Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Whilor, Chefin der Hafenwache.«
»Perry ist auch hier.« Reginald Bull drehte die Bilderfassung.
»Hallo?«, sagte Rhodan zurückhaltend. »Was verschafft mir die Ehre?«
Whilor runzelte die Stirn. Sie kannte die antiquierte Ausdrucksweise offenbar nicht. »Für mich dürfte dieser Anruf wenig ehrenvoll sein«, stellte sie fest. »Meinen Leuten ist es nicht gelungen, den Diebstahl von rund einer halben Tonne Zellplasma aus der BRUT-24 zu verhindern.«
»Plasma von der Hundertsonnenwelt?«, vergewisserte sich Rhodan, und als die Frau nickte, fragte er weiter: »Wie war das möglich? In die BRUT-Schiffe kommt kein Unbefugter hinein.«
»Mehrere unglückliche Umstände«, sagte Whilor. »Wir müssen annehmen, dass der Dieb unsichtbar war und ...«
»Moment!«, unterbrach Rhodan. »Er trug einen Deflektor?«
»Das nicht. Die Sensoren hätten die Emissionen registriert. Der Eindringling muss sich auf andere Weise unsichtbar gemacht haben. Vielleicht hat es mit der energetischen Ausstrahlung zu tun, die zwei Willys an Bord der BRUT-24 wahrgenommen haben wollen.«
»Was für eine Ausstrahlung?«, warf Julian Tifflor ein.
»Der Erste Terraner ist da?«, fragte Whilor verblüfft. »Meine Information, dass Tifflor in der Hanse-Klinik ...«
»Es stehen nur abschließende Untersuchungen an«, sagte Rhodan. »Julian Tifflor ist lediglich einer Besprechung zugeschaltet.«
»Ach so. Mehr konnten wir leider nicht von den Willys erfahren, sie stehen noch unter Schock. Immerhin wissen wir aus Zeugenaussagen, dass der Gleiter, mit dem das Plasma abtransportiert wurde, ein Spezialgleiter mit Klimatank für den Transport technischer Bakterienkulturen war. Er trug die Aufschrift Zelwo.«
»Zelwo!«, entfuhr es Deighton. »Schon wieder diese Firma.«
»Was ist das für ein Betrieb?«, erkundigte sich Jen Salik.
»Kein Betrieb, sondern eine Handelsgruppe, die Filialen in vielen terranischen Städten hat«, antwortete Deighton. »Sie kauft Halbfertigprodukte auf und verarbeitet sie nach Bestelllisten der Industrie.«
»Ich kenne die Hauptniederlassung in Terrania City«, sagte Saedelaere. »Perry, ich möchte den Leuten einen Besuch abstatten.«
»Einverstanden.« Rhodan nickte dem Transmittergeschädigten zu. »Viel Glück, Alaska!«
»Ich hielt es für wichtig, entweder den Ersten Terraner oder dich zu informieren, Perry«, fuhr Terzy Whilor fort, nachdem Saedelaere den Raum verlassen hatte. »Mit gebrütetem Hundertsonnenwelt-Zellplasma lassen sich eine Menge Dinge anfangen, darunter solche, die grauenvolle Wirkungen erzielen können. Im Besitz einer verbrecherischen Organisation ...«
»Ich habe verstanden, Terzy, danke. Ich werde die Hanse einschalten, um die Fahndung der Hafenwache zu unterstützen.«
»Ich muss in deinem abhörsicheren Büro mit euch sprechen, Perry!«, sagte Julian Tifflor bedeutungsvoll.
»Wie stellst du dir das vor?«, polterte Bull los.
Rhodan winkte ab. »Einverstanden, Tiff. Ich informiere Professor Suhindra und lasse dich danach von Gucky abholen. Das spart uns Zeit.«
»Und verhindert, dass ich unterwegs flüchte, wie?«, erwiderte der Erste Terraner.
Suhindra erhob keinen Einwand. Dass ein Dringlichkeitssignal von NATHAN kam, ließ Rhodan spontan umplanen. Wenn die lunare Hyperinpotronik sich auf diese Weise meldete, musste etwas Schwerwiegendes vorgefallen sein – und bestimmt nichts Gutes.
»Wir gehen alle«, entschied Rhodan. »Gucky, du bringst Tiff direkt in die Kontaktstation!«
Gucky war mit dem Ersten Terraner schon vor Perry Rhodan und seinen Begleitern eingetroffen.
»Identifikation einwandfrei«, sagte NATHAN vom Erdmond aus. »Hochwertige Kodierung Omega ist erforderlich!«
Der Kode war nur Rhodan, Tifflor und ihren engen Vertrauten bekannt und nirgendwo gespeichert. Rhodan nutzte die Tastatur für die Eingabe.
»Du hast weitsichtig gehandelt, Perry Rhodan«, sagte die Hyperinpotronik. »Ohne Julian Tifflors Einwilligung wäre mein Bericht unvollständig. Der Erste Terraner erreichte im Jahr fünf Neuer Galaktischer Zeitrechnung meine Zusicherung, eine speziell abgesicherte Datei der Hauptpositronik des HQ Hanse zusätzlich durch permanente Überwachung vor dem Abruf bestimmter Daten zu schützen. Dementsprechend kann ich die betreffende Information nur preisgeben, wenn der Erste Terraner mich dazu ermächtigt.«
»Ich ermächtige dich dazu«, sagte Tifflor. »Ich wollte das Thema selbst zur Sprache bringen, bevor ich erfuhr, dass es mit deinem neuesten
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