Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration
hart.«
Ob es nur aus der Situation geboren war oder ob uns der Elfahder deutlich besser einzuschätzen
wusste, als es bislang gewirkt hatte - mit seiner Bemerkung entschärfte er die Situation auf
bemerkenswerte Weise. Alle drei schmunzelten unwillkürlich.
»Cyborg? Roboter? Ein Lebewesen mit eigener Persönlichkeit?« DeHall konzentrierte sich auf
ihre neue Fähigkeit. »Ich kann das Raunen nicht verstehen, aber es ist unverkennbar das eines
Lebewesens. Deine Zellplasmakomponente?«
Ich schlüpfte in die Kokonmaske zurück, schloss die Rumpföffnung, stellte die Verbindungen
wieder her und antwortete wenig später aus dem Mund von Sean Legrange: »Von allem etwas und in
der Kombination mehr als nur die Summe der Einzelteile.«
Saint-Germain bleibt skeptisch, gestand aber ein, dass Anson Argyris seinerzeit einen
legendären Ruf genossen hatte. »Bis auf Weiteres akzeptiere ich also >Sean Legrange< -
danach werden wir sehen ... « Er sah mir in die Augen. »War es das, was Vizeadmiral Lexa mit
seiner Vermutung ansprach?«
Ich zögerte mit der Antwort. »Er kennt mich nun einmal sehr lange und sehr gut. Im Verlauf der
Jahrzehnte summieren sich die kleinsten Anhaltspunkte irgendwann doch zu einem neuen Bild. Ja,
ich bin mir sicher, dass er mich durchschaut hat.«
»Und warum ...?«
»Irgendwie war nie der richtig Zeitpunkt, mich ihm zu offenbaren. Hinzu kommt die durchaus
vorhandene innere Blockade - ich bin Sean Legrange. Ich denke, fühle und handele als Sean
Legrange. Die darüber hinaus vorhandenen Möglichkeiten sind ... Beiwerk. Sie gehören zu mir,
natürlich. Doch der Kern ...«
»Verstehe.«
Der Captain sagte es noch nicht in einem Ton, als verstehe er es wirklich.
*
Xorl reagierte ganz pragmatisch: »Und nun?«
Ich machte eine umfassende Geste. »Neben dieser Geheimstation gibt es selbstverständlich noch
weitere. Diese könnten wir zwar per Käfigtransmitter durchaus erreichen, doch damit ist uns nicht
geholfen.«
Ich sorgte mich um Ducy, weil ich befürchten musste, dass auch der MattenWilly dem mentalen
Einfluss von VATROX-VAMU erlegen war ...
»Das Ziel des Einsatzes ist NEOOLYMP sowie die Absicherung des Polyport-Hofes gegen
VATROX-VAMU und seine Truppen. Die an SOLAR SYSTEM angedockten Raumer sind einerseits
abgeriegelt, andererseits wäre ihre Verwendung ein zu großes Risiko. Immerhin droht ein Angriff
oder gar Abschuss durch die Jaranoc-Raumer. Bleibt also letztlich doch nur eine
Transmitterverbindung ... «
Saint-Germain vollendete den Satz: »... aber die in NEO-OLYMP stationierten Gegengeräte
reagieren nicht.«
»Ich habe die - wenn auch nur kleine - Hoffnung, dass die besondere Struktur des
Polyport-Hofes die Beeinflussung von VATROX-VAMU wenigstens etwas abgeschwächt hat oder im
optimalen Fall sogar komplett verhindert. Bei seiner Entdeckung war der Hof von einem
Sextadimschleier umhüllt; es gibt demnach besondere Sicherheitseinrichtungen.«
»Apropos ... Nur du konntest ihn damals überhaupt erkennen, nicht wahr?«
»Ja.«
»Angesichts der Sicherheitseinrichtungen ... Wurde die dort stationierte Besatzung von den
automatisch aktivierten Sicherheitseinrichtungen überrascht? Oder hat sie sämtliche Verbindungen
nach außen bewusst abgebrochen?« Der Captain runzelte die Stirn. »Die fehlenden Verbindungen
könnten natürlich ebenso bedeuten, dass es - genau wie hier in SOLAR SYSTEM - zur Machtübernahme
durch VATROX- VAMU und seine Truppen gekommen ist ... «
Xorl fasste trocken zusammen: »Im einen wie im anderen Fall bleibt das Ergebnis gleich - bis
auf Weiteres kommt unser Einsatzkommando nicht von SOLAR SYSTEM weg.«
*
»Sagst du uns mehr zu ...?« DeHalls Blick verriet Neugier, ihr rechter Zeigefinger wies auf
meine Brust.
Ich lächelte, hatte mich zur Offenheit entschlossen und ließ eine Reihe von Holoprojektionen
aufflammen, die den VARIO-Grundkörper zeigten.
»Brust- und Beckensegment sind durch das Rückengelenk verbunden. Somit entspricht die
Beweglichkeit der einer menschlichen Lendenwirbelsäule. Darüber hinaus wird von ihm der von Maske
zu Maske abweichende Abstand der Andockpunkte ausgeglichen.«
»Von Maske zu Maske?«, hakte Saint- Germain nach.
»Ja, es gibt eine ganze Reihe. Und nein, welche ich einsetzen kann, verrate ich jetzt nicht;
das ist derzeit nicht von Belang. Nur so viel: Die PVK-Masken können bis zu einem gewissen Grad
eine natürliche Alterung simulieren.
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