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Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Titel: Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Handgriff schaltet er das Wandlämpchen ein, das sich unmittelbar hinter ihm befindet.
    Jetzt klopft es deutlicher.
    Die Klinke wird nach unten gedrückt, und Tom Forrester schiebt seinen Kopf durch die Tür.
    „Hallo, Mister Clifton“, flüstert er.
    „Kommen Sie nur, es ist alles in Ordnung!“
    Der Versicherungsdetektiv huscht eilig herein und drückt die schwere Eichentür hinter sich ins Schloß.
    „Nehmen Sie Platz und fühlen Sie sich wie zu Hause!“
    „Um ein Haar wäre ich Ihrer hübschen Wirtin in die Arme gelaufen. Glücklicherweise rief ihr im richtigen Moment jemand aus der Gaststube etwas zu, und sie ging noch einmal zurück. Das hätte leicht ins Auge gehen können.“
    „Ich hatte Sie eigentlich schon früher erwartet.“
    „Ja“, nickt Forrester, „ich wollte ja auch früher kommen. Aber heute abend wurde es, weiß der Kuckuck warum, ewig nicht dunkel. Und ich habe allen Grund, recht vorsichtig zu sein. Ich glaube, es tut sich was auf Turny...“
    Perry Clifton ist überrascht und gespannt. Es wird ihm gar nicht bewußt, wie er sich vorbeugt und Forrester am Arm packt.
    „Wie meinen Sie das? Haben Sie was entdeckt?“
    „Ja, man hat mein Gepäck durchsucht!“
    „Nein!!!“ Perry stößt das Nein so laut hervor, daß er sich erschrocken die Hand auf den Mund legt und seine Stimme dämpft. „Haben Sie eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?“
    „Ich nehme an, die Obrigkeit von Turny.“
    „Sie meinen die Polizei?“
    Forrester nickt. „Ja, die Polizei. Sie wird übrigens auf der Insel nur von einem einzigen Polizisten vertreten. Er heißt Jack Casy.“
    „Und was läßt Sie vermuten, daß es der Polizist war, der Ihr Gepäck durchwühlte?“
    Tom Forrester setzt sich zurecht.
    „Ich will der Reihe nach erzählen: Wie besprochen, wollte ich heute in London anrufen, um herauszufinden, wer die Untersuchung seinerzeit hier geführt hat. Das heißt, wer Joe Porter vernahm. Ich ging also zur Post und meldete ein Gespräch nach London an. Dazu muß ich sagen, daß auch die nur ein Einmannbetrieb ist. Der Postbeamte tat so, als hätte ich ein Gespräch zum Mond verlangt. Nachdem ich ihm endlich klargemacht hatte, daß ich das London in Old England meinte, meldete er es mit dem größten Widerwillen an.“
    „Vielleicht hat er was gegen das Telefonieren!“
    „Mag sein. Während ich wartete, versuchte er mich mit dem Geschick eines Maikäfers auszufragen. Und als das Gespräch endlich kam, wollte er sogar auch noch mithören.“
    „Feine Sitten sind das hier“, wirft Perry ein.
    „Es gelang mir dann doch, ohne Zeugen mit London zu sprechen. Aber mein Verhalten schien ihn mißtrauisch gemacht zu haben, denn mittags sah ich ihn lebhaft mit dem Gemeindepolizisten diskutieren. Ich tat so, als bemerkte ich die beiden nicht.“
    „Und nun glauben Sie, daß der Polizist daraufhin gründlich in Ihrer Habe herumstöberte?“
    „Ja. Sind Sie anderer Meinung?“
    „Im Gegenteil. Ich bin sicher, daß Sie recht haben! Mir fällt dabei ein, was Dicki Miller über die Inselbewohner schrieb: sie stecken alle unter einer Decke.“
    Tom Forrester grinst. „Ein kluger Mann, Ihr Mister Miller.“
    Perry gibt das Grinsen zurück und klärt ihn auf: „Dicki Miller ist mein Freund in London und ganze dreizehn Jahre alt. Ich halte ihn über den Fall auf dem laufenden. Übrigens, was haben Sie in London über die Untersuchung erfahren?“
    „Etwas sehr Interessantes und Aufschlußreiches: Die Untersuchung im Falle Joe Porter leitete ein gewisser Polizeisergeant Casy.“
    Perry Clifton ist sprachlos. „Der Inselpolizist?“
    „Ja, der Inselpolizist; ein Mann, der allem Anschein nach nicht nur das Gesetz vertritt...“
    Perry sinnt eine Weile vor sich hin. Dann sagt er: „Nehmen wir mal an, daß Jack Casy Dreck am Stecken hat. Und nehmen wir weiter an, daß dieser Dreck mit unserem Fall zu tun hat, dann hätten wir. bereits drei Personen, die an der Sache beteiligt sein können: Gary Allen, Joe Porter und Jack Casy.“
    „Und Tim Allen“, wirft Forrester ein. Doch Perry ist da nicht so sicher: „Ich weiß nicht recht... Trotz allem macht mir der alte Allen einen ganz guten Eindruck. Und dann noch was: Wer soll der Chef der Bande sein? Gary Allen ist garantiert nur ein ganz kleines Rädchen in dieser Maschinerie. Und der Polizist?“
    Tom Forrester winkt entschieden ab: „Der ist ebenfalls nur ein Rädchen.“
    „Bliebe noch Joe Porter“, spinnt Perry Clifton den Faden weiter. „Verdammt, ich

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