Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
ab Heft 950 das PERRY RHODAN LEXIKON mit neuen Begriffen zu bringen, nicht gerade angetan, stellen solche Erklärungen naturgemäß eine trockene Materie dar, die sich nicht so flüssig lesen lässt wie ein Roman, eine Kurzgeschichte – oder Informationen über Hintergründe zur laufenden Handlung oder Spekulationen über die zukünftige Entwicklung. Die Leser liefen daher auf dem Briefweg Sturm gegen diese Entscheidung und hatten mit ihrer Kampagne Erfolg. Im Oktober 1985 ersetzte mit Band 1025 der PERRY RHODAN COMPUTER das PERRY RHODAN LEXIKON. Den weiteren Niedergang dieser Nachauflage und damit die Einstellung im Jahr 1987 mit Heft 1114 konnte aber auch diese Maßnahme nicht verhindern.
Zauberkreis goes Pabel
Im Herbst 1985 kaufte der Erich Pabel Verlag den ebenfalls in Rastatt ansässigen Konkurrenten Zauberkreis. Dieser war 1946 gegründet worden und veröffentlichte seit Beginn der 1950er Jahre Heftromane und später auch Taschenbücher und Comics. Die damals laufenden Serien gingen zumeist noch einige Monate lang weiter, wurden jedoch eingestellt, als der Chefredakteur des Pabel-Zauberkreis-Verlags, Werner Müller-Reymann, an seinem 50. Geburtstag am 26. Mai 1986 mit dem Auto tödlich verunglückte. Der Verlag, der seit 1985 nur noch eine Sparte von Pabel war, existiert seit 1987 nicht mehr. Zu den bekanntesten Reihen und Serien, die bei Zauberkreis verlegt wurden, gehörten der SILBER-KRIMI, in dem die ersten Romane von Dan Shockers LARRY BRENT erschienen, der SILBER-GRUSEL-KRIMI, LARRY BRENT und MACABROS von Dan Shocker, OCCU (zu der auch der spätere PERRY RHODAN-Chef- und Exposé-Autor Uwe Anton einige Romane beisteuerte) und natürlich die monatlich erscheinende ZAUBERKREIS-SCIENCE FICTION, die als direkt Konkurrenz zu TERRA ASTRA bereits im November 1985 mit Heft Nr. 296 beendet wurde. In ihr hatten seit den 60er Jahren u. a. Andreas Brandhorst, Marianne Sydow, Hubert Straßl alias Hugh Walker, Jürgen Grasmück, Kurt Brand, Uwe Anton, Hans Peschke, Wolfgang Kehl alias Arndt Ellmer, Thomas R. P. Mielke und H.G. Francis unter den unterschiedlichsten Pseudonymen SF-Romane publiziert. Auch PERRY RHODAN-Cover-Künstler Swen Papenbrock erlebte 1985 seine ersten Titelbildveröffentlichung beim Zauberkreis Verlag – auf einem SF-Roman von Hendrik Villard alias Wolfgang Kehl.
Atlans Flug zur Venus
Allein die Tatsache, dass Atlan zur Venus fliegt, nach kurzem Intermezzo anschließend wieder zur Erde zurückkehrt und dass das in zwei PERRY RHODAN-Taschenbüchern geschildert wurde, wäre an sich nichts Besonderes. Dass dieses Unternehmen aber in der Zeit nach Christi Geburt vorbereitet und dann im 2. Jahrhundert nach Christus durchgeführt wurde, das hatte schon was – und war Thema der beiden Atlan-Zeitabenteuer »Hüter des Planeten« und »Stern der Astarte«, die Hans Kneifel 1985 veröffentlichte. H.G. Ewers steuerte in diesem Jahr zur PR-Taschenbuchreihe zwei neue humoristische Romane um seinen Raumkapitän Guy Nelson bei, die als »Das Galaktische Syndikat« und »Ein Nelson kommt selten allein« auf den Markt kamen. Ebenfalls eine sehr humoristische Note wiesen Clark Darltons »Entscheidung auf Rubin II« und die SF-Satire »Der Narrenturm« auf, Thomas Zieglers letzter Beitrag zu den PR-PLANETENROMANEN. Harvey Patton berichtete in »Welt im Niemandsland« vom Schicksal einer illegalen Sternensafari, in Arndt Ellmers »Galaxis der Raumschiffe« erforschte Jen Salik, wie Perry Rhodan und Atlan ein Ritter der Tiefe, im 2. Jahrhundert NGZ, eine fremde Galaxie, H.G. Francis ließ in »Zwischen den Wirklichkeiten« den USO-Spezialisten Sinclair Marout Kennon einer interstellaren Verschwörung auf die Spur kommen, und Horst Hoffmann präsentierte in »Herr der Träume« ein neues Abenteuer des Diplom-Mutanten Torsten D. Bull, eines entfernten Nachfahren von Reginald Bull. W.K. Giesa schließlich verabschiedete sich mit den beiden SF-Romanen »Weltraumfalle Sternenland« und »Hyperzone Weißer Zwerg«, die im 24. Jahrhundert spielten und zwei Abenteuer des Hyperphysikers und Astronomen Tyll Leyen schilderten, aus dem Perryversum, und beendete, nachdem die von ihm exposémäßig gesteuerte Fantasy-Serie MYTHOR zum Jahresende eingestellt wurde, die Zusammenarbeit mit Pabel-Moewig. In den Folgejahren war er fast ausschließlich für den Bastei-Verlag tätig, wo er die Phantastik-Serie PROFESSOR ZAMORRA nahezu im Alleingang schrieb.
Kurzbiografie: Werner Kurt Giesa
Werner Kurt Giesa wurde am 7.
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