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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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abgesteckt waren, fühlte er sich freier, trotz der Bedrohung.
    Glenn Parker musterte ihn feindselig.
    „Ich muß ein Idiot gewesen sein, daß ich das dreckige Spiel nicht schon in Plymouth durchschaut habe. Colfield ist auf Tauchstation gegangen, weil ich mich gestern abend nicht wie verabredet gemeldet habe.“
    „Sie sollten sich Ihrer Chance bewußt sein, Mr. Parker. Greifen Sie zu!“
    „Chance? Zugreifen?“
    „Ja, die Chance der Strafreduzierung. Arbeiten Sie mit uns zusammen. So was wirkt sich auf die Höhe des Strafmaßes aus.“
    „Sehe ich wirklich so beschränkt aus, daß Sie es wagen, mir einen solchen Vorschlag zu machen? Allein schon dafür sollte ich ihnen einen heißen Scheitel ziehen.“
    Er hob drohend die Waffe.
    „Es war nur ein Angebot!“ sagte Clifton, den einige Fragen plagten. Wo blieb Cook mit seinen Leuten? Warum hatte Glenn Parker keine Eile, jetzt, nachdem er sich entdeckt wußte? Warum verduftete er nicht? Noch bevor Clifton über diese Fragen weiter nachdenken konnte, klingelte es an der Tür. Parker grinste bösartig. „Ihre Hetzhunde, was? Los, stehen Sie auf, wir werden einen kleinen Ausflug ins Reich der Dunkelheit machen. Übrigens, bevor ich es vergesse: Colfield ist Nichtraucher. Das hätten Sie eigentlich wissen müssen, Spitzel. Und jetzt hoch vom Stuhl.“
    Es klingelte zum zweitenmal.
    Perry Clifton blieb keine Wahl, wollte er nicht riskieren, daß ihn Parker kaltblütig erschoß. Und um den Mann mit einer blitzschnellen Aktion entwaffnen zu können, fehlte die wichtigste Voraussetzung: die Nähe. Glenn Parker schien in dieser Hinsicht schon Erfahrungen gemacht zu haben. Er war sichtlich bemüht, die Distanz zwischen sich und Perry Clifton nicht geringer als zwei Meter werden zu lassen. Er trat zur Wand. Seine Linke drückte inmitten einer Waldlandschaft auf einen Knopf, und ein Schrank rollte zur Seite. Die frei werdende Wand ließ einen dunklen Schacht erkennen. Eine dumpfe Geruchsmischung aus Stein und Muffigkeit drang heraus. Der Revolver beschrieb einen einladenden Bogen.
    „Bitte, nach Ihnen, Sir!“ höhnte Parker.
    Es klingelte bereits zum drittenmal.
    Perry Clifton betrat die Öffnung in der Mauer, und da geschah es auch schon. Ein furchtbarer Schlag traf ihn am Hinterkopf und ließ feurige Blitze vor seinen Augen tanzen, die von einem immer dichter werdenden Nebelschleier abgelöst wurden.
    Er spürte nicht mehr, wie er langsam an einer rauhen, unverputzten Wand abwärts glitt und mit dem Kopf aufschlug...

Wer sucht, der wird auch finden .

    Als Perry Clifton die Augen aufschlug, registrierte er nicht nur einen stechenden Kopfschmerz, sondern auch zwei ernst auf ihn herabblickende Augenpaare. Sie gehörten Detektivinspektor Morris Cook und Chefinspektor David Dankwell.
    Warum ist Dankwell nicht in Plymouth...?
    Clifton versuchte Ordnung in seinen Gedankenwirrwarr zu bringen, während seine Hände die Unterlage abtasteten. Kein Zweifel, er lag auf einem Bett. Und dann schnappte eine Art Rollo hoch und gab sein Erinnerungsvermögen frei. Glenn Parker!
    Er fuhr hoch! Eine Bewegung, die eine Explosion in seinem Kopf zur Folge hatte.
    „Immer mit der Ruhe, Mr. Clifton!“ sagte Cook und versuchte ihn behutsam zurückzudrücken.
    „Ich bin schon wieder okay, danke!“ stöhnte Clifton und tastete vorsichtig seinen mißhandelten Kopf ab.
    „Der Doktor hat Ihnen ein Pflaster verabreicht, Sie haben ziemlich geblutet“, sagte Cook.
    „Ist Parker auf Nummer Sicher?“
    Die Mienen der beiden Beamten gaben beredt Antwort. Und Dankwell erklärte zähneknirschend: „Er ist uns entwischt. Es verging zuviel Zeit, bis wir die Tür hinter dem Schrank fanden.“
    „Wenn Sie nicht so gestöhnt hätten, würden wir wahrscheinlich jetzt noch suchen!“ warf Cook dazwischen.
    Dankwell nickte und fuhr fort: „War Schwerarbeit, das Möbel beiseite zu schieben. Die Eisentür zum Dach hat uns dann noch einmal fast eine Viertelstunde aufgehalten.“
    „Wieso sind Sie eigentlich in London?“
    „Ich habe Papiere gebracht. Außerdem den echten Burly und seine Tochter.“
    Perry Clifton wiederholte fragend: „Tochter?“
    „Noch ein Kind. Ich erzähl’ Ihnen die Geschichte später. Diesen Volltreffer in der Wohnung am Hatterson Square verdanken wir ausschließlich Ihnen.“
    „Was ist mit Parkers Wagen?“
    „Den haben wir!“ gab Inspektor Cook Auskunft. „Die Spurensicherung hat ihn schon abgeholt. Wie ist Ihnen Parker denn auf die Schliche gekommen?“
    Perry Clifton

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