Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
mich.
    Die Wände waren nun mit einer kunststoffartigen Beschichtung versehen. Also hatte jemand dieses Labyrinth ausgestaltet. Den Riesenwurzeln traute ich solche Fähigkeiten nicht zu.
    Der Gang mündete in eine Halle, die Wände waren frisch bearbeitet. Auf dem Gestein hatten sich noch keine Flechten oder Moose gebildet. Srimavo ging, ohne innezuhalten, weiter.
    Parnatzel stieß mich an. Ich leuchtete in die Richtung, in die er deutete. Dort stand ein robotisierter Desintegrator terranischer Bauart. Also waren Menschen hier gewesen oder waren noch in der Nähe.
    Wir erreichten einen Gang, der aus dem künstlichen Dom weiterführte. Licht flammte an der Decke auf und machte meine Lampe überflüssig. Srimavo ging ohne jede erkennbare Regung weiter wie ein Roboter, der nur für eine einzige Aufgabe programmiert war, nämlich vorwärtszugehen.
    Der beleuchtete Höhlengang endete vor einer Stahltür. Sri tastete mit beiden Händen über das Metall, bis das Tor lautlos zur Seite glitt und den Weg in einen riesigen Felsendom freigab. Auch hier gab es plötzlich künstliches Licht.
    Wir traten ein. Hinter uns schloss sich das Tor.
    Der Raum war kreisrund und an die fünfundzwanzig Meter hoch, seinen Durchmesser schätzte ich auf einhundert Meter. Er war angefüllt mit Maschinen und Geräten, die eindeutig terranischen Ursprungs waren. An vielen Stellen leuchteten Signallampen, in der Luft lag ein eigenartiges Summen. Der Raum erinnerte mich stark an die großen Laborkuppeln der Forschungsstation.
    Srimavo blieb stehen. Sie breitete ihre dünnen Arme aus, als wollte sie das alles umarmen, und sie stieß einen Laut aus, der wie ein Jubelschrei klang. Mit kurzen Schritten ging sie weiter, den Kopf in die Höhe gereckt, als erfülle sie unsagbarer Stolz.
    Parnatzel und ich folgten ihr dichtauf.
    Sie zeigte nach oben. Dicht unter der Höhlendecke hing eine gut drei Meter durchmessende Kugel. Ihr hellgrauer Inhalt schien in einer wallenden Bewegung gefangen zu sein; synchron dazu wechselten die Farbtöne in geringen Nuancen. Das Gebilde wurde von einer dunkelgrünen flimmernden Schicht eingehüllt, bei der es sich zweifellos um ein Energiefeld handelte. Es verengte sich nach unten wie zu einem dünnen Stiel, der in einem Trichter auf einem Maschinenblock endete.
    »Das ist Protoplasma«, flüsterte mir Parnatzel zu. Er hatte zwei Stielaugen weit ausgefahren und beobachtete die schwach leuchtende Kugel.
    Ich hörte Srimavo leise reden, verstand aber nicht, was sie sagte. Mit ausgestreckten Armen schritt sie auf die Maschine zu, die durch den Energiestrahl mit der Kugel verbunden war. Sri berührte das Metall, als suchte sie etwas.
    Ich trat auf sie zu und berührte ihre Schulter. Srimavo zuckte heftig zusammen.
    »Was tust du da?«, fragte ich heiser. Der Anblick dieser fremdartigen Hexenküche mit dem Riesenball aus Protoplasma beunruhigte mich.
    Sri musterte mich mit einem Blick, der grenzenlose Erfahrung verriet.
    »Siehst du nicht, was er erreicht hat? Auch er hat einen erfolgreichen Anfang erschaffen. Spürst du nicht die einzigartige Magie, die von dieser Kuppel ausgeht? Weißt du wirklich nicht, was das ist?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein«, blubberte Parnatzel neben mir.
    »Er hat einen winzigen Bruchteil des Viren-Imperiums rekonstruiert«, verkündete Srimavo schrill. »Ich ahnte, dass es ihm gelingen würde. Aber ich hätte nie erwartet, dass dieses Fragment voll funktionsfähig sein würde.«
    Viren-Imperium! Der Begriff wischte schlagartig die dumpfe Last aus meinem Gedächtnis, die mich wochenlang beeinträchtigt hatte.
    Mir fiel ein, was Perry Rhodan mir vor dem Abflug von Terra gesagt hatte. Parnatzel und ich sollten auf Srimavo aufpassen. Rhodan hatte mich in Quiupus erstes Viren-Experiment eingeweiht, das beinahe eine Katastrophe ausgelöst hätte.
    Natürlich befanden wir uns hier in Quiupus geheimem Labor. Die Gründe, weshalb er das Sumpftal verlassen hatte, spielten dabei im Augenblick keine Rolle. Wichtig war nur, dass eine neue Protoplasmamasse entstanden war, die ein noch gefährlicherer Gegner werden konnte, als es das Ungeheuer von Shonaar gewesen war.
    »Du musst uns helfen, die von diesem Klumpen ausgehende Gefahr zu bannen, Sri!« Ich starrte auf die pulsierende Kugel aus Protoplasma.
    »Gefahr?« Srimavo lachte tiefgründig. »Jakob, du verstehst absolut nichts.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, widersprach ich heftig. Ihr Einfluss auf mich ließ nach, weil sie sich auf anderes

Weitere Kostenlose Bücher