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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Instrument. „Fotografieren Sie?“
    „Auch das!“ nickte Leigh bar jeder Überraschung.
    „Gut?“
    „Leidlich. Oder besser: leidlich gut.“
    „Besitzen Sie ein Teleobjektiv?“
    „Auch das.“
    Clifton zog die Fotografie aus der Tasche, hielt sie jedoch so, daß das Gesicht Edward Gladstones, des Geldempfängers, verdeckt blieb.
    „Bitte, kennen Sie die Lady auf diesem Bild hier?“
    Leighs Hände produzierten einige Dissonanzen. Und mit herabgezogenen Mundwinkeln erkundigte er sich in verächtlichem Tonfall: „Lady? Sie haben sich wohl versprochen? Seit wann nennt man eine Geldhyäne Lady? Sie ist ein Aasgeier, der sich an armen Teufeln mit Wucherzinsen vergeht.“
    „Kennen Sie Mrs. Warbury näher, Mr. Leigh?“
    „Wieso, sehe ich so aus?“
    „Nun, irgendwas muß Ihnen doch das Recht geben, so über sie zu urteilen.“
    „Sie ist eine Geld Verleiherin. Oder nicht? Sie nimmt Wucherzinsen, oder nicht?“
    Cliftons Stimme blieb ruhig, als er dem Musiker zu erklären versuchte, daß nicht alle Menschen gleich seien. „Sie begehen den Fehler, alle Geldverleiher über einen Kamm zu scheren, Mr. Leigh. Und nichts ist verwerflicher als leichtfertige Verallgemeinerung. Ich darf Ihnen versichern, daß Mrs. Warbury mit ihrem Geld mehr armen Teufeln geholfen als weniger arme geschädigt hat.“
    Leigh zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Meinetwegen, auch gut. Dann tut’s mir leid, wenn ich mich vergriffen habe. Sagen Sie, sind Sie Detektiv bei der Heilsarmee?“
    „Hat die Detektive?“
    „Keine Ahnung.“
    „Gut, erlauben Sie mir, daß ich, da ich das auch nicht weiß, zur Sache komme: Dieses Foto wurde gestern geschossen. Und zwar von einem Fenster aus, das entweder zu Ihrer oder zu Mr. McLennies Wohnung gehört.“
    „Ooooh, jetzt geht mir ein Licht auf.“
    „Wirklich?“
    „Jemand versucht mit Hilfe dieses Bildes, Mrs.... Warbury heißt sie, nicht?“ — Clifton nickte — „... also, zu erpressen. Stimmt’s?“
    „Haargenau.“
    „Wer ist die zweite Figur auf dem Bild?“
    „Das könnten Sie wissen, Mr. Leigh.“
    „Ja, aber nur dann, wenn ich es gemacht hätte. Warum wenden Sie sich nicht an Mr. McLennie? Ach nein, das tun Sie nicht. Der ist Ihnen zu seriös, was?“
    „Woher wollen Sie wissen, daß ich noch nicht mit ihm gesprochen habe?“
    „Hm...“ Leigh zögerte, nahm die Hände von den Tasten und sah Clifton forschend an. „Haben Sie?“
    „Nein.“
    „Da haben Sie’s. Also wollen Sie, daß die Sache an mir hängenbleibt. Meinetwegen, aber eines sage ich Ihnen schon jetzt: Das Schlimmste steht Ihnen noch bevor.“
    „Und was wäre das?“
    „Mir die Urheberschaft an dem Bild nachzuweisen. Sind Sie eigentlich ein privater oder ein offizieller Detektiv?“
    „Im Augenblick ist alles noch privat, Mr. Leigh. Und damit werde ich Sie zunächst vom Gegenteil überzeugen.“
    „Von welchem Gegenteil?“
    „Daß ich mich nur mit Ihnen beschäftige.“
    „Fein“, sagte Leigh und lachte leise. „Dafür dürfen Sie sich auch was wünschen, ich meine eine Melodie, die ich für Sie spiele.“
    „Das ist ein Angebot?“
    „Das ist ein Angebot!“
    „Dann darf ich um ein Stück Musik aus der Peer-Gynt-Suite bitten!“
    „Okay. Sie sind also ein sensibler Romantiker.“
    „Manchmal.“
    Early Leigh spielte wirklich hervorragend Klavier, und Perry Clifton mußte sich, während er den Klängen von Anitras Tanz lauschte, wirklich Mühe geben, den langhaarigen Musiker nicht schon voreilig von der Liste der Verdächtigen zu streichen...

    Als McLennie die Tür öffnete, drang der Geruch von Eiern und Speck an Perry Cliftons Nase. Er schien den Versicherungsvertreter beim Essen erwischt zu haben.
    „Tut mir leid, wenn ich Sie störe, Mr. McLennie. Sie sind gerade beim Essen.“
    „Nicht mehr“, sagte McLennie grinsend und zeigte mit dem Finger auf seinen Hals, „da rutscht er hin, der letzte Bissen. Was kann ich für Sie tun?“
    Clifton grinste zurück. „Versicherungsfachleute sind wohl rund um die Uhr im Einsatz?“
    „Sie haben recht. Nur so kann Rauch aus dem Schornstein aufsteigen.“
    „Mein Name ist Clifton, und ich hätte Sie gern um ein paar Auskünfte gebeten.“
    „Bitte, treten Sie ein, Mr. Clifton. Ich darf vorausgehen. Hat Sie jemand empfohlen?“
    „Eine befreundete Dame hat mir von Ihnen erzählt“, antwortete Clifton und umging mit dieser Erklärung die pure Wahrheit. Er schätzte McLennie auf etwa 40 Jahre, wobei ihn sein dünnes blondes Haar und der

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