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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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richtete, sah den Mann zittern, und im nächsten Moment glaubte er, einen grellen Entladungsblitz wahrzunehmen.
    Gleichzeitig umfing ihn eine wohltuende Ohnmacht.
    *
    Übergangslos war alles wieder da: die Einsamkeit, das brennende Verlangen nach Leben; die Erinnerung daran, dass Furtok den Strahler auf sich selbst gerichtet und ausgelöst hatte ... Gurgelnd schreckte Stuart Lexa hoch. Ein Medoroboter beugte sich soeben über ihn und setzte eine Hochdruckinjektion an.
    »Ich brauche das Zeug nicht! Verschwinde!« Lexa riss abwehrend die Arme hoch.
    »Dein Kreislauf ...«
    »Quatsch!«, fauchte Lexa. »Lass mich in Ruhe! Was mir fehlt, weiß ich selbst am besten.«
    Er richtete sich hastig auf, kämpfte gegen das Schwindelgefühl an, das ihn überfiel. Es bedurfte einiger tiefer Atemzüge, bis sich seine Sinne vollends klärten. Dann sah er die Mediker und Roboter, die sich um Furtok bemühten.
    Der Mann lag am Boden. Mehrere Mediker hatten versucht, ihm zu helfen, doch Lexa sah, dass einer der Männer den Kopf schüttelte.
    »Nein!«, keuchte Kraton. »Das kann nicht sein! Er ist nicht tot, er ...«
    Einer der Mediker verabreichte dem Praktikanten umgehend eine Injektion.
    Rikoph Furtok hatte den Angriff des Körperlosen nicht überstanden. War es überhaupt ein Angriff gewesen? Was sonst?
    Stuart Lexa schaffte es, einen längeren Blick auf Furtok zu erhaschen. Der Mann war tot, jemand drückte ihm soeben die Augen zu. Aber er wirkte äußerlich unverletzt. Dabei glaubte Lexa sich zu entsinnen, dass Furtok den eigenen Strahler auf sich gerichtet und ausgelöst hatte.
    Trotzdem keine Verbrennungen, nicht die Anzeichen einer Verletzung? Hatte dieses Schattenwesen die Energie absorbiert? Lexa lauschte in sich hinein. Da war nichts mehr, was ihm die Nähe des Fremden verraten hätte.
    Timon kam. Lexa war froh darüber – auch, dass sie ziemlich schnell an Bord der NIKE QUINTO zurückkehrten.
    Stunden mochten vergangen sein. Ihm fehlte noch jedes Zeitgefühl. Erstaunt registrierte er, dass Oberstleutnant Timon davon sprach, dass Furtok einfach zusammengebrochen sei. ER hätte so viel dagegen anführen können; dass er dennoch kein Wort hervorbrachte, überraschte ihn selbst.
    Aber was hätte er sagen sollen? Dass eine immaterielle Erscheinung angegriffen hatte? War das die Realität? Er wusste es nicht, zumal auch Kraton hartnäckig schwieg.
    Und doch reimte Lexa sich das Geschehen allmählich zusammen.
    Immer deutlicher schien es ihm, als sei die immaterielle Gestalt in dem psimateriellen Artefakt gefangen gewesen. Diese Erscheinung hatte fliehen wollen, dem »Schneekristall« entkommen, dem Planeten ...
    Aber warum hatte sie das nicht längst versucht, hatte sich nicht irgendeines Wissenschaftlers bedient, der in den letzten zwanzig Jahren das Artefakt untersucht hatte? Warum hatte es ausgerechnet auf Rikoph Furtok gewartet?
    Lexa stutzte. Vielleicht weil Furtok durch den ersten Kontakt geradezu programmiert worden war? Möglicherweise war die fremde Erscheinung auf diese Weise ihrerseits an Furtok gebunden gewesen.
    Er entsann sich, was Kratons Vater von sich gegeben hatte. »... es hat mich seitdem nicht wieder losgelassen.« War ausgerechnet dieser Satz der Schlüssel zum Verständnis? Waren Rikoph Furtok und das immaterielle Wesen so eng miteinander verbunden gewesen, dass keiner von beiden seinem Schicksal entkommen konnte? Furtok hatte ebenso davon gesprochen, es befreien zu müssen und dass es Qualen leide.
    Hatte er mit es das immaterielle Wesen gemeint?
    Stuart Lexa wälzte die Fragen immer noch, als die NIKE QUINTO Tage später startete und ins Stardust-System zurückkehrte.
    Kraton Furtok hatte sich in das Schneckenhaus seiner Trauer zurückgezogen und war kaum ansprechbar. Er hielt Totenwache. Einzig und allein die Gewissheit, dass sein Vater sich nun nicht mehr wegen der Kaperung des Ausbildungsschiffes verantworten musste, verhinderte seinen Zusammenbruch.

8.
    Aveda, Stardust City,
    15. September 1409 NGZ
    Trennung

    »Jetzt ist alles in Ordnung!«
    Genau das hatte Belyona gesagt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Als würde dieser eine Satz die Monate aufwiegen, die Timber wieder im künstlichen Koma verbracht hatte. Nichts war in Ordnung, nach wie vor nicht, denn Timber F. Whistler hatte endgültig alles verloren, was ihn zum Menschen gemacht hatte. Während der letzten Operationen waren die wenigen ihm bislang verbliebenen eigenen Organe durch Robottechnik ersetzt worden. Und Belyona tat so, als

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