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Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis

Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis

Titel: Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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wenigstens ungefähr, wo wir waren.
    Auf einem der Umschläge zeichnete Jack eine vorläufige Lageskizze. Später, wenn wir mehr wußten, wollte er sie genauer machen. Jack war ein guter Seemann, der konnte das. Der konnte sogar die Abdrift bei unserem Schwimmen berechnen...
    Wir blieben noch zwei Stunden in der Gegend, doch keiner unserer Kameraden tauchte mehr auf. Da beschlossen wir, nordwärts zu gehen und niemandem etwas Genaues über den Unglücksort zu verraten.
    Dr. Barrett: Und wo ist das nun alles passiert, David?
    Maxwell: Das erfährt nur der, dem ich mal mein Hab und Gut vererbe.
    Dr. Barrett: (belustigt) Ich wußte gar nicht, daß Sie Hab und Gut besitzen.
    Maxwell: Ich weiß genau, wo das Gold und die Diamanten liegen. Ist das kein Hab und Gut?
    Dr. Barrett: Und wer ist der glückliche Erbe?
    Maxwell: Ein Mann in London, Doktor...

    (Tonband abschalten)

    Dr. Barrett: Ja, damit, lieber Mister Clifton, wäre wohl das Geheimnis gelöst. Maxwell hat Ihnen vermutlich den geographischen Punkt vererben wollen, an dem die „Lady Sarah“ samt Gold und Diamanten auf dem Meeresboden liegt.
    Clifton: Leider befindet sich dieser Punkt, wenn es ihn wirklich in jenem letzten Brief gab, jetzt in den Händen eines gewissen Cartland.
    Dr. Barrett: (angewidert) Ein Schurke übelster Sorte. Einer, der, wenn es um seinen eigenen Vorteil geht, von eiskalter Rücksichtslosigkeit ist. Sie sollten so schnell wie möglich Anzeige erstatten.
    Clifton: Eine Sache, die ich noch überlegen werde. Sagen Sie, Doktor, Sie konnten auch nicht beiläufig erfahren, wo das Schiff gesunken ist?
    Dr. Barrett: Nein, da blieb er verschlossen wie die Schatzkammern des Tower. Als ich merkte, daß er darüber in keinem Fall sprechen wollte, habe ich ihn auch nicht weiter gedrängt.
    Julie: Hat er Ihnen auch nicht verraten, wo sein Freund, dieser Jack, zu Hause war?
    Dr. Barrett: Nein, Miß. Alles, was ich noch erfuhr, war, daß die beiden Männer tatsächlich die beiden einzigen Überlebenden geblieben waren und daß dieser Jack noch eine ziemlich genaue Lageskizze angefertigt haben soll.
    Clifton: (erhebt sich) Wir haben Ihnen sehr zu danken, Doktor.
    Dr. Barrett: Aber ich bitte Sie, das war doch selbstverständlich...
    Was übrigens diesen Schurken Cartland anbetrifft, könnte ich mir denken, daß er sich abgesetzt hat.
    Clifton: Sie meinen ins Ausland?
    Dr. Barrett: David Maxwell hat mir mal erzählt, daß Cartland eine in Holland verheiratete Schwester hat.
    Clifton: Wie war Ihr Verhältnis zu ihm?
    Dr. Barrett: Sie meinen zu Cartland?
    Clifton: Ja.
    Dr. Barrett: Zahnmedizinisch hatte ich im Laufe der Jahre nur zweimal mit ihm zu tun. Trotzdem flößte er mir Widerwillen ein. Vielleicht lag das auch mit daran, daß er die unangenehme Angewohnheit besaß, Maxwell für seine Zwecke zu mißbrauchen. Ständig redete er auf David ein, er möge mich dazu anstiften, heimlich Whisky ins Gefängnis zu schmuggeln...
    Julie: Und in London tat er, als könne er kein Wässerchen trüben.
    Dr. Barrett: Ja, das ist typisch.
    Clifton: Aber auch typisch für entlassene Strafgefangene überhaupt.
    Dr. Barrett: Mag sein. Mein Blick ist wahrscheinlich in dieser Hinsicht durch die ständige enge Nachbarschaft schon etwas getrübt. Was haben Sie nun vor; Mister Clifton?
    Clifton: Ich bin mir noch nicht sicher, ob es sich lohnt, der Sache weiter nachzugehen. Jetzt werden wir erst einmal das Grab David Maxwells besuchen und anschließend in aller Ruhe und Gemütlichkeit nach London zurückfahren...

    Keine der vier Personen, die in diesem Augenblick gemeinsam aus Dr. Barretts Haus traten, schenkte dem schräg gegenüberliegenden Haus besondere Beachtung.
    Es gehörte Frederic Howard, dem Neffen Dr. Barretts. Hinter einem der Fenster stand ein Mann, den die Verabschiedungszeremonie sichtlich zu interessieren schien. Und seinem höhnischen Gesichtsausdruck nach, ahnte er wohl, welche Rolle er in der Unterhaltung der Leute da unten gespielt hatte...

13. Szene

    Cartland: ... Sie ist wirklich eine gutaussehende junge Dame, diese Miß Julie.
    Howard: (heftig) Gehen Sie gefälligst ein Stück vom Fenster zurück, oder wollen Sie, daß man Sie sieht?
    Cartland: Das also ist dieser Clifton.
    Howard: Von ihm zur Polizei ist nur ein kurzer Schritt, also seien Sie vorsichtig!
    Cartland: Sieht nicht so aus, als sei er eine große Kämpfernatur, was?
    Howard: Die Optik kann leicht täuschen, Cartland, das sollten doch gerade Sie wissen. Oder haben Sie es schon wieder

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