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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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größere Besitzung, als sich jemals einer der Alten abgesteckt hatte.«
    Sie beugte sich zu F'lar hinüber. »Das dürfen wir ihm nicht durchgehen lassen, F'lar. Auf keinen Fall!«
    »Lessa, wir können ihn auch nicht aufhalten.«
    »Warum nicht?« fragte sie.
    »Wir dürfen uns nicht in die Angelegenheiten eines Barons oder Grundbesitzers mischen.« Durch die von der Tradition vorgegebenen Beschränkungen diesmal wirklich verärgert, verzog der Weyrführer grollend das Gesicht.
    »Aber Toric befindet sich doch gar nicht auf seinem Grund, wenn er den Fluß überschreitet, oder?« fragte K'van mit ungemein sanfter Stimme. Das schwache Lächeln auf seinem Gesicht war ein wenig verschlagen. »Oh, ich weiß, er hat uns gebeten, ihm gegen Denol und die Gruppe beizustehen, die versuchte, ihm die Ierne-Insel wegzunehmen, doch die ist Teil der Ländereien, die ihr ihm zugestanden habt. Das Land, um das es jetzt geht, liegt außerhalb der Grenzen seines Besitzes.«
    »Bist du dir da sicher, Kvan?« fragte F'lar.
    »Daß er über seine Ländereien hinausgeht? Ja, nicht einmal das Ostufer des Flusses gehört mehr ihm. Zumindest entnehme ich dies meiner Karte, derzufolge die Ländereien der Burg des Südens vom Fluß bis zum Meer reichen und außerdem noch die Ierne-Insel umfassen.«
    »Auf deren Einschließung er damals bestanden hat«, warf Lessa ein, und rote Flecken der Wut zeichneten sich auf ihren gebräunten Wangen ab. Sie hatte die Fäuste geballt. »Und 308
    dieser Forderung haben wir nur nachgegeben, weil ich wollte, daß Jaxom Sharra zur Frau bekommt.«
    F'lar strich die Haarsträhne zurück, die ihm in solchen Mo-menten immer vors Auge fiel. »Du hast recht - er führt etwas im Schilde. Ich habe da plötzlich einen ganz unwürdigen Gedanken ...« F'lar schüttelte den Kopf und ließ den Gedanken unausgesprochen mit einer abschätzigen Handbewegung fallen.
    »Aber ich sollte besser abwarten, ob sich ein solch gemeiner Verdacht bestätigt.« Er lächelte K'van und Lessa zu. Der Blick in den Augen des jungen Weyrführers legte nahe, daß dieser vielleicht denselben Gedanken hatte.
    »Was für ein Verdacht? Natürlich kann etwas, das von Toric kommt, nur gemein sein. Aber worum geht es?« fragte Lessa.
    »Später, Liebste. Sag, K'van, stehen schon Siedler zum Abmarsch bereit?«
    K'van nickte. »Bisher ha tte ich dir nichts Ungewöhnliches zu berichten, aber wir haben immer ein Auge auf Torics Aktivitä-
    ten gehalten. Unauffällig, natürlich. In den letzten Monaten sind mehr voll beladene Schiffe als üblich im Hafen der Burg des Südens eingelaufen. Auf jedem befanden sich zehn oder zwanzig Passagiere, manchmal Familien, manchmal Alleinste-hende. Weißt du, daß er vier Küstenschiffe hat bauen lassen?
    Sie sind schwerfällig, haben wenig Tiefgang und viel Stau-raum. Auf jeden Fall halten sich zur Zeit in und um die Burg herum eine Menge Leute auf, die nicht ins Innere seiner Ländereien aufgebrochen sind, wie man hätte erwarten sollen -
    falls es sich um neue Siedler handelte. Er hat nie die Tatsache verhehlt, daß er Handwerker sucht. Wozu er auch durchaus das Recht hat, da noch nicht alles Land, das ihm rechtmäßig zusteht, besiedelt ist. Kein Grund für einen Weyrführer, seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angehen.«
    K'van grinste, seine Augen blitzten zynisch. Der junge Weyrführer hielt sich streng an die Traditionen, die Weyrn und Burgen regierten, denn er wußte, daß Toric jeden Verstoß 309
    gegen das Recht von Burg oder Weyr mit einem Wutanfall quittieren würde. »Als die Leute weder auf dem Land-noch auf dem Seeweg weiterzogen, konnte ich nur abwarten, bis sich ein Ansatzpunkt bot, den ich mit euch besprechen konnte.
    Beim letzten Fest waren Marken von allen Burgen und Gildehallen des Nordens im Umlauf, und es gab Gerüchte, Toric habe Land für Siedlungen verkauft. Auf seinen eigenen Ländereien hat er ein Recht dazu, aber ...« -K'van hob die Hand
    - »nicht auf der anderen Seite des Flusses!«
    »Das würde er doch wohl nicht wagen!« Lessa war außer sich vor Wut und Empörung. »Er hat den Nerv, sich für etwas bezahlen zu lassen, was den Siedlern aufgrund ihrer harten Arbeit ohnehin zusteht?«
    »Ein netter Plan«, bemerkte F'lar mit boshaftem Lächeln.
    »Und ich würde mich nicht wundern, wenn der Bezahlung in Marken später noch eine andere Art von Bezahlung folgen würde.« K'van nickte, und F'lar fuhr fort. »Wenn der Rat der Grundbesitzer vielleicht einmal über andere Dinge

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