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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wieder den Becher hin. »Glaub mir, Aramina, ich weiß, wie es ist, wenn plötzlich Leute auftauchen, nachdem man Planetenumläufe lang keinen Menschen gesehen hat.«
    Als Jayge den vollen Namen seiner Frau hörte, stutzte er und blickte mißtrauisch auf.
    »Ich habe Sie nach einer Zeichnung wiedererkannt, die kurz nach Ihrem Verschwinden verbreitet wurde«, erklärte der Meisterharfner freundlich. Er ließ Readis auf seinem Knie reiten, und der Kleine gluckste vor Vergnügen.
    »Mein liebes Kind«, fuhr er fort, als Aramina sich einigermaßen gefaßt hatte, »alle werden sich freuen, daß Sie am Leben sind und daß es ihnen hier auf diesem schönen Besitz im Süden so gut geht.
    Wir dachten, die Banditen hätten Sie umgebracht!« Ein leiser Tadel lag in dem Blick, den er Jayge zuwarf, doch in seiner Stimme war nichts davon zu hören.
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    »In den letzten Wochen habe ich mehr Überraschungen erlebt als zuvor in meinem ganzen Leben. Es wird lange dauern, bis ich das alles verarbeitet habe.«
    »Meister Robinton interessiert sich sehr für alte Ruinen, Jayge und Ara«, erklärte Piemur. »Und ich glaube, die euren haben mehr zu bieten als die leeren Häuser oben auf dem Plateau.«
    Immer noch mit dem kleinen Jungen spielend, fuhr Meister Robinton eifrig fort: »Piemur hat mir erzählt, Sie hätten neben dieser ungewöhnlichen Behausung noch andere Überbleibsel aus uralter Zeit gefunden und würden sie auch benützen. Ich habe die Netze, die Kästen und die Fässer gesehen, und ich bin überwältigt. Es wird Planetenumläufe dauern, um die Siedlung auf dem Hochplateau freizulegen, aber bisher haben wir nur einen einzigen Löffel entdeckt, während Sie ...« Er deutete mit der freien Hand auf die verschiedenen Gegenstände im Wohnraum und schloß auch das Haus selbst mit ein.
    »Wir konnten bisher nicht sehr viel tun«, sagte Ära bescheiden.
    Sie hatte ihren Mut wiedergefunden.
    »Nachdem das Haus endlich bewohnbar war...«
    Sie unterbrach sich verlegen und sah Jayge ängstlich an. Er hatte sich neben sie gesetzt, einen Arm um ihre Schultern gelegt und ihre Hand in die seine genommen.
    »Sie haben wahre Wunder vollbracht, meine Liebe«, widersprach Robinton energisch. »Ein Boot, um auf Fischfang zu gehen, die Pferche für das Vieh, Ihr Garten - man bedenke nur, wieviel Gestrüpp Sie roden mußten!«
    »Haben Sie denn keine Angst vor den Sporenregen?« fragte P'ratan besorgt. Er hatte bisher geschwiegen.
    »Wir nehmen uns in acht«, grinste Jayge spöttisch, dann lächelte er den erschrockenen Drachenreiter begütigend an. »Ich stamme aus einer Händlerfamilie und habe den ersten Fädenfall in Telgar überlebt. Daher bin ich es gewöhnt, kein festes Dach über dem 373
    Kopf zu haben.«
    »Man weiß nie, wohin es einen im Leben verschlägt, nicht wahr?«
    bemerkte Meister Robinton mit strahlendem Lächeln.
    Jayge bewirtete seine Gäste mit Klah und frischem Obst und bot ihnen Brot an, das Aramina tags zuvor gebacken hatte. Es sei nicht besonders fein, entschuldigte sie sich, sie habe noch nicht die richtigen Mahlsteine gefunden. Nach dem Essen bestand sie darauf, dem Harfner und dem grünen Reiter die Gebäude am Flußufer zu zeigen. Readis ließ sich überreden, Meister Robinton freizugeben und seinen Vater und Piemur zu begleiten, die die Netze und den Rest des Fangs einholen wollten.
    »Beeindruckend, wahrhaft beeindruckend«, sagte Robinton immer wieder, während sie von einem Haus zum anderen gingen, und berührte hier eine Mauer, untersuchte dort ein Türschloß oder scharrte mit der Stiefelspitze den Boden auf. P'ratan sprach nicht viel, aber er machte große Augen, schüttelte staunend den Kopf und betrachtete Aramina mit zunehmendem Respekt.
    »Welch eine große Siedlung! Hier müssen mindestens hundert Menschen gelebt haben, sie haben die Felder bestellt, sind auf Fischfang gegangen« - er gestikulierte erregt -, »und haben es irgendwie fertiggebracht, Dinge von solcher Haltbarkeit zu schaffen.«
    Als sie den Schuppen erreichten, der als Stall verwendet wurde, lehnte er sich gegen das Geländer, ebenfalls ein Relikt aus grauer Vorzeit. »Und Sie haben alle diese Tiere wirklich selbst gezähmt?«
    Er lächelte, als eine kleine Echsenkönigin elegant auf Araminas Schulter landete. »Können Sie sie verstehen?«
    Sein Ton war gütig, aber die junge Frau errötete und senkte verlegen den Kopf. »Sie reden nichts als Unsinn«, sagte sie abfällig, und der Harfner spürte, daß die jüngsten Feuerechsengespräche

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