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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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beiseite und konzentrierte mich wieder auf meine Schritte. Der Untergrund wurde steiniger und damit unebener.
    Das Mädchen legte ein Tempo vor, das ziemlich genau der Wolke über uns angepasst war. Der Waldrand wuchs wie eine Mauer aus grünem Geflecht vor uns in die Höhe. Sri schritt jedoch unverdrossen aus. Schroff bog sie schließlich nach rechts ab.
    Parnatzel und ich stolperten hinter ihr her, bis wir einen Durchschlupf aus niedergetrampelten Sträuchern und Büschen fanden. Die Spuren konnten höchstens einen halben Lokvorthtag alt sein, denn die Zweige und Blätter hatten noch nicht begonnen, sich wieder aufzurichten.
    »Das muss ein großes Tier gewesen sein«, blubberte Parnatzel neben mir.
    Ich verschwieg ihm, dass ich in den Forschungsberichten über Lokvorth gelesen hatte, dass es hier keine großen Tiere gab. Nur die Pflanzenwelt besaß auf diesem Planeten überdimensionale Ausmaße.
    Srimavo schritt mit einer Selbstverständlichkeit weiter, als habe jemand diesen Weg nur für uns angelegt. Die Dampfwolke löste sich allmählich auf. Ich glaubte noch einen der beiden Gleiter für einen Moment zwischen verwehenden Wolkenschleiern zu sehen. Aber da griff Parnatzel schon nach mir und zog mich weiter.
    »Komm!«, drängte er. »Sonst läuft uns unser Schützling davon.«
    Wir folgten einem breiten Pfad, dessen Herkunft mir ein Rätsel bleiben sollte. Bald holten wir Srimavo ein. Die stickige Urwaldluft machte mir allmählich zu schaffen. Umso verwunderlicher war es, dass Sri davon nichts zu spüren schien. Da es mir in den letzten Wochen immer klarer geworden war, dass sie nicht von Terra stammen konnte, vermutete ich nun, eine Dschungelwelt müsse ihre Heimat sein.
    Ein Krachen und Knirschen hinter uns ließ mich zurückblicken. Vier der riesigen Bäume neigten sich von uns weg und stürzten mit ohrenbetäubendem Krachen in die Schneise, durch die wir gekommen waren. Baumwurzeln ragten zwischen halb aus dem Boden gerissenen Büschen hervor.
    Nach längstens einer Minute herrschte wieder Ruhe, doch unser Rückweg war versperrt.
    Srimavo zeigte in die Richtung, in der der Pfad noch offen war. »Wir sind auf dem richtigen Weg!«, verkündete sie.
     
    Es war der hektischste Morgen, den Adelaie auf Lokvorth erlebt hatte, seit Quiupu verschwunden war. Und das wollte etwas heißen, denn inzwischen waren fast zehn Wochen vergangen.
    Obwohl die Laborantin früh zu Bett gegangen war, fühlte sie sich ungewöhnlich müde und zerschlagen. Sie schrieb es dem Wetterumschwung zu. Vielleicht hatte sie auch unruhig geschlafen, denn am Vortag hatte sie vergeblich versucht, ihren Lebensgefährten Mortimer Skand über Hyperfunk zu erreichen. Mortimer weilte inzwischen auf einem Saturnmond, wo er an Versuchen der Kosmischen Hanse mitarbeitete, und seit fast einem Vierteljahr waren sie nun getrennt.
    »Träum nicht, Mädchen«, sagte Sarga Ehkesh zu ihr. »Wir haben eine Menge zu tun. Demos ist schon mit seinen Beibooten aufgebrochen, um die drei Flüchtlinge zu finden.«
    Die Chefwissenschaftlerin hatte von der Kogge LUZFRIG einen Spezialroboter kommen lassen. Genau genommen handelte es sich um eine reine Registratur- und Auswertungsmaschine, die mit ihren Fähigkeiten den besten Detektiv ersetzen konnte. Diese Einheit wurde scherzhaft Sherlock genannt.
    Adelaie übernahm die Aufgabe, den Roboter einzuweisen. Als die Positronik mit allen Daten vertraut war, fragte die Laborantin Sherlock, was er als Nächstes zu sehen wünschte.
    »Bitte zeige mir die Unterkunft, in der die drei Besucher von der Erde waren«, verlangte er.
    Gemeinsam mit Sherlock machte sich die Laborantin auf den Weg zum Gebäude F. Adelaie wusste, dass sie ohne Sherlock in dieser Sache kaum etwas Positives erreichen würde. Andererseits hatte sie den Ehrgeiz, der Biopositronik des Roboters zu zeigen, dass die Intuition eines Menschen der Logik eines Roboters überlegen war.
    »Warum nennt man dich Sherlock?«, wollte sie wissen.
    »Mein eigentlicher Name ist positronisch-biologische Beobachtungs- und Logikeinheit VAR-2B«, antwortete Sherlock. Dabei fuhr er einen Arm aus, der den Türmechanismus zur Wohnung der drei Verschwundenen abtastete. »Natürlich ist das unpraktischer; der Kommandant der LUZFRIG hat mich deshalb Sherlock genannt. Er behauptet, dieser Name gehe auf eine uralte Detektivfigur der Menschheit zurück.«
    »Wir schlafen und wünschen nicht gestört zu werden«, meldete sich der Türschließer.
    »Eine Lüge ...«, sagte Sherlock.

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