Perry Rhodan - 2567 - Duell an der Schneise
wieder öffnete, hatte er sich im Griff.
»Ich hoffe«, sagte er ruhig, »dass euch der Ausflug durch die PACADEMO gefallen hat. Denn mehr
werdet ihr vom Schiff leider nicht mehr zu sehen bekommen. So betrüblich ich es finde, aber ich
muss eure Bewegungsfreiheit ein wenig einschränken.«
»Ich verstehe deine Irritation, lieber Freund«, gab Rhodan im selben heuchlerischen Tonfall
zurück. »Von Gästen erwartet man nicht, dass sie sich auf eigene Faust umsehen. Aber aus
irgendeinem unerklärlichen Grund fühlten wir uns in unserer Bewegungsfreiheit stark
eingeschränkt.«
»Es tut mir leid, wenn ihr diesen Eindruck hattet«, sagte Porvistar mit zuckersüßer Stimme.
»Von meiner Warte aus gesehen habt ihr etwas, das der Tryonischen Allianz gehört. Händigt mir die
Hypermaterie aus, und ihr habt freien Zugang zum gesamten Schiff - abgesehen von den
Privatgemächern, versteht sich.«
Rhodan vollführte mit der rechten Hand eine abwägende Geste. »Ein verführerisches Angebot, das
ich leider nicht annehmen kann. Wie du weißt, steht es mir nicht frei, die Psi-Materie zu
verschenken. Ich muss sie entweder zurückführen oder zum Einsatz bringen. Wobei wir beide
wissen, dass die dafür benötigte Menge so gering ist, dass meine Auftraggeber ihr Fehlen gar
nicht bemerken würden.«
»Und schon wieder Drohungen ...«, sagte Porvistar mit gespielter Enttäuschung. »Wohin soll das
führen, Perry?«
»Dazu wollte ich gerade kommen. Ich denke, wir sollten uns eine Weile nicht mehr sehen,
Adentoco. Du weißt schon: die Sache ein wenig abkühlen lassen ... Abstand gewinnen von den
gegenseitigen Enttäuschungen.«
»Woran denkst du, Perry?«
»Nun, mein Lieber, du wirst die Schutzschirme abschalten und MIKRU- JON freien Abzug
gewähren.«
Porvistar kopierte Rhodans abwägende Geste in perfekter Weise. »Leider nein. Das wäre aber
auch wirklich gegen alle meine Interessen. Ich fürchte, wir müssen die Situation zusammen
aussitzen.«
Übergangslos verschwand Porvistars jungenhaftes Grinsen. Sein Gesicht verhärtete sich. »Genug
der Spiele. Ihr werdet für eine Weile interniert, dann werden wir uns wieder unterhalten.«
Starke Fesselfelder ergriffen die Terraner, hoben sie hoch.
Scotty Sutter sah, wie Rhodan mit dem Konzept einen kurzen Blick wechselte.
Passiv bleiben!, schien er zu bedeuten.
Sutter erkannte, dass Rhodan es absichtlich darauf ankommen ließ, innerhalb der PACADEMO
festgehalten zu werden. Er wollte mehr Informationen erhalten, bevor er sich ernsthaft um die
Flucht bemühte.
Nun stellte sich nur noch die Frage, wie hoch die Hürden waren, die Porvistar ihnen in den Weg
legte.
Widerstandslos ließ sich Sutter im Fesselfeld mitführen. Vor einem Kabinentrakt wurden sie
abgesetzt.
»Das ist eine Sicherheitszone, meine Herren«, sagte Porvistar bedauernd. »Ich muss euch leider
bitten, eure Anzüge draußen zu lassen. Keine Angst, ihr werdet sie zurückerhalten, wenn unsere
... hmm ... Meinungsverschiedenheiten beigelegt sind.«
Sutter sah Rhodan prüfend an. Die Miene des Unsterblichen blieb unbeweglich.
Wie entscheidest du dich?, fragte sich Scotty Sutter. Treibst du das Spiel auf die
Spitze und hoffst auf die Paragaben unseres doppelten Freundes? Oder springen wir weiterhin durch
das Schiff, bis wir irgendwann tatsächlich nicht mehr weiterkommen?
Rhodan blickte ihn und Lloyd/ Tschubai an. »Ihr habt es gehört, Männer. Unser Gastgeber will
einen Strip sehen.«
Du willst es also wissen, dachte Sutter grimmig. Fein.
Die Fesselfelder lockerten sich so weit, dass sie genügend Bewegungsfreiheit bekamen, um die
SERUNS zu öffnen und herauszusteigen.
Sutter überlegte, ob der Arki wohl Vorkehrungen getroffen hatte, falls einer von ihnen in
diesem Moment die Waffe zöge.
Er würde es nicht herausfinden. Adentoco gab sich vorsichtig genug. Einen solchen Fehler würde
er nicht begehen.
Während des Ausziehens warf Sutter einen letzten Blick auf das Innendisplay. Tatsächlich waren
die energetischen Emissionen um sie hoch wie nie zuvor in der PACADEMO. Wahrscheinlich brauchte
Sutter nur in die Nähe des Waffenholsters zu kommen, um von mehreren Schirmfeldern eingeschlossen
und auseinandergenommen zu werden.
Rhodan grinste und blinzelte Sutter spitzbübisch zu. Wie zufällig tippte er mit dem
Zeigefinger zweimal auf den oberen Seitenverschluss des SERUNS.
Sutter verstand, was Rhodan ihm mitteilen wollte.
Es ärgerte ihn ein
Weitere Kostenlose Bücher