Perry Rhodan - 2534 - Der Gesandte der Maahks
überall der Fall ist. Wir können Sicherheitsprotokolle auslösen.«
»Sicherheitsprotokolle«, wiederholte Mondra. Und klang mit einem Mal noch weitaus zufriedener als zuvor. Perry Rhodan ahnte, was sie vorhatte, und ihm ging es nicht anders.
10.
Bühne frei für Mondra Diamond
Mondra warf einen Blick auf den Chronometer. Nach Mikrus erster Analyse blieb etwas mehr als eine Stunde, bis Perry aus dem Überlebenstank entlassen werden konnte. Zeit genug, ihre kleine Demonstration durchzuziehen, die ihre Position gegen die Fundamentalisten-Maahks zweifellos um einiges stärken würde, ehe der Gesandte der Dezentralen Überwachungsinstanz eintraf.
»Jetzt!«, befahl sie.
Mikru schaltete eine Strukturlücke in den Schutzschirm um das Schiff. An der Seite von Akika Urismaki trat Mondra hinaus auf das Transferdeck.
Nicht weit entfernt wartete, genau wie vor ihrem letzten Treffen, Grek 1 der Fundamentalisten. Er hatte dem Treffen zugestimmt, nachdem Mondra dringlich darum gebeten und betont hatte, dass möglicherweise die Wahrung des Waffenstillstands davon abhinge.
Sie atmete tief durch, dann ging sie an der Seite des Halbspur-Changeurs zum Treffpunkt mit dem Maahk. Die innere Unruhe konnte sie nicht leugnen, in die sich allerdings noch etwas anderes mischte, was sie selbst überraschte: eine gewisse Vorfreude.
Die Haltung des Anführers der Fundamentalisten interpretierte sie unwillkürlich als ablehnend. »Der Gesandte ist noch nicht eingetroffen! Ich bin beschäftigt! Oder willst du ihn uns ausliefern?«
Er deutete mit einem Tentakelarm auf den Halbspur-Changeur.
Akika schwieg, wie verabredet. Er diente Mondra lediglich als Bestätigung dafür, dass er sich auf ihrer Seite befand. Angesichts dessen, was sie zu sagen hatte, besaß seine Gegenwart große Bedeutung. In MIKRU-JON stand das Konzept Tschubai/Lloyd jederzeit bereit, den kleinen Humanoiden in Sicherheit zu teleportieren; nicht nur aus diesem Grund bestand eine permanente Bildund Tonverbindung zur Zentrale des Schiffs.
Mondra zeigte sich unbeeindruckt von der Mauer aus Maahks, die in einiger Entfernung standen und schwere Waffen auf sie richteten. Sie wusste um die Stärke ihrer Gegner, und ihr war klar, dass sie keinesfalls ohne direkte Provokation feuern würden.
Und sollte ich mich irren, schoss ihr ein makabrer Gedanke durch den Kopf, wird mir keine Zeit mehr bleiben, mich darüber zu ärgern.
»Er ist ein freies Wesen«, sagte sie. »Sein Volk ist mit den Schatten seit Langem vertraut, sodass man mit Fug und Recht behaupten kann, sein eigentliches Reiseziel lag bei ihnen.«
Mit dieser Äußerung begab sich Mondra auf sprichwörtlich dünnes Eis noch immer wusste sie kaum etwas über das Verhältnis der Schattenmaahks zu den Halbspur-Changeuren. Akika hatte nie zuvor Angehörige dieses Volkes getroffen, und Pral schwieg konsequent über dieses Thema. Dennoch stand außer Frage, dass die Changeure vor einiger Zeit aus freien Stücken den Schattenmaahks DARASTO zur Nutzung überlassen hatten.
»Weiter!«, verlangte Grek 1 ungeduldig.
»Wir verfügen nun über vollständige Kontrolle über den Polyport-Hof.«
»Was soll ... «
Mondra sah keinen Grund, sich unterbrechen zu lassen. »Wir sind imstande, jeden in DARASTO in kürzester Zeit zu töten.« Sie legte eine genau dosierte Pause ein, um ihren Worten die größtmögliche Wirkung zu verleihen. »Selbstverständlich auch jeden Maahk, der uns im Wege steht.«
Grek 1 bedachte sie mit einem Blick, den sie nicht zu deuten vermochte. Durch die doppelten Pupillen, die sowohl nach vorn als auch nach hinten blickten, verfügten die Maahks über uneingeschränkte Rundumsicht. Grek 1 konnte also gleichzeitig seine Wachtposten oder die Weite des Transferdecks betrachten. Genau das tat er wohl in diesen Augenblicken, wie seine nächsten Worte nahelegten. »Du willst über ganz DARASTO gebieten können? Das sind große Worte.«
»Zweifelst du etwa daran? Dies ist kein Spiel, Grek 1! Weder du noch ich haben Zeit zu vergeuden!«
»Dann beweise es.«
»Gern.« Auf eine solche Forderung war Mondra natürlich vorbereitet. Das Spiel konnte beginnen.
»Ich schlage vor, ich demonstriere unsere Macht, ohne dass einer deiner Männer dabei sterben muss. Daran ist niemandem von uns gelegen. Auch nicht den Schatten, übrigens.« Ob die letzte Behauptung den Tatsachen entsprach, wusste sie nicht, doch sie sah keinen Grund, sie zurückzunehmen.
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