Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
der dritte Mann, dessen Stimme er gehört hatte?
    Dushik? Oder Giron? Giron wohl kaum, nicht so dicht an einem Weyr. Und Dushik hatte den Ruf, der schrecklichere Gegner zu sein.
    Jayge trieb Kesso schonungslos an und verzichtete auf eine bequeme Unterkunft, um schneller voranzukommen. Im Weyr hatte ihm jemand freundlicherweise einen Sack Getreide an den Sattel gebunden, so daß der Renner wenigstens ausreichend Futter bekam. Nur einmal machte er halt, um Reiseproviant und weiteres Getreide zu kaufen.
    Unterwegs hielt er ständig Ausschau nach frischen Spuren von anderen Reisenden, aber Thella und die anderen wären sicher nicht so töricht gewesen, diese belebte Straße zu nehmen.
    Endlich hatte er eine Idee. Sobald er auf der Burg Benden eintraf, würde er nach dem schwarzhaarigen Mädchen fragen. Sie hatte einen vernünftigen Eindruck gemacht und würde ihn ernst nehmen.
    Ihr würde er die Skizze von Readis zeigen und sie vor ihm warnen.
271

272
    Vor Dushik nahmen sich die Leute gewiß von selbst in acht, so grimmig, wie er aussah, aber Readis wirkte so anständig, und er hatte ein geschicktes Mundwerk.
    Viel zu geschickt.
    Immerhin hatte er sich noch genug Familienloyalität bewahrt, um Thellas Banditen von der Karawane abzulenken, und deshalb war Jayge seinem Onkel einen Gefallen schuldig.
    Müde, durchnäßt vom Regen des vorhergehenden Tages und hungrig traf er auf seinem erschöpften, fußlahmen Tier in der Burg Benden ein. Hier ging offenbar alles seinen gewohnten Gang, wie er zutiefst erleichtert feststellte. Er fragte nach Meister Conwy, der über seine Ankunft überrascht war, ihn aber herzlich willkommen-hieß.
    »Waren irgendwelche Fremden hier, um nach - dem Mädchen zu fragen, das Drachen hören kann?« erkundigte Jayge sich sofort.
    »Aramina?« Meister Conwy zog die buschigen Augenbrauen hoch. »Du bist also derjenige, der bis zum Weyr geritten ist, um die Leute dort zu warnen. Junge, du hättest deine Sorgen doch nur mir anzuvertrauen brauchen. Wir hätten den Wachdrachen hingeschickt und dir eine lange Reise erspart.«
    »Dann hätte ich aber Thella und ihre Bande nicht in der Nähe des Weyrs erwischt.«
    Meister Conwy nickte verständnisvoll, um sein nervöses Gegen-
    über zu beruhigen, nahm Jayge flink Kessos Zügel aus der Hand, scheuchte den Renner in den Stall und half dem Jungen, das müde Tier abzusatteln und in den Verschlag zu stellen. »Das ist richtig, aber nun hast du sie ja gesehen und dich auch ausführlich mit der Weyrherrin unterhalten, wie ich höre.«
    Jayges Hoffnungen flackerten kurz wieder auf.
    »Haben die Drachenreiter Thella etwa gefunden?«
    »Nein, obwohl sie sich wahrhaftig genug Mühe gegeben haben.
    Außerdem haben wir scharenweise Wachen aufgestellt und auch 273
    alle Pächter alarmiert.«
    Jayge hatte gerade seinen Sattel auf die Trennwand zwischen zwei Verschlagen legen wollen, doch jetzt hielt er inne.
    »Die Stute, die ich ihnen gebracht habe, stand gleich nebenan.
    Wo ist sie?«
    »Unterwegs. Aramina ist - mit zwei Wächtern - ausgeritten, um einem Lasttier zu helfen, das sich aufgespießt hatte. Sie kann ausgezeichnet mit Tieren umgehen, sie spüren, daß ...«
    »Sie haben sie aus der Burg gelassen? Splitter und Scherben, Mann, Sie sind ebenso verrückt wie die Leute im Weyr! Sie kennen Thella und Dushik nicht! Sie haben keine Ahnung, was das für Leute sind! Sie wollen das Mädchen töten!«
    »Nun mal langsam Junge, laß mich doch los! Und rede nicht in diesem Ton mit mir!« Meister Conwy löste Jayges Hände von seinem Hemd. »Du bist müde, Junge, du kannst nicht mehr klar denken. Sie ist in Sicherheit. Und jetzt komm mit mir, nimm ein Bad und laß dir etwas zu essen geben. Sie wird bald zurück sein. Das dauert höchstens ein paar Stunden.«
    Jayge zitterte vor Aufregung, aber da Meister Conwy so überzeugt schien, daß Aramina in Sicherheit war, ließ er sich überreden, in die Wohnung des Stallmeisters zu gehen und ein Bad zu nehmen.
    Erst als Meister Conwys ältester Sohn ihm einen Becher heißen Klah und mit Süßtunke bestrichenes, frisches Brot brachte, während er im warmen Wasser lag und den Reiseschmutz aufwei-chen ließ, ging ihm auf, daß Aramina das schwarzhaarige Mädchen sein mußte, das er so bewundert hatte. Zum Glück lenkte ihn das Essen ein wenig ab, denn seine Gedanken drohten eindeutig ins Erotische abzugleiten.
    Statt dessen konzentrierte er sich auf die beunruhigende Tatsache, daß es den Drachenreitern nicht gelungen war, die

Weitere Kostenlose Bücher