Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
mehr.«
Das Innenschott öffnete sich, der Handschuh schwebte in die Schleuse, und das Schott schloss sich wieder. Die Kontrollen verrieten, dass jetzt das Außenschott aufglitt. Augenblicke später war die Schleusenkammer leer.
Tosen seufzte. »Dieses ... Ding fliegt wirklich allein weiter?«
»Bis zum Handelsbasar ROSTOCK.«
»Unmöglich. Wir sind noch knapp fünf Lichtjahre entfernt.«
»Was ist schon unmöglich bei einer Superintelligenz?« Der Haluter drehte sich um und ging zur Hauptleitzentrale zurück.
Bruke Tosen folgte ihm. »Demnach kann der Handschuh mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen?«, fragte er.
»Es muss wohl so sein«, entgegnete der dunkelhäutige Koloss dröhnend, und damit war das Thema für ihn erledigt.
Joyceline Kelly blickte auf die Notizen, die sie sich gemacht hatte. Irgendwo in diesem Bereich des Basars war die Kabine eines Patienten, zu dem sie bestellt worden war. Sie verglich die Zahlen-Buchstaben-Kombination mit der aufgeschriebenen und stellte fest, dass sie sich im falschen Teil des riesigen Schiffes aufhielt.
Als sie sich abwandte, schrillte plötzlich der Alarm. Ein Traktorfeld erfasste Kelly und schob sie unnachgiebig zur Seite. Wo sie eben noch gestanden hatte, verschloss ein Sicherheitsschott den Korridor. Ein Depotschrank öffnete sich, in dem Raumanzüge hingen.
Ohne zu zögern, streifte sich die Psychiaterin einen Schutzanzug über und zog den eingefalteten Helm über den Kopf, wo er augenblicklich Kugelform annahm.
Zwei Männer in Raumanzügen kamen näher.
»Alles in Ordnung?«, fragte einer von ihnen und musterte sie besorgt.
»Mir ist nichts passiert«, antwortete Kelly.
»Willst du erst rausgehen, oder willst du warten?« Ein Namensschild verriet, dass der Mann Bauer hieß. »Wir müssen die Luft abpumpen, damit wir das Schott dort öffnen und nachsehen können, was vorhin eingeschlagen hat.«
»Ich bleibe«, sagte die Psychiaterin. »Mich interessiert sehr, was los ist.«
Der zweite Mann gab über Funk Anweisung, die Luft abzupumpen. Wenig später glitt das Schott zur Seite. Gemeinsam mit den beiden Männern betrat Joyceline den abgeriegelten Korridor.
»Auf der linken Seite liegt die Außenwand«, stellte Bauer klar. »Wir werden uns alle Räume ansehen; irgendwo muss das Leck sein.«
Kelly half den Männern bei der Suche. Sie öffnete nacheinander vier Türschotten zu den Stauräumen. Dann entdeckte sie das Loch in der Außenwand. Es war etwa so groß wie zwei Männerfäuste.
»Hier ist es!«, rief sie.
Das Loch war rund, wie mit dem Zirkel gezogen.
»Sauber ausgeschnitten, Tao«, sagte der Bärtige.
Er fuhr mit einem Finger über die völlig glatte Schnittstelle. Sein Kollege hob inzwischen eine runde Scheibe vom Boden auf und hielt sie hoch.
»Das hat jemand mit einem Desintegrator herausgetrennt«, bemerkte Tao verwundert.
»Wer sollte so etwas tun?«, fragte Kelly. »Das ist doch Unsinn. Der Luftdruck muss schlagartig abgefallen sein. Wenn hier jemand gewesen wäre und das Loch in die Wand geschnitten hätte, dann hätte ich ihn sehen müssen. Aber mir ist niemand begegnet.«
»Er könnte es von außen gemacht haben«, sagte Tao.
»Ein Witzbold?« Bauer schüttelte den Kopf. »So etwas macht niemand, der im Raum arbeitet.«
»Trotzdem ist es passiert«, stellte Kelly fest. »Ihr müsst Meldung machen.«
»Ganz klar.« Bauer verzog das Gesicht. »Aber mir ist das hier unverständlich. Das kann nur jemand gewesen sein, der im Kopf nicht ganz richtig ist.«
»Könnte es sich um einen Angriff handeln?«, fragte die Psychiaterin.
Die Männer blickten sie verblüfft an. »Ganz bestimmt nicht«, sagte Bauer belustigt. »Wer sollte durch ein so kleines Loch hereinkommen?«
»Ein Siganese braucht keinen größeren Einstieg.«
Tao schob die herausgeschnittene Platte in die Öffnung, nachdem Bauer die Schnittstellen mit Stahlkleber bestrichen hatte. Beide beachteten Kelly nicht mehr, und die Frau sah ein, dass es sinnlos war, über den Täter und seine Motive zu spekulieren.
Sie ging weiter, blieb aber schon nach wenigen Schritten wieder stehen. Seth-Apophis!, ging es ihr durch den Sinn. Es könnte auf die Superintelligenz zurückgehen. Vielleicht hat sie etwas ins Schiff eingeschleust, mit dem sie Tascerbill töten will.
»Wie brechen wir die Rüstung auf?«, fragte Fellmer Lloyd.
Mausbiber Gucky materialisierte neben ihm. »Ganz einfach«, antwortete der Ilt. »Ich knacke sie telekinetisch.«
»Dann versuch's!«
Gucky schaute
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