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Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer

Titel: Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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hatte. Bestimmte funktionale Designs waren zeitlos, weil sich nichts daran verbessern ließ. Sie waren gewissermaßen für die Ewigkeit geschaffen.
    Während Sarkyuin von einem Tentakel sein Essen entgegennahm, schweiften seine Gedanken in die Zukunft, weit jenseits der spekulativen Henkersmahlzeit. In 50.000 Jahren würde es nicht wundern, wenn irgendwo auf Holoin oder auf Terra jemand einen Klappstuhl ausgrub.
    Der Algustraner zog die Folie von dem Teller ab. Schön säuberlich in drei Abteilungen sortiert, lachte ihn das Essen an. Wachtel war es nicht, aber es ähnelte dem Vogel ziemlich. Und riesig war es, größer als sein eigener Kopf. Knusprig goldbraun sah es aus, und die Kroketten daneben erinnerten an echte Kroketten. Den gemischten Salat kannte Sarkyuin in dieser Zusammenstellung schon auswendig.
    Vorsichtig fasste er die Manschetten des gebratenen Geflügels, zerrte es vom Teller und wälzte es hin und her. Kein Etikett und kein Stanzdruck mit Herstellungsvermerk. Und das sollte echt sein?
    »He, Canio!«, rief Chess herüber. »Das ist kein Gummi, sondern echtes terranisches Brathähnchen.«
    »Es ist riesig und sieht gefährlich aus.« Sarkyuin legte es zurück auf den Teller und griff nach Messer und Gabel.
    »Nein, nein, das war schon richtig so. Man isst es mit den Händen, nicht mit dem Besteck. Deshalb hat es die Papiermanschetten an den Beinen.«
    Er befolgte den Rat und versuchte in das Hähnchen zu beißen. Es klappte nicht. Sein Mund war zu klein für das Riesentier. Seufzend setzte er es wieder zurück und begann mit seinem Algustranerbesteck, das widerspenstige Geflügel zu zerlegen. Bei der knusprigen Haut war das gar nicht so einfach. Irgendwie schaffte er es dann doch.
    Ab und zu schloss er die Augen. Sein Gaumen sagte ihm, dass es sich um echtes Geflügel handelte. Aber sein Verstand wehrte sich gegen diese Erkenntnis. Irgendwann war er satt, und der Tentakel schlängelte sich heran und nahm den Abfall mit.
    »Es schmeckt tatsächlich fast wie gegrillte Wachtel«, stellte er verblüfft fest. »Ich muss mich mal erkundigen, ob ...«
    Er beendete den Satz nicht. Die Mikropositronik seines SERUNS erinnerte ihn daran, dass er sein Pausenkontingent überschritten hatte und schleunigst weiterarbeiten sollte.
    *
    Die Wandprojektion erstreckte sich über zehn Meter. Canio Sarkyuin musste hin und her fliegen, um sich alles anzusehen. Irgendwann wurde es ihm zu dumm, und er schaltete eine Kopie der Darstellung darunter, die nur zwei Meter breit war.
    »Die Belastungswerte der Sonnenzapfer sind einwandfrei«, stellte er fest. »Was meinst du, Don?«
    Donald Garlong war der Chefingenieur der JV-1, ein 52 Jahre alter Marsianer von schmächtiger Statur und mit weißgrauem Haarkranz. Zusammen mit dem eingefallen wirkenden Gesicht und den tief liegenden Augen hätte man ihn gut und gern hundert Jahre älter schätzen können.
    »Wir haben bisher keine Abweichungen festgestellt«, antwortete Garlong. »Die Sonnenzapfer arbeiten normal. Auch die Speichersektionen sind in Ordnung.«
    Es lag folglich an den Projektoren für den Situationstransmitter. Sie litten unter denselben Beeinträchtigungen wie das Sonnenfünfeck. Die hyperphysikalischen Verschiebungen legten die Technologie lahm. Die mechanischen Abläufe funktionierten zwar, das heißt, die Projektoren bauten das Halbraumfeld für den Tunnel auf, aber es kam kein Tunnel zustande, weil die Hyperkomponenten fehlerhaft arbeiteten.
    »Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Projektoren Stück für Stück zu untersuchen, die Steuerung zu überprüfen, die Hyperdimwandler und was da sonst noch drinstecken mag«, sagte der Algustraner. »Vermutlich ist alles derart verschoben und verstellt, dass wir die Projektoren zerlegen und neu aufbauen müssen.«
    Beim Sonnenfünfeck hatte er diese Methode verworfen. Bei den Projektoren für den Situationstransmitter blieb ihnen höchstwahrscheinlich nichts anderes übrig, als sich dieser Sisyphusarbeit zu unterziehen.
    »Ich brauche einen Zeitvorschlag«, wandte er sich an die Mikropositronik. »Nimm Erfahrungswerte, die wir mit anderen Projektoren haben.«
    Der Automat sagte ohne feststellbare Nachdenkzeit: »Drei Monate.«
    »Dein Vorhaben ist unmöglich«, lehnte Garlong Canio Sarkyuins Ansinnen ab. »Wir können es nicht umsetzen, selbst wenn wir das Personal und die Spezialroboter verzehnfachen.«
    »Wir fangen einfach damit an. Ohne den ersten Schritt werden wir den letzten nie tun!« Sarkyuin setzte sich in

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