Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
beschäftigen. Auch wenn sie Teil seines Aufgabenbereichs waren: Er musste sie hinhalten, damit Zeit blieb für die vordringlichen Probleme.
Warhl demonstrierte Unterwürfigkeit. Er war sich der großen Fehler bewusst, die er begangen hatte. Sein Waffeneinsatz und sein für einen Körperlosen untypisches Temperament hatten dazu geführt, dass Speiche A abgeschottet war und sich ihre Schwierigkeiten vergrößert hatten.
Überhaupt spielte der Protektor eine reichlich merkwürdige Rolle bei der Entdeckung Perry Rhodans. Bellyr konnte ihm bestenfalls zugutehalten, dass er die Bedeutung des Aufeinandertreffens richtig erfasst und ihn augenblicklich informiert hatte.
Perry Rhodan – wirklich Perry Rhodan? – wirkte ruhig. Ahnte er, in welch prekärer Lage sie sich alle befanden? Wahrscheinlich nicht. Warhl hatte ihn auf Bellyrs Wunsch hin nicht mit derartigen Informationen belastet.
»Es freut mich, dich kennenzulernen, Oberprotektor Bellyr«, sagte der Terraner. Der längst geeichte Translator übersetzte die schmerzend tief klingenden Laute. »Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich eine Menge Fragen habe!«
Es war keine Frage, das hörte man heraus. Rhodan deutete mit einer Kopfneigung eine Begrüßung an. Humanoide neigten zu übertriebener Körperbewegung. Hätte Bellyr mehr Zeit zur Verfügung gehabt, hätte er die Bewegungen seines Gegenübers eingehender studiert.
»Ich verstehe deine Neugierde, Perry Rhodan; aber ich bitte dich um etwas Geduld. Ich muss mich um andere Dinge kümmern, bevor die Situation im Polyport-Hof irreparabel wird.«
Er rief die Uhrzeit ab. Es wurde knapp. Wenn er nicht bald die Truppenversetzungen vornahm, würden die Konsequenzen ... unerfreulich sein. »Ich kann dir bestenfalls einen kurzen Überblick über die Situation geben.«
Die drei Terraner sahen ihn an. Sie wirkten irritiert oder verärgert. Wenn er Gestik und Mimik doch nur besser verstehen könnte ...
»Wer oder was ist das Suchkommando?«, fragte Perry Rhodan nach einer Weile. »Warum habt ihr den Polyport-Hof besetzt? Protektor Warhl sprach vom Versprechen eines Bruders. – Was ist damit gemeint? Woher kennt ihr uns Terraner?«
Der Unsterbliche machte aus einer einzelnen Problemstellung einen inhomogenen Komplex zerfaserter Einzelfragen. Die Denkweise der Menschen war verwirrend.
Bellyr bewegte einladend seine Arme und hoffte, dass die Terraner die Bewegung verstanden und sich zu ihm an den Kommandostand begeben würden. Zu seiner Erleichterung traten sie zu ihm. Inzwischen gab er über Intern-Funk die notwendigsten Kommandos an die Kampftruppen in Speiche D – und legte sich Antworten zurecht.
»Wir sind das Suchkommando«, bestätigte Bellyr, um Zeit zu gewinnen. »Wir sind auf der Suche nach unseren Ahnen, die seit langer Zeit verschollen sind. Ihre Spuren verloren sich in den Weiten des Weltalls.« Er legte eine Kunstpause ein und gab weitere Funkkommandos an die Reservetrupps. »Bis jetzt sind unsere Nachforschungen leider erfolglos geblieben.«
»Wie lange sucht ihr schon nach euren Vorfahren?«, unterbrach ihn Rhodan.
»Das tut nichts zur Sache.« Bellyr hasste Zwischenfragen. Sie brachten ihn aus dem Konzept. Mit einiger Mühe verzerrte er die Muskeln in seinem Kunstgesicht und hoffte, dass die drei Terraner verstanden, was er damit ausdrücken wollte. »Unsere Erfolglosigkeit währte lange genug, um uns an den Rand der Verzweiflung zu bringen.« Und viele von uns den Sinn eines Körpers vergessen zu lassen , fügte er in Gedanken hinzu. »Bis wir plötzlich und aus völlig unerwarteter Richtung Unterstützung bekamen.«
»Von wem?«
»Von einem Wesen, das mehr ist als ihr und wir. Von einem, das uns das Versprechen gab, unsere Suche zu unterstützen. Wir erhielten die Erlaubnis, das Polyport-Netz zu bereisen, um in fernen Galaxien nach den Spuren der Ahnen zu suchen ...«
»Dieses Wesen gehört also zu den Erbauern des Polyport-Netzes?«
Schon wieder eine Unterbrechung! Bellyr verzweifelte. Wie drückte man gesteigerten Ärger aus? Wie sollte er seine Emotionen deutlich genug darstellen, ohne zugleich die Gesprächspartner ernsthaft zu vergrämen? Sie hatten so viel vergessen ... Er beschloss, die Zwischenfrage Rhodans zu ignorieren.
»Zu unserem Bedauern wird, wie du mittlerweile weißt, das Transportnetz von der Frequenz-Monarchie attackiert und die Polyport-Höfe einer nach dem anderen in Besitz genommen. Damit das Transportsystem in die richtigen Hände gerät, wurde das Suchkommando
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