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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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konzentrierte. »Quiupus Werk ist eine tödliche Gefahr!«, versetzte ich. »Du musst ihm helfen, den richtigen Weg zu finden.«
    Sie lachte glucksend. »Ich stehe vor meinem ersten Ziel, und du sprichst von einer Gefahr. Wenn die Bedeutung dieses Augenblicks nicht so gewaltig wäre, würde ich dich auslachen.«
    Ich wurde unsicher. »Du wolltest Quiupu helfen – das hast du angekündigt.«
    »Natürlich helfe ich. Nur weiß ich nicht, ob meine Art der Hilfe die ist, die du dir vorstellst.«
    Srimavo wurde mir noch unheimlicher. Das unverhohlene Verlangen in ihrem Blick berührte mich zwar kaum mehr, aber es blieb präsent. Ihre Hände glitten wieder über die Maschine.
    »Komm da weg!«, befahl ich. Meine Heftigkeit erschreckte mich selbst, zumal ich Srimavo wie ein schutzbedürftiges Kind gesehen hatte. »Falls du das Protoplasma freisetzt, bricht die Hölle aus.«
    Sie ließ sich nicht beeindrucken. »Ich muss es haben!«, sagte sie mit aller Konsequenz. »Nur dann kann ich das erste Ziel vollenden. Das Energiesiegel muss gebrochen werden.«
    »Warte wenigstens, bis Quiupu wieder hier ist«, jammerte Parnatzel.
    »Warten?« Srimavo lachte. »Was wisst ihr davon, wie lange ich schon warten musste? Es ist Quiupus Sache, wenn er zu langsam gearbeitet hat. Und es ist Sache der Terraner, wenn sie zur Erfüllung nicht genug getan haben. Ich werde das tun, was ich für richtig halte.«
    Ich geriet in Zweifel. Einerseits glaubte ich fest an das Gute in Srimavo. Andererseits war ich mir nicht darüber im Klaren, ob sie Quiupu tatsächlich helfen wollte. Ihr Verhalten deutete eher darauf hin, dass sie ihm feindlich gesinnt war.
    Srimavo verfolgte Ziele, die ich nicht kannte. Auch wusste ich nicht, ob diese Ziele uns Menschen zuträglich sein würden. Alles war unklar, und ich beschloss, mich auf mein wiedergewonnenes Gefühl zu verlassen.
    »Hilfst du mir?«, wisperte ich meinem Freund von der Hundertsonnenwelt zu. Parnatzel nickte mit einem Stielauge.
    Ich packte Srimavo mit beiden Händen und hob sie hoch. Sie war leicht wie eine Feder. Wenige Meter neben der Maschine setzte ich sie ab.
    »Du wirst dieses Gerät nicht mehr berühren!« Ich drohte ihr, wie Erwachsene einem kleinen Kind drohen. »Das ist kein Spielzeug, also warte, bis Quiupu kommt! Dann werdet ihr euch in meinem Beisein unterhalten und den für alle besten Weg finden.«
    In ihren Augen züngelten die dunklen Flammen.
    »Armer Jakob.« In Srimavos Stimme lag echtes Mitgefühl. »Ich habe es schon einmal gesagt: Nichts und niemand kann mich aufhalten, am allerwenigsten du und Parnatzel.«
    Sie schritt langsam auf die Maschine zu. Ich fühlte mich wie gelähmt.
    »Halte sie zurück!«, rief ich dem Matten-Willy zu, aber auch er stand bewegungslos da.
    Srimavos Hände huschten über die Kontrollfelder. Zwei kleine dunkelgrüne Kugeln wölbten sich an der Oberseite auf und kamen auf Parnatzel und mich zu. Dabei wuchsen sie weiter an.
    Eine Kugel traf mich; ich wurde zu Boden geschleudert und konnte mich kaum noch bewegen. Die grüne Kugel hüllte mich ein, legte sich dicht auf meine Haut und meine Kleidung. Ich war plötzlich gefangen wie der Protoplasmaklumpen unter der Höhlendecke.
    Neben mir sah ich Parnatzel, der ebenfalls in einer grünen Hülle lag. Pausenlos veränderte er seinen Körper, aber das Energiefeld passte sich ihm permanent an.
    Von unseren Körpern lief ein dünner Faden aus Energie zur Oberseite der Maschine. Srimavo starrte auf die Kugel aus Protoplasma, auf das winzige Fragment des Viren-Imperiums.
    Offenbar nahm sie Schaltungen vor. Jedenfalls sank die hellgraue Kugel mit dem schimmernden Energiefeld nach unten, und Srimavo reckte ihr die Arme entgegen.

15.
     
    Die Gestalt, die ohne besondere Eile durch die subplanetaren Gänge schritt und eine kleine Schwebeplattform hinter sich herzog, sah aus wie ein Mensch, war aber keiner. Der Humanoide hatte einen vergleichsweise überlangen Oberkörper und kurze Stempelbeine. Der breite Kopf saß auf einem dicken Hals, und das schwarze Haar wuchs in Dutzenden von unregelmäßigen Wirbeln in alle Richtungen.
    Dieses Wesen war Quiupu, das kosmische Findelkind.
    Quiupu näherte sich dem Wasserfall. Er erwartete, dass er heute alle Elemente vorfinden würde, die er für den Aufbau der nächsten Experimentalphase benötigte.
    Sein erster großer Erfolg erfüllte ihn mit Zufriedenheit. Der Klumpen aus zusammengefügten Viren lebte und funktionierte. Freilich war das Gebilde noch viel zu klein, um

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