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Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration

Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration

Titel: Perry Rhodan - 2568 - Einsatzkommando Infiltration Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Castor
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Beim Flug im Unwetter über

die Großinsel Candall wurde der Gleiterantrieb blockiert. Der Goor-Tafelberg kam rasend schnell

näher ...
    »Duncan, pass auf!« Timber reißt die Arme vors Gesicht.
    Fürchterliches Krachen. Splitter, Metallfetzen, eine lodernde Feuerzunge.
    Die egopositronische Komponente aktiviert im letzten Augenblick das Prallfeld

des VARIO-Grundkörpers, hüllt mich in die konturnahe Projektion.
    Meine PVK-Maske bleibt nahezu unverletzt - Timber dagegen ... Nicht nur Antrieb

und Andruckabsorption versagen, sondern auch sämtliche Notfall-Sicherheitseinrichtungen ...
    ... und anschließend konnte ich nur das tun, was ohnehin vorgesehen war: Whistler retten ...

und ihn damit auf einen Weg der Umwandlung schicken, welche ich so nicht gewollt hatte, aber

nicht verhindern konnte.
    Ein Großteil seines zerschmetterten Körpers war nicht zu heilen, hinzu kamen unerwartete

Abstoßungsreaktionen, sogar bei original geklontem Fleisch aus seinen eigenen Zellen.
    Ob hierbei die ihm eingepflanzten Indochimi-Hautrezeptoren eine Rolle spielten, konnten die

Mediziner nicht abschließend beurteilen. Damit er überleben konnte, musste das Gehirn in einen

mechanischen Körper verpflanzt werden.
    Relevante Teile wie Skelett und wichtige Organe wurden auf dieser Weise vollrobotisch, während

Muskeln, Fleisch, Haut und Sehnen aus genetisch optimierten Rückzüchtungen bestanden, die

allerdings mit seinem Technokörper perfekt verbunden waren.
    *
    Nach dem Rücktritt tauchte ich unter und bereitete in den folgenden Jahren den

Identitätswechsel mit all seinen Konsequenzen vor, indem falsche Spuren gelegt, Scheinidentitäten

mit Leben erfüllt und die notwendigen Voraussetzungen geschaffen wurden.
    Aus Duncan wird Sean Legrange!
    In all den Jahren hatte ich zu den anderen beiden VARIOS keinen Kontakt. Sie gingen zweifellos

davon aus, dass ich das »defekte« Exemplar war, während ich annahm, dass die beiden voll

und ganz im Sinne von Keraete und ES handelten.
    Ducy bemühte sich - eigenmächtig - nur ein einziges Mal um ein klärendes Gespräch mit Uwan und

Krif. Doch diese lehnten es ab. Ohne Begründung. Waren auch sie »beeinflusst«? Wir wussten es

nicht.
    Es war eine bizarre Situation. Wir wussten voneinander, gingen einander aber aus dem Weg. Ich

konnte mich nicht dazu durchringen, aktiv gegen die Kollegen vorzugehen; im Gegenzug schien es

ähnlich zu sein.
    Unser Basisauftrag, langfristig die positiven Grundsätze und Prinzipien der LFT zu wahren,

hatte sich nicht geändert. Dem wollten und mussten wir nachkommen. Der Dissens beruhte auf der

Manipulation von ES.
    Es widerstrebte vor allem meiner Biokomponente extrem, als Handlanger ohne freien Willen zu

agieren. Es war dabei unerheblich, dass es sich um Handlangerdienste für eine Superintelligenz

handelte, der grundsätzlich durchaus »positive Absichten« zu unterstellen waren. Zumal auch

positive Handlungen von einem gehörigen Maß Eigeninteresse geprägt sein konnten ...
    Ich konnte allerdings nicht beurteilen, wie das, was ES wollte, einzuschätzen war. Dass mir

von den anderen VARIOS der Gleiterabsturz »angehängt« wurde, konnte ebenso Ablenkung sein wie der

Versuch einer »Disziplinierung«.
    Ich wusste es nicht.
    Mein egopositronischer Teil entwarf eine Reihe von Szenarien, die durchaus plausibel waren,

meinen Gewissenskonflikt aber eher verschärften.
    Was, wenn Whistler für ES wichtig war - er aber durch die Indochimi-Hautrezeptoren erkrankt

oder langfristig gar zum Tode verurteilt wäre? Hätte da nicht zwangsläufig eingegriffen werden

müssen, um ihn zu retten?
    Ob es so oder ähnlich war, wusste ich nicht - die Aktivierung des »ES-Programms« war ja ebenso

unterbunden worden wie eine damit verknüpfte Einweisung und Informationsübertragung.
    Ich wusste, dass sich in Whistlers unmittelbarer Umgebung ein getarnter VARIO befand, hatte

aber keine Möglichkeit, ihn zu stoppen. Am Ende der Entwicklung würde von dem Mann nur das pure

Gehirn in einem Robotkörper übrig bleiben.
    Selbst wenn ich hätte eingreifen können - inzwischen war es für ein Eingreifen zu spät. Um

Whistlers Überleben zu sichern, gibt es nur diesen Weg.
    Ein Weg, der in gewisser Weise jenem ähnelte, den seinerzeit Lotho Keraete beschritten hatte,

als er im Auftrag von ES zum Boten der Superintelligenz umgewandelt wurde ...
    Ich war mir sicher, dass es über kurz oder lang zu einer Konfrontation mit den

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