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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ihm ein. »Es gibt die Röhre in der Mitte der Welt. Eine andere hat

euch in das Land D'Tarka gebracht. Sie ist erloschen, ich weiß. Aber vielleicht gibt es eine

dritte oder eine vierte?«
    »Möglich«, räumte Kruuper ein. »Aber ich sie nicht kenne.«
    »Der Controller. Er muss doch ...«
    »Nein. Controller versagt hat. Zeigt nichts an.«
    »Aber das kann nicht sein!« F'hars Frustration schlug in Wut um. »Das darf nicht sein! Das

habt ihr nicht verdient! Das Schicksal darf ... «
    Kruuper ruckte hoch. »Schicksal? Du gesagt hast Schicksal?«
    »J... ja. Was ist ...«
    »Du an Schicksal glaubst?«
    »Natürlich«, antwortete F'har. »Wer tut das nicht? Ich glaube an das Schicksal. Und daran,

dass euch nicht bestimmt ist, hier zu sterben!«
    »Nein!« Kruuper rieb die sechsfingrigen Hände aufgeregt aneinander. »Nicht, nicht Kruupers

Schicksal ist! Recht du hast!«
    »Dann ... dann hat dir das Schicksal einen Fingerzeig gegeben! Bestimmt! Denk nach!«
    »Das möglich ist ...« Kruupers rechte Hand verschwand in einer der vielen Taschen seines

Anzugs. Sie waren ausgebeult, registrierte F'har in diesem Moment.
    Er zog einen Gegenstand heraus, mit hässlichen geraden Linien, die das Feingefühl jedes D'Tar

verletzten.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Steuerung Transferkamin, Teil von.«
    »Was willst du damit?«
    »Noch weiß nicht. Nur ... Kruuper deine Hilfe braucht. Du Kruuper hilfst, F'har?«
    »Es gibt nichts, was ich auf dieser Welt lieber täte«, sagte der D'Tar. Er überwand seinen

Widerwillen, nahm Kruuper das hässliche gerade Ding aus der Hand und besah es sich aus der

Nähe.
    *
    Kruuper und F'har machten sich an die Arbeit.
    Es war eine eigentümliche Erfahrung für den Erfinder: Zum ersten Mal in seinem Leben

beschäftigte er sich mit Dingen, die sich hartnäckig seinem Verstand entzogen.
    Kruuper hatte 14 »Module«, wie er sie nannte, aus der Mitte der Welt mitgebracht. Alle waren

gleich hässlich, gleich geradlinig und von ungefähr derselben Größe. Sie passten ziemlich genau

in F'hars Hand, wenn er sich überwand und sie anfasste.
    Der Okrivar sparte nicht mit Erklärungen. Dieses Modul, berichtete er, diente dem

»Feldrichterausgleich«, jenes der »Regulierung der Oszillation«, jenes weitere der »Anpassung der

Feldstärke«.
    Teilte man sie in ihre Elemente, ergab jede der Bezeichnungen einen Sinn für F'har. Nahm man

sie zusammen, sagten sie ihm ungefähr so viel wie das Gebrabbel eines Säuglings oder die typische

Ansprache eines Kreiswahrers.
    F'har fühlte sich hilflos. So musste sich L'hete oft fühlen, wenn er ihm bei seinen

Experimenten assistierte.
    Doch die Hilflosigkeit war nicht das Einzige, was F'har bewegte. Dazu kam Respekt vor Kruuper,

der mit traumhafter Sicherheit hantierte, sowohl mit Konzepten als auch mit den Geräten selbst.

Nie hatte F'har so geschickte Hände gesehen wie die vier sechsfingrigen des Okrivars. Und das

trotz der dicken Handschuhe seines Anzugs.
    Kruuper, der neuen Mut geschöpft hatte, wusste genau, was er tat.
    Der Okrivar hatte tausend Bitten an F'har. Der Erfinder konnte einen guten Teil davon

erfüllen. Der Fundus seiner in Jahren aufgebauten Werkstatt war groß. Stolz erfüllte ihn jedes

Mal, wenn er Kruuper eine Bitte erfüllen konnte; Scham, musste er passen.
    Rasch kristallisierte sich heraus, um was es Kruuper in erster Linie ging: Verbindungen.
    Er knüpfte die Module und den Controller mit metallenen Strängen zusammen, erprobte

verschiedene Kombinationen und Reihenfolgen. Hatte er eine Anordnung zu seiner Zufriedenheit

eingerichtet, schaltete er den Controller ein und wartete darauf, dass das Gerät ihm anzeigte,

was er suchte. Die Schwierigkeit war, so erläuterte Kruuper, die Verbindung so herzustellen, dass

die »Daten« - was immer das sein mochte - über die Stränge zu fließen vermochten.
    Es erwies sich als großes Glück, dass F'har vor einiger Zeit ein Verfahren erfunden hatte, mit

dem sich dies bewerkstelligen ließ. Der Erfinder hatte es »Löten« genannt. Er hatte es nebenbei

ersonnen, als er das elektrische Licht erschaffen hatte. Und wie das elektrische Licht, war es

bei seinen Landsleuten auf Desinteresse gestoßen.
    Kruuper und F'har arbeiteten die ganze Nacht, schufen mithilfe des Lötapparats immer neue

Verbindungen. Der Erfinder geriet in den Rausch der Arbeit, den er gut kannte. Oft ergriff eine

Idee mit solcher Macht Besitz von ihm, dass er nicht zur Ruhe

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