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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Harfnern nichts zu befürchten«, wiederho l-te er leise, als er sie über den Hof führte.
    Robinton kam ihnen auf halbem Wege entgegen. Er strahlte vor Freude, als er ihre rechte Hand nahm. Dann befahl er mit einem Wink Stille.
    »Das hier ist Menolly, die Tochter des See-Barons Yanus aus der Burg in der Halbkreis-Bucht – und Petirons Schützling!«
    Wie immer die Harfner diese Eröffnung aufnahmen, man verstand kein Wort, denn mit einemmal vollführten die Feuerechsen auf dem Dachfirst einen Höllenspektakel. Ergriffen von der Furcht, der ganze Schwarm könne sich auf die Harfner stürzen, wirbelte Menolly herum – und wirklich, sie spreizten bereits angriffslustig die Schwingen. Streng befahl ihnen das Mädchen, auf dem Dach sitzenzubleiben. Dann aber blieb ihr keine Ausflucht mehr; sie mußte sich dem Meer von Gesichtern zuwenden, die einen lächelnd, die anderen verblüfft über ihre Feuerechsen – aber insgesamt einfach viel zu viele.
    »Ja, und diese Feuerechsen gehören Menolly«, fuhr Robinton fort. Sein mächtiger Baß übertönte mit Leichtigkeit das Gemurmel der Menge. »Genauso wie die schöne Ballade von der Echsenkönigin Menollys Werk ist. Nur daß es kein Fischer war, der die Eier vor dem Hochwasser rettete, sondern sie 11
    selbst. Und als man ihr nach dem Tod des alten Petiron daheim in der Halbkreis-Bucht das Singen und Musizieren verbot, lief sie fort und fand Unterschlupf in der Höhle der Echsenkönigin; dort erlebte sie mit, wie die Jungtiere schlüpften, und gewann neun von ihnen für sich, ohne zu wissen, was sie tat.« Applaus brandete auf, und Robinton mußte schreien, um sich verständlich zu machen. »Außerdem hat sie ein zweites Gelege am Strand gefunden, und ich – ich bekam zwei von den Eiern!«
    Der Jubel, der jetzt erklang, hallte von den Maue rn wider; die Echsen fielen mit schrillem Geschrei ein. »Na, was habe ich gesagt!« flüsterte T'gellan dem Mädchen zu.
    »Wo steckt denn Silvina?« fragte der Harfner von neuem, diesmal mit einem ungeduldigen Unterton.
    »Hier – und du solltest dich schämen, Robinton!« entgegnete eine Frau, die sich durch die dichtgedrängte Menschentraube schob. Menolly erblickte flüchtig ein sehr hellhäutiges Gesicht mit großen, ausdrucksvollen Augen und hohen Wangen-knochen, eingerahmt von dunklem Haar. Dann zogen kräftige, aber sanfte Hände sie von Robinton fort.
    »Wie kann man ein Kind solchen Strapazen aussetzen!
    Schsch – Ruhe jetzt! Ihr bringt mit eurem Geschrei die armen kleinen Geschöpfe da droben halb um den Verstand. Bist du denn von allen guten Geistern verlassen, Robinton? Los –
    verschwindet jetzt alle! Meinetwegen könnt ihr die ganze Nacht im Saal durchfeiern, wenn ihr die Energie dazu auf-bringt, aber die Kleine schaffe ich jetzt erst mal ins Bett.
    T'gellan, wenn du mir helfen könntest …«
    Gutmütig machten die Leute ihr eine Gasse frei.
    »Es ist heute schon zu spät, sie in Duncas Pension bei den anderen Mädchen unterzubringen«, sagte Silvina zu T'gellan.
    »Wir legen sie einfach in eines der Gästezimmer.«
    Menolly, die im Halbdunkel des Korridors kaum etwas erkennen konnte, stieß mit den Zehen gegen eine Fliesenkante und schrie unwillkürlich auf.
     
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    »Was ist denn, Kind?« fragte Silvina besorgt.
    »Meine Füße …« Menolly würgte die Tränen zurück. Silvina sollte sie nicht für weichlich halten.
    »Moment, ich trage sie«, sagte T'gellan, und ehe Menolly widersprechen konnte, hatte er sie hochgehoben. »Geh voraus, Silvina!«
    »Dieser verflixte Robinton!« schimpfte Silvina. »Er macht freilich Tag und Nacht ohne eine Spur von Müdigkeit durch, aber er vergißt, daß andere …«
    »Aber nein, ich stehe tief in seiner Schuld«, verteidigte ihn Menolly. »Er hat so viel für mich getan.«
    »Pah, im Gegenteil, er steht in deiner Schuld, Menolly«, meinte der Drachenreiter mit einem rätselhaften Lachen. »Du wirst den Heiler holen müssen, Silvina, damit er sich um ihre Füße kümmert«, fuhr er fort, während er das Mädchen die breite Treppe nach oben trug. »Wir haben sie so gefunden. Sie lief vor den Sporen davon.«
    »Was?« Silvina drehte sich um und starrte Menolly mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Beinahe hätte sie es auch geschafft. Lief sich natürlich die Sohlen wund. Ein Reiter aus meinem Geschwader entdeckte sie und brachte sie zum Benden-Weyr.«
    »In dieses Zimmer, T'gellan. Das Bett steht links. Ich mache gleich Licht.«
    »Keine Angst, ich sehe gut genug.« T'gellan

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