was sonst schon mal erlebt?“
    „Nee, außer mit dir garantiert noch nie, ich schwöre!“
    Ich bin so selig! Er kann sich an mich erinnern, sogar an meinen Namen! Bitte lass mich nie wieder aufwachen aus diesem irren Traum oder was immer es sein mag! Leon beachtet die Blonde kein Stück, sondern starrt mich mit einer Mischung aus Begeisterung und Verwirrtheit an. Es besteht kein Zweifel: Er findet mich sympathisch. Bei mir besteht ebenfalls kein Zweifel. Ich bin total begeistert von Leon! Wie irre schön er ist, auch außerhalb seines Schmuckuniversums! Er trägt ein blassrosa Hemd, dazu Jeans und dunkelbraune Lederschuhe. Der Gürtel hat genau die gleiche Farbe wie die Schuhe. Leon ist wie gemacht für mich, ich bin mir sicherer denn je. Ich kenne keinen anderen Mann, der so perfekt gekleidet ist, ohne dabei verkleidet auszusehen.
    „Komm, Dornröschen, gehen wir also wieder etwas Essen stibitzen! Oder hast du schon gegessen?“
    „Nein, nein, ich bin auch eben erst gekommen, direkt nach dir … Äh, nach euch.“ Mutig schaue ich ihn an. „Das ist bestimmt deine Freundin, oder?“
    Wow, Nela, lobe ich mich innerlich selbst. Ich habe ernsthaft und erwachsen gefragt, nicht eifersüchtig und kindisch.
    „Quatsch, also, nein, natürlich nicht, das ist meine Cousine. Besser gesagt die Tochter meines Cousins. Ist ja auch egal. Also, wir sind nur auf dem Weg zu einem Geburtstag, Riesenfamilienauflauf. Wir haben noch gut 200 km vor uns und wollten hier nur kurz Pause machen, weil wir Hunger bekommen haben. Und du? Bist du alleine unterwegs? Was für ein Zufall, dass wir uns hier mitten im Harz treffen! Oder kommst du von hier?“
    „Ja, das stimmt, das ist alles sehr merkwürdig. Also, nee, ich mache hier nur ein paar Tage Urlaub mit meiner Familie. Mein Bruder holt mich bald wieder ab. Ich versteh das alles nicht, Leon, was ist das andauernd?“
    „Du weißt ja meinen Namen noch!“
    Leon scheint ehrlich erfreut zu sein. Ich glaube, er mag mich – mein Herz macht einen Hüpfer.
    „Natürlich, wie könnte ich den vergessen? Glaubst du, ich erlebe sonst solche verrückten Sachen?“
    „Keine Ahnung. Auf jeden Fall siehst du nicht so aus, als würde es mit dir langweilig werden. Komm, lass uns doch mal wieder rumgucken, ich kann das alles gar nicht glauben hier!“
    Ich danke Nico, dass er mich aus dem Wagen geschmissen hat. Ich danke meinen Eltern, dass sie mich in den Harz verschleppt haben. Ich danke dem lieben Gott für diese glückliche Fügung! Leon Ahlbeck flirtet mit mir und ich muss jetzt unbedingt alles richtig machen!
    So ladylike wie möglich klettere ich vom Sofa herunter und greife nach Leons Hand. Ich schenke ihm mein schönstes Lächeln, öffne meine Lippen leicht und werde dieses Mal alles geben. Ich muss Leon haben! Bewundernd wandert sein Blick über meinen Körper. Er schluckt einmal.
    „Du bist mein ganz persönliches Dornröschen, Nela. Leider bin ich kein Prinz. Schlimm? Aber ich könnte dir vielleicht einen Hamburger besorgen, was hältst du davon?“
    „Super Idee! Ich mag sowieso keine Männer in Strumpfhosen.“
    Hand in Hand gehen wir durchs Diner. Ich bin mutiger als seinerzeit im Shinetime , vielleicht, weil wir hier beide fremd sind. Immer wieder werfe ich Leon flirtende Blicke zu; er macht es genauso. Die zur Salzsäule erstarrten Menschen interessieren mich kein bisschen – ich sehe nur meinen Traumprinzen inmitten von Pommes und Cowboyhüten. In der Küche werden wir fündig, beißen abwechselnd in einen XXL-Burger, einmal er, einmal ich. Die ganze Zeit wünsche ich mir, dass der Spuk nie enden möge. Wenn Leon mich nach diesem Erlebnis

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