Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke
Wagen hinein, und das Tor wurde wieder geschlossen... Tja, ich meine, wenn das früh um neun gewesen wäre, oder nachmittags um vier, wäre mir das gar nicht aufgefallen. Aber wie viele Lieferwagen fahren schon früh um drei in ein Möbellager?
Mulligan: Vielen Dank, Mr. Unbekannt. Wir werden der Sache nachgehen. Und nun wünsche ich Ihnen, daß die Fische beißen!
Mann: Das will ich hoffen!
(Auflegen)
Zur gleichen Zeit passierte ein kleiner, hagerer Mann mit Schirm und Melone die Eingangstür des „First Observer“.
Er sah sich ein wenig nervös in der Empfangshalle um und steuerte dann auf den Schalter mit dem Schild „First-Observer-Information“ zu, an dem im Augenblick Miss Linda Field Dienst tat.
Hamilton (räuspert sich): Sie gehören zum Observer, Miss?
Miss: Ja, Sir. Haben Sie einen besonderen Wunsch? Wenn Sie zur Anzeigenabteilung möchten, dann...
Hamilton: Nein, nein... Ich möchte gern den Chefredakteur, Mr. Pride, sprechen.
Miss: In welcher Angelegenheit, Sir?
Hamilton: In... das... (Streng) Das ist nichts für Sie!
Miss: Oh...
Hamilton: Das ist streng vertraulich. Darüber kann ich nur mit dem Chefredakteur sprechen! Miss: Bitte, einen Augenblick...
(Telefon abheben/zwei Zahlen wählen)
Hallo, Peggy, hier ist ein Gentleman, der unbedingt den Chef sprechen möchte. (Betont) In einer streng vertraulichen Angelegenheit... Ja, Moment... (zu Hamilton) Bitte, Sir, wen darf ich melden?
Hamilton: Lionel Hamilton, Miss!
Miss: Es handelt sich um einen Mr. Lionel Hamilton, Peggy!
- - -
Okay!
(Auflegen)
Bitte, Sir, benutzen Sie den Aufzug. Fahren Sie bis zur sechsten Etage. Wenn Sie aus dem Aufzug treten, wenden Sie sich bitte nach rechts. Es ist die dritte Tür. Miss Brown wird Sie dort erwarten.
Hamilton: Vielen Dank, Miss... Miss Field!
Und so fuhr der kleine, hagere Mr. Hamilton mit Schirm und Melone in den sechsten Stock, wo ihm schon von weitem die bindfadendünne, stets lustige Peggy Brown lebhaft zuwinkte.
Sie tat so strahlend, daß sich Mr. Hamilton unsicher umsah — vielleicht meinte sie gar nicht ihn. Doch hinter ihm war weit und breit niemand. So holte er tief Luft und marschierte auf die wartende Miss Brown zu.
Hamilton: Sie sind sicher Miss Brown, Miss?
Peggy: Klar. Und Sie sind Mr. Hamilton, der beim Chef unbedingt ein Geheimnis loswerden will, habe ich recht?
Hamilton (räuspert sich): Ich darf doch um den notwendigen Ernst bitten, Miss Brown!
Peggy (zackig): Okay, Sir! Darf ich Sie bitten, mir zu folgen!
Hamilton: Bitte!
(Einige Türen auf und zu/Schritte)
Peggy: So, da wären wir, Sir. Bitte nehmen Sie Platz, ich sage inzwischen Bescheid, daß Sie da sind! (Flüstert) Ich sag’s ganz geheimnisvoll! (Kichert)
(Musikakzent)
Mander: Guten Tag, Mr. Hamilton, bitte, behalten Sie Platz. Mein Name ist Mander, John Mander!
Hamilton (unwirsch): Aber ich wollte den Chefredakteur sprechen, und der heißt laut Ihrer eigenen Zeitung Pride! (Hartnäckig) Ich kann nur mit jemandem sprechen, der voll entscheidungsfähig ist!
Mander: Lassen Sie sich erklären, daß ich...
Hamilton (störrisch): Ich will mit Mr. Pride reden!
Mander: Mr. Pride ist außer Haus, Mr. Hamilton. Ich bin Lokalredakteur und der stellvertretende Chefredakteur.
Hank: Und Sie können tatsächlich auch selbst entscheiden?
Mander: Kann ich, wenn es sein muß. Und ich kann auch gewisse Dinge für mich behalten, wenn es sein muß. Zum Beispiel Ihr Geheimnis. Also, nun lassen Sie schon die Katze aus dem Sack.
Hamilton: Sie haben heute einen Bericht über den Raub der Figuren aus der St.-Patrick-Kirche gebracht.
Mander: Stimmt. Ich höchstpersönlich habe ihn geschrieben. Haben Sie was daran auszusetzen?
Hamilton: Machen wir es kurz, Mr. Mander. Ich bin im Besitz der beiden Heiligenfiguren!
Mander (verwirrt): Sie?... Sie... Sie haben die Heiligen, also... also ich muß schon sagen...
Hamilton: Ich möchte die Figuren gern verkaufen, oder — wenn Sie wollen — gegen Lösegeld eintauschen.
Mander (schluckt): Reden Sie weiter.
Hamilton: Natürlich könnten Sie mich jetzt der Polizei übergeben, aber das einzige, was dabei herauskäme, wäre: Man würde mich einsperren.
Mander: Na, das wäre immerhin schon eine ganze Menge.
Hamilton: Ich bin nicht zum Scherzen gekommen.
Mander: Und ich verhehle nicht, daß ich solche Art von Eigentumsverschiebung verabscheue. Haben Sie vielleicht auch das Ding in Birmingham gedreht?
Hank: Mit Birmingham habe ich nichts zu tun... äh, wo war ich
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