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Perlentöchter

Perlentöchter

Titel: Perlentöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Corry
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oben an der Straße mit ihren Eltern, die sich drinnen ein Bier bestellten, während Grace und sie draußen im Garten spielen durften und jede eine Packung Chips erhielt, in der ein spannendes blaues Tütchen steckte, das mit Salz gefüllt war, wie sich herausstellte. Caroline mochte diese Tage, weil ihre Mutter ziemlich glücklich wirkte, ähnlich wie wenn sie ihre Schallplatten von Joan Baez abspielte. Und dann war da Thomas.
    Caroline fing bereits an, daran zu verzweifeln, dass sie jemals einen Freund finden würde. Alle Mädchen in der Schule hatten einen – sie war schließlich schon siebzehn! Was stimmte nicht mit ihr? »Vielleicht ist sie ja eine Ihr-wisst-schon-was«, kicherte jemand höhnisch, und Caroline war sich noch pummeliger und pickliger und dümmer vorgekommen als ohnehin schon. Die anderen Mädchen wohnten alle in großen Häusern, sodass sie sich nicht traute, jemanden in die kleine Wohnung zu bitten. Als eine Folge davon wurde sie nie zu den Partys der anderen eingeladen, bis auf die eine, zu der ihre Mutter sie allerdings nicht gehen ließ, weil Caroline so dämlich gewesen war zu sagen, dass die Eltern nicht zu Hause sein würden.
    »Das gefällt mir nicht«, hatte ihre Mutter erwidert. »Du willst doch keine Dummheiten machen. Nicht in deinem Alter. Du würdest dein Leben ruinieren.«
    Ihr Leben ruinieren? Wie? Das sei lächerlich, protestierte Caroline, aber vergeblich. Zurück auf dem Etagenbett mit ihren Farben schmollte sie wütend vor sich hin. Wie sollte sie jemals einen Jungen kennenlernen? Im Gegensatz zu den meisten Mädchen in der Schule hatte sie keine Brüder. Einmal lernte sie bei einem Tanzabend einen Jungen namens Chris kennen, aber nachdem er ein paarmal mit ihr ausgegangen war, meldete er sich nie wieder. Und dann, eines Tages, im Sommer 1972, tauchte ein großer, dünner, schrecklich schüchterner Junge auf, mit roter Haut und strohblonden Haaren, der eine bekannte Privatschule für Jungen ganz in der Nähe besuchte, und überbrachte ihrer Mutter eine Nachricht seiner Mutter wegen des Basars, und es stellte sich heraus, dass sie sich schon früher begegnet waren.
    »Wir waren mit euch beim selben Kinderarzt«, erklärte ihre Mutter vergnügt. Caroline konnte sich an die große Gemeinschaftspraxis erinnern, nicht aus ihrer eigenen frühen Kindheit, sondern aus der ihrer Schwester. Sie wurde »Memorial Hall« genannt, mit kalten Holzdielen und glänzenden Tafeln an den Wänden und Rosenblütensirup.
    Caroline fand Thomas zuerst nicht sonderlich sympathisch, aber sie war noch nie von einem Jungen ausgeführt worden! Er wolle zu einem Konzert, hatte Thomas ihr mit einer tiefen, wohlmodulierten Stimme, die gar nicht zu seiner Unbeholfenheit zu passen schien, errötend erklärt. »Die Band heißt Grand Funk Railroad«, hatte er hinzugefügt. »Sie tritt im Hyde Park auf. Eintritt ist frei.«
    Caroline hatte noch nie von einer Band mit so einem fragwürdigen Namen gehört, aber das spielte keine Rolle. Es war ein Date!
    Sie dürfe nur gehen, hatte ihr Vater in missbilligendem Ton gesagt, wenn sie eine Freundin mitnahm, also überredete sie das Mädchen aus dem Eckhaus, mit dem sie lose befreundet war, sie zu begleiten. Caroline zog eine hellblaue Jeans an, die seitlich mit gelben Blüten bestickt war und die sie sich von ihrem Ferienverdienst im Zeitschriftenladen gekauft hatte, wo einmal ein Kunde mit ihr herummeckerte, weil er eine Zigarettensorte namens »Waites« verlangt hatte, die aber tatsächlich »Whites« hieß. Sie fühlte sich so erwachsen!
    Zu ihrer leichten Enttäuschung küsste Thomas sie nicht beim ersten Mal. Dann, nachdem sie sich schon eingeredet hatte, dass sie ohnehin nicht interessiert war, rief er an und fragte sie, ob sie Lust habe, ihn bei seinem Spaziergang mit dem Hund zu begleiten. Caroline hatte sich immer einen Hund gewünscht, aber ihre Eltern waren dagegen, weil sie an einer Hauptstraße wohnten. Der Hund, ein Labrador, war gut im »Sitz-Machen«. Thomas’ Mund war warm und seine Zunge weich wie das Innere ihrer Wange.
    Die Monate vergingen. Eines Abends, als es draußen bereits kälter wurde und Thomas seine Armeejacke trug, die damals in Mode war, presste er sich eng an sie, und Caroline keuchte erschrocken auf, nicht nur, weil die Hecke hinter ihr sie pikste, sondern auch, weil sie sein Ding spüren konnte. Dann nahm er ihre Hand und schob sie in seine Hose. Es war so hart! Wie eine Baumwurzel mit vielen kleinen Unebenheiten.
    »Ich werde

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