Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Problem zusammenhängt.«
»Das klingt sehr geheimnisvoll«, meinte Jen Salik.
»Es handelt sich um eine Geheimsache«, bestätigte Tifflor. »Und ich bitte euch, keine weiteren Personen über das zu informieren, was ihr gleich erfahren werdet.«
»Zuerst die nicht geheime Information«, sagte NATHAN. »Aus der erwähnten Datenbank sind vor wenigen Minuten alle gespeicherten Daten über Quiupu und das Viren-Imperium verschwunden. Sie müssen unbemerkt gelöscht worden sein.«
»Die kann ich aus dem Kopf rekonstruieren«, sagte Deighton.
»Ich habe eine Kopie gespeichert, weil ich die betreffende Datenbank überwachte«, erklärte NATHAN. »Außerdem habe ich eine Kopie der Daten über den Genetischen Krieg gespeichert, die ebenfalls verschwunden sind. Es liegt nahe, dass die Person, die beide Komplexe löschte und wahrscheinlich vorher kopierte, einen Zusammenhang zwischen ihnen gesehen hat.«
»Von was für einem Genetischen Krieg sprichst du?«, fragte Perry Rhodan verblüfft.
»Das ist eben das Geheimnis«, sagte Tifflor. »Ich habe jenen Krieg damals einfach in der Schublade beziehungsweise in einer Datenbank verschwinden lassen.«
»Du sprichst offenbar von einer Auseinandersetzung zwischen zwei konträren Schulen der Genetik«, vermutete Rhodan. »Einen wirklichen Krieg hättest du kaum vertuschen können.«
»Wenn es sich um einen Krieg gehandelt hätte, bei dem ganze Städte und Millionen Intelligenzen vernichtet worden wären, dann kaum. Glücklicherweise kam es nicht dazu, obwohl es sich durchaus um einen heißen Krieg zwischen zwei Planeten handelte. Aber ich will nicht vorgreifen. Bitte fang an, NATHAN!«
Die Vorgeschichte:
Im Jahr fünf Neuer Galaktischer Zeitrechnung entdeckte der Ara Karts Troluhn im Kugelsternhaufen M 19 einen langsam treibenden Asteroiden, der energetische Streustrahlung emittierte. Troluhn legte mit seinem Raumschiff an, fand einen Eingang und im Innern des Asteroiden einen Hohlraum. Die Höhlung enthielt umfangreiche Laboreinrichtungen, Rechenanlagen ähnlich Hyperinpotroniken sowie mehrere Tresore. Außerdem fand Troluhn Antriebsaggregate und Verteidigungseinrichtungen.
Das alles war lahmgelegt. Offenbar hatte eine fehlerhafte Hyperinpotronik Sicherheitsschaltungen veranlasst, ihre Verbindung zu den Aggregaten zu blockieren.
Troluhn spürte der Fehlfunktion nach. Die in den Bioponblöcken stattfindende hypertoyktische Verzahnung arbeitete nicht exakt nach dem Kausalitätsprinzip, deshalb fand bei der Herstellung der hypertoyktischen Verzahnung eine Verschiebung von Ursache und Wirkung statt. Verantwortlich war, dass das Zellplasma des bionischen Teils der Hyperinpotronik von einem Virus befallen war.
Zur Erläuterung muss gesagt werden, dass das Zellplasma der genannten Hyperinpotronik von der gleichen Art war wie das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt und seine Ableger. Es bestand also ebenfalls fast ausschließlich aus dicht gepackten Zellkernen. Darin eingebettet waren – oder sind – vollständige Zellen, die sich von einer alles umfließenden Emulsion ernähren und wie normale Zellen teilen.
Sobald ein Plasmakern ein bestimmtes Alter erreicht, verankert er sich an der nächsten Zelle, mit der er kollidiert. Danach stülpt er an seiner unteren Seite eine Art Rüssel aus, der sich durch die Zellmembran bohrt. Mit diesem Rüssel injiziert er seinen aus einem DNS-Knäuel bestehenden Inhalt in das Zytoplasma der Zelle.
Die so mit dem genetischen Kode eines Plasmazellkerns geimpfte Zelle stellt nun nicht mehr Reproduktionen von sich selbst her, sondern reproduziert ausschließlich Zellkerne, das Plasma.
Dieses neue Plasma ersetzt in erster Linie die Zellkerne, die sich durch die Aktivitäten des bionischen Teils einer Hyperinpotronik verbraucht haben und absterben. In zweiter Linie dient dieser Prozess der Vergrößerung der Plasmamasse, die durch den Brutprozess erheblich gesteigert werden kann.
Der Kunstfehler:
Karts Troluhn stellte fest, dass ein bestimmtes Virus die Vermehrungszellen des Plasmas befallen und durch Injizierung seines genetischen Kodes zur Massenproduktion identischer Viren gezwungen hatte, die wiederum andere Zellen befielen. Er nannte dieses Virus wegen seiner metallischen Grundstruktur, die aus dem Mineral Cobaltin besteht, Cobaltin-Virus. Und er vermutete, dass der Besitzer des Asteroiden mit dem Cobaltin-Virus experimentiert hatte, dabei unvorsichtig gewesen war und eine Anzahl Cobaltin-Viren hatte entkommen lassen, die
Weitere Kostenlose Bücher