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Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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gehindert, ein Schutzfeld aufzubauen. Die ersten medizinischen Messungen

deuten auf eine schwere Gehirnerschütterung und eine Beschädigung des Hörnervs im rechten

Ohr.«
    »Wer bin ich?«
    »Alaska Saedelaere.«
    Mit dem Namen kehrte das Wissen schlagartig zurück. Die Immaterielle Stadt. Die

Proto-Enthonin. Die Eisenstange. Das Schwarze Loch, das sang.
    Nun verstand er auch die Frage, die in seinen Gedanken rotierte. Weshalb hatte der Anzug der

Vernichtung den Angriff der Proto-Enthonin nicht abgewehrt? Weil sie eben eine Proto-Enthonin

war?
    Er hörte erneut die Stimme, die einen Namen rief. Diesmal verstand er den Namen. Es war sein

eigener.
    »Ich muss dir noch etwas sagen, Alaska, weil ich weiß, dass du großen Wert darauf legst: Deine

Maske ist beim Schlag zerbrochen. Ich habe den Helm verdunkelt. Da ich aber nicht weiß, wann ich

wieder dem fremden Einfluss unterliege, solltest du sie reparieren, bevor jemand dein Gesicht

sieht.«
    Saedelaere stöhnte gequält.
    Der Terraner wälzte sich auf den Bauch, fühlte, wie Blut über sein Gesicht lief. Er kam auf

die Knie, erhob sich schwankend. Der Zellaktivator unter seinem linken Schlüsselbein pulsierte

wie wild.
    Die Maske war verrutscht. Nur durch den linken Sehschlitz konnte er knapp etwas erkennen; die

Projektion der Helmkamera auf dem Innendisplay. Das rechte Auge ... Schwärze ... ein pochender

Schmerz.
    Saedelaere erkannte die massige Gestalt des Jaranoc, der vor ihm stand. In der rechten Pranke

hielt er ein dreckiges Bündel, aus dem lilienweiße Haut strahlte.
    Der Jaranoc hob das Bündel ein wenig in die Höhe. Der Kopf mit den langen schwarzen Haaren

pendelte haltlos hin und her. Das Genick bot keinen Halt mehr.
    Tiefschwarze Haarsträhnen klebten in dem bleichen Porzellangesicht. Die großen Augen hatten

ihre bodenlose, verheißungsvolle Schwärze verloren und einen milchigen Schimmer angenommen.
    Samburi Yura.
    Korte Hanner hatte sie getötet.
    »Samburi«, flüsterte der Terraner. »Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Sie wollte dich töten, Alaska«, verstand er Hanners Stimme. »Ich musste sie aufhalten.«
    »Du hast Samburi getötet«, stammelte Saedelaere. »Du hast sie einfach getötet!«
    Wie von selbst schoss seine Faust nach vorne. Sie traf den Jaranoc in der Mitte seines

Körpers. Die Kraftübertragung war gewaltig. Der leblose Körper der Enthonin entglitt Hanner. Er

wurde mehrere Meter zurückgeschleudert, bis ein Geröllhaufen ihn auffing.
    Der Jaranoc ruderte mit den Armen und versuchte auf die Beine zu kommen.
    Saedelaere brüllte ein fast unverständliches »Dafür wirst du büßen!«
    Nach mehreren Versuchen gelang es ihm endlich, den Helmverschluss zu entriegeln. Die

versteifte Blase klappte zurück. Er griff nach der Maske, etwas zerbrach unter seinen Händen.

Kalte Luft schoss ihm in sein glühendes Gesicht, in seine Lungen.
    Er krümmte sich zusammen, erbrach sich. Nach Sekunden hatte er den stechenden Kopfschmerz

zurückgedrängt und torkelte in Richtung des Verräters.
    Korte Hanner war verschwunden.
    Verständnislos stierte der Terraner auf den Schutthaufen. Bizarre Schatten zuckten im

flackernden Licht über das Geröll.
    *
    Er hatte einen Fehler begangen.
    Er hatte einen schweren Fehler begangen und hatte keine Ahnung, was für einen.
    Stöhnend versuchte er die Maske, oder was davon noch übrig war, wieder an ihren Platz zu

bringen, drückte sie schließlich in die brennende Masse seines Gesichts. Er klappte den Helm

wieder zu. Teile der Maske fielen ins Innere des Helmes.
    Er musste weiter.
    Nur mit dem linken Auge erkannte er noch etwas, und auch dabei verschwamm das Bild immer

wieder. Endlich fand er die zweite Enthonin. Erneut hatte eine Ohnmacht sie übermannt.
    Er lud sie sich unter pochenden Schmerzen auf die Schulter.
    Nun musste er nur noch den Weg zurückfinden. In der LEUCHTKRAFT, so sagte er sich, würde sich

alles klären.
    Plötzlich tauchte eine Gruppe von Lebewesen in zerschlissenen Wickelgewändern auf.
    »Da ist er!«, rief eine seltsam hohe Stimme. »Schnappt ihn euch!«
    Er musste verschwinden. Dringend.
    »SERUN, bring mich zur ... zur ... «
    »Zur Schattenschleuse?«, fragte der Automat.
    »Ja.«
    Saedelaere fühlte einen leichten Ruck. Dann entfernte sich der Boden unter ihm. Er umklammerte

den schlaffen Körper der Enthonin mit beiden Armen.
    Wieder spürte er einen Einstich am Hals. Ein fester Schlauch stieß an seine Lippen. Er öffnete

sie.

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