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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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mehr Hyperraumeinbrüche die Realität veränderten, umso heimischer fühlten sich die Schiqalaya. Jupiters kollabierende Atmosphäre bildete für sie ein Paradies.
    »Ich kann es dir erklären. Im Hauptlabor der Anatolie von Pranck existieren Tanks, gefüllt mit Gasen aus der Jupiteratmosphäre. Es liegt an einem der großen Schächte.« Sie gab eine genaue Beschreibung der Position aus dem Gedächtnis ab. »Allerdings kann ich dir nicht sagen, wo wir uns relativ dazu befinden und wo ...«
    »Das wird nicht nötig sein«, sang der Schiqalaya. Knotige Ärmchen streckten sich aus der Farbfülle des Rades, packten Mondra und hoben sie mit erstaunlicher Kraft an.
    Sie flogen los, dicht über dem Boden. Der Fremde fand seinen Weg mit traumwandlerischer Sicherheit.
     
    Es kam Porcius wie ein Wunder vor, dass sie den Hangar ohne weitere Zwischenfälle erreichten, von einigen Umwegen abgesehen, die sie zu nehmen gezwungen wurden. Immer wieder hatten sie vor verbogener, sich drehender und verschlingender Materie Halt machen müssen.
    Porcius stieg in eine der Jets, die unversehrt aussah, jedoch energetisch tot war. Anatolie von Pranck folgte ihm. Was der TLD-Agent auch versuchte, er konnte nicht die einfachste Funktion aktivieren. »Die Positronik ist völlig zerstört«, stellte er unnötigerweise fest.
    »Davon hast du mich hinlänglich überzeugt«, sagte die Ganymedanerin. »Und nun überzeuge ich dich davon, dass ich dazugehöre .«
    »Ich vertraue dir«, versicherte Porcius. »Zumindest solange ich weiß, dass du von uns abhängig bist, weil du allein im Gravo-Chaos oder spätestens bei der Kollision mit Ganymed sterben wirst.«
    Es schien einen Augenblick zu dauern, bis sie verstand, was er gesagt hatte. »Ich meine ganz etwas anderes. Ich gehöre zu den Honovin. Zur neuen Menschheit. Das Tau-acht hat eine Gabe in mir geweckt.«
    »Eine Gabe?«, fragte Porcius verständnislos. »Wie soll uns das weiterhelfen?«
    Anatolie öffnete weit die Augen und zog etwas aus derselben Tasche, in der sie auch den hauchdünnen Orter aufbewahrte. Sie hob das kleine Fläschchen vor ihr Gesicht, drückte einen winzigen Zerstäuber, und einige Staubpartikelchen flogen genau in ihre Pupille. Sie zog die Oberlippe zwischen die Zähne und kaute darauf. Ihr rechtes Auge blinzelte, und eine kleine Träne sammelte sich über dem Unterlid. Etwas brummte kaum merklich, und die Beleuchtung in der Pilotenkanzel sprang an. Direkt vor Porcius leuchtete am Eingabepult ein Display.
    »Ich habe nie von jemandem gehört, der eine ähnliche Gabe entwickelt hat wie ich«, sagte Anatolie. »Ich halte sie für noch interessanter als das, was Onezime in sich geweckt hat.«
    Porcius traute seinen Augen nicht, als er durch die Sichtscheibe beobachtete, wie rundum sämtliche Fluggeräte zum Leben erwachten.
    »Ich nenne es Mechano-Pararestauration«, fuhr die Chefwissenschaftlerin fort. »Ich stelle die Funktion zerstörter Geräte wieder her und erhöhe dabei die Leistung über das bisherige Maximum. Oread war immer fasziniert davon. Nun wird es ihm nicht mehr gefallen.«
    Porcius verlor keine Sekunde. Er beugte sich aus der Pilotenkanzel und befahl, sofort alle Jets zu bemannen. Nur ein Bruchteil seiner Gefolgschaft würde darin Platz finden, der Rest musste im Hangar ausharren. Er versprach, mit der TYCHE zurückzukehren und eine vollständige Evakuierung zu ermöglichen. »Nur ein einziger Grund kann mich davon abhalten – wenn ich noch vor euch sterbe.«
    Per Funkbefehl öffnete er das Hangartor, bereit, als Erster des kleinen Geschwaders, das gegen die TYCHE antreten würde, die Faktorei zu verlassen.
    Doch was er sah, ließ jeden Enthusiasmus sofort wieder verschwinden. In Jupiters Atmosphäre jenseits des Tors wirbelte ein kleines, vollkommen schwarzes Etwas. Metallische Schlieren zogen sich von MERLINS Außenhülle ausgehend bis in dessen Zentrum.
    Hinauszufliegen war unmöglich. Trotz ihrer nun funktionsfähigen Jets waren sie gefangen.
     
    Ein Albtraum glitt unter Mondra dahin.
    Manchmal verstand sie, was sie sah, manchmal war der Anblick zu fremd, die in sich gebogenen, sich selbst verzehrenden Winkel zu unmöglich, um sie begreifen zu können. Alles Material denaturierte, zerstob zu Wolken, stürzte eine Ewigkeit in die Tiefe und breitete sich doch zugleich zu allen Seiten aus.
    Immer wieder lagen Leichen am Boden. Manche sahen friedlich aus, als würden sie nur schlafen, doch in einer derart verheerten Umgebung mussten sie einfach tot sein.

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