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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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weiß er von dem Boot?“
    „Les wird ein bißchen unvorsichtig mit seinen Worten umgegangen sein“, sagte Jefferson, und Clifton bewunderte einmal mehr dessen Kunst, sich zu beherrschen.
    „Ich habe keinen Ton vom Boot gesagt! “ protestierte Parker keifend.
    Clifton warf ihm ein überlegenes Lächeln zu. „Wie lautete doch gleich Ihre Frage, Mr. Hatch? Erwartet uns Colfield im Büro oder auf dem Paradies?“
    „Und das reichte für einen Mann wie Perry Clifton“, sagte Jefferson leise, während seine Blicke auf dem ungebetenen Besucher ruhten.
    „Du kennst den Burschen?“ fragte Hatch fassungslos.
    „Der Bursche, wie du ihn nennst, ist Warenhausdetektiv, wenn er nicht gerade hinter anderen Leuten herspioniert. Ihm verdanke ich die letzte Staatspension.“
    Jefferson hätte ebenso sagen können, daß Wasser naß und Gras grün sei. Es klang belanglos, nur so dahingesagt. Und gerade das war es, was bei seinen Komplicen eine eigenartige Beklemmung auslöste. Glenn Parker, oder besser Lester Hatch, schien sie als erster abgeschüttelt zu haben. Mit einer wilden Geste riß er die Pistole hoch und rief: „Ich lege den verdammten Spitzel um.“
    „Quatsch!“ wetterte der Massige. Und Hatch, dessen Stimme sich fast überschlug: „Er ist selbst schuld. Er ist ein Selbstmörder, denn er wußte, daß wir ihn nicht laufenlassen können.“
    Ein eisiger Hauch streifte Perry Clifton.
    Der Lauf der Waffe befand sich keine zwei Meter von seinem Gesicht entfernt.
    „Überlegen Sie, was Sie tun, Mr. Hatch. Die Paradies wird so und so, ob Sie mich erschießen oder auch nicht, vorerst Endstation für Sie sein.“
    „Ich werd’ dir das Maul stopfen, verdammter Spitzel.“
    „Sei kein Idiot! “ sagte Jefferson ruhig, und der Massige im Maßanzug pflichtete ihm bei: „Ein Mord wäre unser aller Ende, Les!“
    „Ich kenne Clifton gut genug, um zu wissen, daß er nichts Unüberlegtes tut, Les. Und unüberlegt wäre es, allein zu uns zu kommen.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich bin überzeugt, daß der Steg von Polizisten nur so wimmelt. Stimmt’s, Clifton?“
    „Sie haben wie immer recht, Mr. Jefferson.“
    „Ist es diesmal wieder der Zufall, daß Sie in meinen Schatten geraten sind?“
    „Die Polizei hat sich unserer Bekanntschaft erinnert und mich zur Jagd auf Sie eingeladen. Und ich glaube, daß Sie diesmal aus den gleichen Ursachen heraus wie seinerzeit in Hackston gescheitert sind.“
    „Nämlich?“
    „Sie waren nicht sorgsam genug bei der Auswahl Ihrer Mitarbeiter.“
    Jefferson nickte ernsthaft. „Kann sein, daß Sie recht haben.“
    „Wir müssen sehen, daß wir hier noch aus dem Schlamassel herauskommen.“
    „Es ist zu spät, Boris!“ sagte Jefferson resigniert. Doch der Massige namens Boris wußte es anders: „Die Tanks sind randvoll. Ich gehe jetzt hinaus, lasse die Motoren an, und wir verduften mit Volldampf. Die Dunkelheit ist ein guter Verbündeter.“
    „Du bist ein ewiger Optimist, Boris. Meinetwegen, versuche es.“
    „Und was machen wir mit dem verdammten Spitzel hier?“ Boris nickte Lester Hatch freundlich zu. „Wir lassen ihn später gegen den Strom schwimmen. Vorerst halt ihn in Schach!“
    Hatch trat vor Perry Clifton hin und rammte ihm den Lauf der Waffe in die Magengrube. In seinen Augen loderte Mordlust. Nichts war von dem freundlichen, umgänglichen Glenn Parker übriggeblieben, den er in Plymouth kennengelernt hatte.
    „Mein Finger ist so nervös, daß er schon auf hastiges Atmen reagiert, Spitzel!“ giftete er.
    Boris trat zur Tür, sah noch einmal zurück und verschwand behend nach draußen.
    Fünf Sekunden höchstens vergingen, dann setzte Rufen und Poltern ein.
    Die Paradies schaukelte wie wild, die Kabinentür sprang auf, und fünf, sechs Männer, allen voran Inspektor Cook, stürmten herein.
    Das Geräusch klirrender Handschellen klang durch den niedrigen Raum.
    Die Affäre „Rosa Nelke“ war mit der „Aktion Paradies“ zu Ende gegangen...

Ausklang

    Auch Perry Clifton hatte seinen Bericht, soweit er Einzelheiten preisgeben durfte, beendet.
    Sie saßen in Julies Wohnung, und beide, Julie und Dicki, waren aufmerksame Zuhörer gewesen. Nur Lady Ann, der Kanarienvogel, zeigte sich an den Ereignissen rund um die „Rosa Nelke“ wenig interessiert. Er sang und jubilierte, als gelte es, einen Trillerpreis zu gewinnen.
    „Womit hat man Mr. Burly denn erpreßt?“ wollte Dicki wissen.
    „Mit einem Unfall mit Fahrerflucht, bei dem ein Mann verletzt wurde. Nur, der

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