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Perlentod

Perlentod

Titel: Perlentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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nichts«, versuchte Senta, ihn zu stoppen. »Wir haben zu Hause noch jede Menge Umzugskisten. Die kannst du haben. Wie es aussieht, wollen meine Eltern hier sowieso nie mehr wegziehen. Wir können gleich ein paar holen.«
    »Jetzt stehe ich wieder ohne Proberaum da«, sagte Mo traurig und ließ sich in den Sessel fallen.
    »Komm, wir holen erst mal die Kisten«, sagte Senta aufmunternd und zerrte Mo mit sich nach draußen.
    Sie schnappten sich die Räder und steuerten Richtung Dorfstraße.
    »Jetzt lass mal den Kopf nicht hängen«, rief Senta Mo zu. »Ich hab vielleicht sogar schon eine Idee, wo du unterkommen kannst.«
    Mo sah sie zweifelnd an.
    »Im Kulturzentrum, in dem meine Mutter arbeitet, gibt es auch Proberäume. Vielleicht ist da ja etwas frei.«
    Mo lächelte dankbar, schien aber weniger überzeugt. Gemeinsam holten sie aus dem Schuppen der Herzogs vier Umzugskisten und bugsierten sie zum Bunker.
    Um den finster dreinblickenden Mo auf andere Gedanken zu bringen, erzählte Senta ihm währenddessen von dem alten Tagebuch, das sie im Schuppen gefunden hatte. Aber Mo schien gar nicht richtig zuzuhören. Und als sie ihm anbot, beim Einräumen der Kisten zu helfen, wehrte er ab: »Du hast mir schon genug geholfen. Den Rest mache ich alleine.« Auch wenn er es nicht sagte, verstand Senta, dass er alleine sein wollte, und sie machte sich auf den Heimweg.

15
    H allo Rebecca, es tut mir total leid, dass ich damals so fies zu dir war. Ich würde es gerne ungeschehen machen, wenn es ginge. Kannst du mir helfen? Ich will mich von der Clique trennen, weiß aber nicht, wie. Die werden mich fertigmachen. Lolle.
    »Ich bin baff«, staunte Rebecca. »Du kannst unter die Fälscher gehen, das sieht total echt aus.«
    »Und wie findest du den Inhalt?«, wollte Senta wissen und klopfte nervös auf die Tischplatte. Sie brannte darauf, endlich Rebeccas Meinung zu hören. Um ungestört über ihren Plan sprechen zu können, hatte sie die Freundin in der großen Mittagspause in ein nahe gelegenes Café gelotst.
    »Gut«, fand Rebecca. »Was soll ich als Antwort schreiben?«
    »Du solltest erst ein bisschen zögern. Schließlich hat sie dich schon mal getäuscht«, überlegte Senta.
    »Also gut«, Rebecca zögerte noch kurz, dann griff sie zum Stift.
    Hallo Lolle! Ich bin sehr überrascht und kann kaum glauben, dass du es ernst meinst. Wie soll ich dir vertrauen? Rebecca.
    »Und was lassen wir dann Lolle antworten?«, fragte Rebecca und schlürfte gedankenverloren an ihrem Kaffee.
    »Lolle wird dich fragen, was sie tun soll, damit du ihr glaubst. Du schreibst ihr zurück, dass sie zum Beweis eine anonyme SMS an Miriams Macker schicken soll, in der sie behauptet, Miriam wäre total in Moritz Block verschossen.«
    »Moritz Block?«, rief Rebecca überrascht.
    »Ach, den kenn ich. Der wohnt bei uns im Dorf«, antwortete Senta kurz, in der Hoffnung, Rebecca würde sich damit zufriedengeben.
    »Ist das nicht der Junge, der damals von der Schule gehen musste, weil Miriam…«, setzte Rebecca an.
    »Ja, das ist der Junge. Aber er war hundertprozentig unschuldig«, fiel Senta ihr ins Wort.
    »Ja, das hab ich damals auch zuerst geglaubt.« Rebecca schüttelte den Kopf. »Aber es gab Zeugen für Miriams Aussage. Bettina hat damals vom Nachbarklo alles mit angehört.«
    »Bettina? Die Bettina Horicek, die jetzt verschwunden ist?«, hakte Senta nach und ihr wurde ganz heiß. Was hatte das zu bedeuten? Ihr fiel wieder ein, was Mo über Bettina gesagt hatte. Dass sie eine Lügnerin sei.
    »Angenommen, Bettina hat damals gelogen«, Senta rutschte näher an Rebecca heran. »Warum könnte sie Miriam geholfen haben, Mo zu belasten?«
    »Wieso denkst du, dass Bettina für Miriam gelogen haben könnte? Die waren keine Freundinnen. Im Gegenteil! Miriam hat Bettina ständig gehänselt«, erinnerte sie Rebecca.
    In Sentas Kopf rasten die Gedanken. Rebecca hatte recht. Das ergab keinen Sinn. Doch dann fiel ihr etwas ein.
    »Aber hast du nicht gesagt, dass sie irgendwann damit aufgehört hat? Das war nicht zufällig nach dieser Geschichte mit Mo?«
    Rebecca starrte Senta an, als habe sie gerade einen Geist gesehen. Sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
    »Oh man, ich glaub das kommt hin. Kurz nach dem Vorfall hat Miriam ihr sogar ein ausrangiertes Smartphone geschenkt. Das fand ich damals schon merkwürdig«, erinnerte sich Rebecca.
    »Das stinkt doch zum Himmel«, rief Senta wütend. »Ausgerechnet Miriams Opfer, Bettina, soll als Einzige dabei

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