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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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er noch lebte. Die Explosion hätte ihn verbrennen müssen. Aber das hatte sie offenbar nicht getan. Weder ihn noch seine Begleiter: Rikoph Furtok und Kraton richteten sich soeben einige Meter entfernt auf.
    Und die anderen? Zitternd schaute Lexa den Gang entlang in beide Richtungen. Niemand sonst war zu sehen.
    »Hier können wir nicht bleiben!«
    Klirrend wie Eis klang Furtoks Stimme. Der Atem kondensierte fast vor seinem Gesicht.
    Lexa nickte nur. Er überwand seine anfängliche Schwäche schnell. Um sich warmzuhalten, trat er von einem Bein auf das andere und rieb die Hände aneinander.
    »Wir müssen herausfinden, wo wir uns befinden«, sagte Furtok.
    »Das kann doch nur First Found sein«, bemerkte Kraton. »Was sonst? Sag schon!«
    Sein Vater antwortete nicht. Schweigend ging er los. Auf Lexa wirkte er verbissener als zuvor.
    Andere Gänge kreuzten. Auch sie zogen sich scheinbar endlos dahin.
    Erst nach geraumer Zeit veränderte sich die Umgebung. Nahezu übergangslos standen sie am Rand eines hoch technisierten Areals. Riesige Tanks ragten vor ihnen auf. Sie schritten an Gerätebatterien vorbei, deren Sinn sie nicht erahnen konnten. Irgendwann standen sie auf einer Art Balkon, von dem aus der Blick in weite Ferne reichte. Eine verwirrende Landschaft erstreckte sich vor ihnen. Lexa empfand sie wie ein gigantisches Labyrinth ineinander verschachtelter Räumlichkeiten.
    Einsamkeit breitete sich in seinen Gedanken aus. Sie kam so intensiv, dass sie ihm geradezu Schmerzen bereitete.
    Instinktiv trat er mehrere Schritte zurück, weg von diesem Abgrund der Ewigkeit, und wandte sich um.
    Der Anblick des Fremden kam für ihn völlig überraschend. Lexa spürte, dass sein Puls zu rasen begann. Er wollte sich herumwerfen und fliehen, doch seine Glieder waren schwer wie Blei.
    Der Fremde war humanoid und hochgewachsen, nur wenige Zentimeter kleiner als Stuart Lexa. Allerdings war er knochig dürr, und die schmutzig-dunkelgrüne Kombination fiel locker um seinen Leib. Seine pergamentartig rissige Haut war fast schwarz; als er die Hände leicht anhob, sah Lexa die hellen Flecken an den Handflächen.
    Hellorangefarbene Augen taxierten den Praktikanten. Stuart konnte sich ihrem Blick schwerlich entziehen. Am Hinterkopf dieses Wesens bemerkte er einen gut fünf Zentimeter durchmessenden Auswuchs, den er im ersten Moment für einen nahezu armlangen, abstehenden Zopf hielt. Dieses Gebilde, ob nun ein Haargeflecht oder nicht, war über die ganze Länge quergestreift.
    Das Wesen schwieg. Stuart erkannte jedoch sofort, dass jenes Gefühl unerträglicher Einsamkeit von dieser Gestalt ausging. Einsamkeit, Isolation, Gier nach Leben – all das schlug ihm entgegen und raubte ihm fast die Sinne.
    »Kämpfen!«, zischte es neben ihm. »Wir müssen ihn vertreiben!« Kraton stand plötzlich da und hob angriffslustig die Fäuste. Vielleicht war es wirklich die einzig richtige Reaktion.
    Lexa zögerte. Die fremde Gestalt kam auf ihn zu, ohne Kraton zu beachten. Lexa sah Kraton zuschlagen, aber die Fausthiebe gingen durch dieses Wesen hindurch, als bestünde es nicht aus Materie. Eine Projektion?
    Nur Sekunden, dann war die Gestalt heran. Lexa schrie auf, als sie ihn berührte, der Schmerz wurde unerträglich. Er taumelte, versuchte, sich dem Fremden zu entziehen, aber seine Muskeln versagten. Er brach zusammen, wand sich schreiend auf dem Boden, nur beseelt von dem Gedanken, dieser unheimlichen immateriellen Erscheinung zu entkommen.
    Von irgendwoher, wie aus weiter Ferne, erklang eine wütende Stimme. Rikoph Furtok schrie etwas, das Lexa aber nicht verstand.
    Im nächsten Moment fühlte er sich gepackt und zur Seite gezerrt. Furtok warf sich zwischen ihn und den Angreifer.
    Lexas Schreien wurde zum Wimmern, der tobende Schmerz ebbte ab. Ebenso das Gefühl grenzenloser Einsamkeit und diese Gier nach Leben, die ihm fast die Kraft geraubt hätten.
    »Vater! Nein, tu das nicht ...!« Das war Kratons gellender Aufschrei, und im selben Moment erfasste er, dass Furtok sich zwischen ihn und die unheimliche Gestalt geworfen hatte.
    Das Fremde verschmolz mit Furtok. Lexa sah deutlich, wie die immateriellen Konturen mit denen Furtoks eins wurden. Für einen Moment schien der dürre Zopf aus dem Schädel des Mannes herauszuwachsen, dann schlugen die dürren Gliedmaßen um sich ...
    ... sie versuchten, Furtok den Strahler zu entreißen, den er mit einem Mal in der Hand hielt.
    Lexa stockte der Atem. Er sah, dass Furtok die Waffe auf sich selbst

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