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Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma

Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma

Titel: Perry Rhodan - 2573 - Dorksteigers Dilemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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musizierten. Der Schmale hockte hinter einem Tasteninstrument; der Große

und Gewichtige zupfte an den Saiten eines gewaltigen Holzinstruments. Und er sang. Daraufhin

bekam er einen Schneeball ins Gesicht. Er wischte sich den Matsch ab und schaute Dorksteiger

herzergreifend an.
    Sie lachte auf. »Ich kann dir leider nicht helfen, dicker Sänger.«
    Dorksteiger sah die beiden Terraner absonderliche Dinge tun. Keineswegs harmlose Dinge

übrigens. Die Instrumente wurden zerstört, später ein Fortbewegungsmittel mit Verbrennungsmotor,

dann ein ganzes Haus.
    Dorksteiger hatte längst begriffen, dass das Chaos inszeniert war. Warum? Zur sittlichen

Mahnung der Betrachter?
    Wohl kaum. Anders als in einem wirklichen Fall kam niemand sichtbar zu Schaden. Und, wie immer

es auch kam: Die Freundschaft des Schmalen, Struppighaarigen mit dem korpulenten Sänger erwies

sich als unverbrüchlich.
    Einmal schnippte der Schmale den Daumen aus der Faust, und siehe da, er stand in Flammen.

Offenbar ein paranormal Begabter, ein Mutant.
    »Nun«, sagte der Beleibte zu dem Schmalen, »das ist ja wieder ein schöner Schlamassel, in den

du mich da gebracht hast.«
    Oh, wie sie das nachempfinden konnte!
    Der Schmale schaute zugleich kindlich-unschuldig drein, zu Tode betrübt, von geradezu heiliger

Ratlosigkeit.
    Mein Bruder im Geiste, dachte sie. Und Sichu Dorksteiger lachte; sie lachte, bis ihr

die Tränen liefen. Sie spürte, wie die innere Anspannung sich löste.
    »Geht es dir gut? Kann ich dir helfen?«, fragte die feminine Stimme ihrer Unterkunft.
    »Ja«, sagte sie zwischen dem Lachen. »Es geht mir gut. Und ja, du kannst mir helfen: Gib mir

einen Kaffee. Ohne Zucker. Nur mit Milch.«
    *
    »Du hast dich entschieden?«, fragte Lexa.
    »Ja«, sagte Dorksteiger. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie noch erklären müsste, wofür.

»Wohin fliegt dieses Raumschiff?«
    Stuart Lexa teilte es ihr mit.
    Der Name - eine terranische Bezeichnung - sagte ihr natürlich nichts.
    »Was gibt es dort?«
    »Ruinen«, sagte Lexa. »Und Baustellen.« Er betrachtete nachdenklich den Vamu-Kerker in seiner

Hand.
    »Was für Baustellen?«
    »Oh«, sagte Lexa. »So manche.«
     

Intermezzo: Die Quintessenz
     
    Charles »Charlie« Hall schaute grimmig über die Ebene. First Found war der mittlere von drei

Planeten, die die - nach wie vor namenlose - orangefarbene Sonne umkreisten. Der Planet galt als

überwiegend karg und trocken.
    Hall beaufsichtigte die Baustelle in der Regel von seinem Hauptquartier aus. An diesem Tag

hatte er Außendienst. Infolgedessen regnete es in Strömen.
    Der Regen verbreitete ein modriges Aroma, als wäre er nicht aus kondensiertem Wasser gemacht,

sondern aus frisch gepressten Pilzen.
    Er verkniff sich ein Seufzen.
    Immerhin, dachte er, sitze ich unter einem Regenschirm.
    Infolgedessen fegte eine Bö über die
    Ebene und wischte ihm einen Schwall Wasser ins Gesicht.
    Daraufhin seufzte er doch. Das Wetter hatte es ja nicht anders gewollt.
    »Mir ein großes Missvergnügen«, sagte Roachman und richtete den Schirm neu aus. »Bitte um

Vergebung.«
    »Vergebung verweigert«, murrte Hall. »Setz es auf die Liste deiner Verbrechen gegen meine

Menschlichkeit.«
    »Es wurde zu Protokoll genommen«, sagte Roachman. »War es ein kleines Verbrechen, ein

mittelschweres oder ein Schwerverbrechen?«
    Hall überlegte, während er traurig das nasse Tuch seiner Jacke und seiner Hose betastete. »Ein

mittelschweres«, urteilte er schließlich.
    »Es wurde zu Protokoll genommen«, sagte Roachman.
    Hall ließ seinen Blick über die Ebene streifen. Eine einzige Baustelle. Seine Baustelle. Eine zurzeit noch provisorische Stadt entstand. Ein veritabler Raumhafen wurde

angelegt.
    Bislang landeten die Schiffe ohne weitere Sicherung auf der Ebene - wenn sie nicht sowieso im

Orbit blieben, was Hall in Anbetracht der hiesigen Wetterverhältnisse für einen weise Idee

hielt.
    Hall hielt das Wetter auf First Found für eine einzige, globale atmosphärische Störung.
    Ein Roboter summte herbei und platzierte einen fingernagelgroßen Datenkristall in Roachmans

Einlesemulde.
    »Etwas von Bedeutung?«, fragte Hall.
    »Eine der für die geplanten Verwaltungstrakte ausgehobenen Baugruben steht unter Wasser«,

sagte der Roboter. »Die Ausschleusung des Pumpaggregates verzögert sich noch.«
    Hall gab Anweisungen, wie der Fall zu klären war.
    Völlig unbemerkt hatten sich drei Löwenaffenwesen angeschlichen und

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