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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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vor Staunen die Augen auf. »Du übertreibst; du kannst doch nicht deinen Chef verdächtigen.«
    »Ich verdächtige weder ihn noch jemand anders«, sagte Sherlock würdevoll. »Ich treffe nur Vorsichtsmaßregeln, die mir die Arbeit erleichtern. Du kannst sicher sein, dass ich den Täter finden werde.«

14.
     
    Je tiefer wir in den Urwald eindrangen, desto eiliger hatte es Srimavo. Sie lief vor uns her, ohne sich nur einmal umzuwenden. Dabei schien sie sich ihrer Richtung völlig sicher zu sein.
    Inzwischen war es Mittag, die schwüle Hitze wurde unerträglich. Mir fielen die Mordsamen und die gefährlichen Kleinsttiere ein, von denen ich in der Forschungsstation gehört hatte. Bislang hatten wir jedoch keine Probleme. Die gefährliche Fauna schien Distanz zu halten.
    Ich überlegte, wie es bei unserem heimlichen Aufbruch gewesen war. Weder Parnatzel noch ich hatten an die gefährlichen Mordsamen gedacht, als Sri uns bat, sie zu begleiten. Wir hatten keine Sekunde gezögert.
    »Wie weit ist es noch?«, jammerte mein Freund von der Hundertsonnenwelt.
    Srimavo reagierte nicht auf die Frage.
    Ich nahm den letzten Schluck Wasser zu mir und goss aus einer kleinen Flasche den Rest an hochprozentigem Alkohol über den Matten-Willy. Parnatzel rekelte sich zufrieden und winkte mir dankbar mit einem Stielauge zu.
    »Sri!«, rief ich mit kratziger Stimme. »Unsere Wasservorräte sind aufgebraucht.«
    Sie blieb stehen und nahm ihre Trinkflasche von der Hüfte. Dann drehte sie sich um und reichte mir das Wasser.
    Unsere Blicke trafen sich. Die dunklen Flammen in ihren Augen machten mir schon nichts mehr aus. Aber da war etwas anderes, und das erschreckte mich. Der Ausdruck ungezügelten Verlangens hatte ihre sanfte Gier verdrängt.
    »Du kannst mein Wasser haben, Jakob, ich brauche es nicht.«
    Srimavos Stimme stand im krassen Gegensatz zu ihren Augen. Sofort schwand meine aufkommende Panik. Gedankenverloren nahm ich die Flasche an mich.
    Sri wendete sich wieder ab und setzte ihren Weg fort. Ich folgte ihr und versuchte dabei, Klarheit in meine Gedanken zu bringen. Etwas war falsch, das spürte ich. Es grenzte an Unverschämtheit, dem Kind den letzten Wasservorrat abzunehmen. Aber Sri hatte so überzeugend geklungen, dass mir eine Widerrede unmöglich war.
    Geraume Zeit später, der Urwald war unverändert, blieb Sri plötzlich stehen. Automatisch hielt ich ebenfalls an. Parnatzel, der hinter mir trabte, rannte voll in meine Kniekehlen. Ich war zu lethargisch, um meinen Unwillen zu äußern.
    »Es ist noch weit«, erklärte Srimavo bestimmt. »Aber der Fluss muss in der Nähe sein. Dort gibt es frisches Wasser.«
    Ihre Worte gaben mir neuen Mut und frische Kraft, aber ich blickte zu Boden, um der ungezügelten Gier ihrer Augen zu entgehen. Wir setzten den Weg fort, aber schon nach wenigen Metern blockierten ineinander verschlungene Baumwurzeln den Pfad.
    »Bis hierher ist es also gekommen.« Srimavo deutete auf das Wurzelgewirr.
    Ich verstand nicht, was sie meinte. »Was sind das für Wurzeln?«, wollte ich wissen.
    »Hast du alles vergessen?« Sri gluckste amüsiert. »Erinnere dich an die Ereignisse auf Lokvorth vor unserer Ankunft. Sarga hat davon berichtet.«
    Ich entsann mich allmählich. Ein gewaltiges Wurzelwesen hatte die Bewohner der Station im Sumpftal gefährdet, aber es war unter tragischen Umständen vernichtet worden.
    »Willst du damit sagen, dass wir nur der Spur dieses Wurzelwesens gefolgt sind?«, fragte ich.
    »Seinen Resten«, antwortete Srimavo. »Es war ein Symbiont, der nach dem Verlust seiner Intelligenz dem Trieb folgen musste, und zwar in die Richtung, die ich ebenfalls eingeschlagen habe. Die Kraft der Vereinigung ist stark genug, um die Fragmente dieses Wesens zu leiten.«
    Ich verstand kein Wort, konnte Srimavo aber trotzdem nicht widersprechen. Wollte ich das eigentlich?
    Der Wurzelsymbiont war vor Wochen nach seinem Angriff auf die Forschungsstation getötet worden. Oder zumindest so schwer geschädigt, dass seine völlige Vernichtung sicher zu sein schien. Die Spuren durch den Urwald waren jedoch frisch.
    Das alles passte nicht zusammen. Nicht einmal Srimavos Überzeugungskraft konnte mir diese Überlegungen verbieten.
    Parnatzel stand inzwischen vor den Wurzelresten. »Kein Leben mehr«, sagte er. »Aber wir kommen trotzdem nicht durch.«
    Die vielfältigen Geräusche des Urwalds verstummten jäh. Ich hatte das Gefühl, dass mir jemand die Ohren zuhielt.
    »Nichts und niemand wird mich

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