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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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zwischen Vorsicht und Entdeckertum finden, das war alles.
    Langsam gewöhnten sich seine Augen an das Halbdunkel des Raumes. Vor ihm ragten drei Reihen von seltsamen Sesseln auf, die halb in den Boden eingelassen waren. Sie schienen auf eine Art Bühne ausgerichtet zu sein, auf der aber nur eine einzelne, absolut schwarze Wand aufragte.
    Sid runzelte die Stirn. War er in einem Kino gelandet?
    Er legte den Kopf in den Nacken, versuchte die ungefähre Höhe des Raumes zu bestimmen. Dazu hatte er sich eine Methode zurechtgelegt, für die er sich hasste. Aber er kam nicht davon los; die Assoziation war schlichtweg zu stark. Wann immer er sich fragte, wie hoch etwas war, stellte er sich automatisch Dr. Goratschin vor, der ziemlich genau zwei Meter groß gewesen war. Vor seinem inneren Auge stapelte er die Dr. Goratschins aufeinander, bis die Höhe des zu schätzenden Objekts erreicht war.
    »Fünf oder sechs Meter«, flüsterte er, um die aufkommende Angst zu bekämpfen. Konzentriere dich!, befahl er sich in Gedanken.
    Er wandte sich um. Hinter ihm standen mehrere metallisch schimmernde Geräte. An einigen leuchteten kleine Lichtpünktchen. Es musste sich um irgendwelche Terminals, vielleicht Arbeitsstationen, handeln.
    Sid biss sich auf die Unterlippe.
    Dieser Raum brachte ihn in seiner Suche nicht weiter. Angestrengt überlegte er, was er jetzt tun konnte. Er wünschte sich, Bull oder Dr. Manoli wären bei ihm und würden ihm einen Tipp geben.
    In diesem Moment erfolgte die nächste Transition.
    Sid verzog das Gesicht, als ihm der Schmerz in den Nacken und durch den Körper schoss. Er presste die Zähne zusammen, ballte die Hände zu Fäusten, spürte die dumpfe Pein in seinem gebrochenen Arm.
    Er widerstand.
    Es fühlte sich zwar an, als schlüge ihm eine ganze Horde von Leuten mit Zweigen auf jede einzelne Stelle seines Körpers, aber diesmal sah er den Dämon der Ohnmacht nicht einmal aus der Weite.
    Skelir hatte recht gehabt: Sids Körper gewöhnte sich langsam an die Transitionen.
    Ein Geräusch erklang.
    Sid zuckte zusammen.
    Irgendwo öffnete sich eine Tür. Ein Lichtstrahl schnitt durch das Halbdunkel des Raumes.
    Sid ignorierte die Schmerzen in seinem Körper, warf sich herum und krabbelte auf allen vieren weg von diesem Lichtstrahl, der rasch breiter wurde.
    Er sah die Gerätschaften mit den Lichtpünktchen vor sich aufragen. So schnell es ging, zwängte er sich zwischen zwei Terminals hindurch, gerade rechtzeitig, bevor das Licht im Raum heller wurde.
    Mühsam wandte er sich um. Mit pochendem Herzen sah er zu, wie vier Fantan in den Raum kamen. Drei von ihnen setzten sich in die vorderste Reihe der Sessel, während sich der vierte an einem der Terminals zu schaffen machte.
    Geistesgegenwärtig presste Sid die rechte Hand auf die Translatorscheibe.
    »Mach schon«, erklang es dumpf aus der Scheibe, während einer der Fantan in der ersten Reihe sprach, »es ist gleich so weit!«
    »Hetz mich nicht, Roog!«, gab der Fantan zurück, der nur etwa zwei Meter neben Sid stehen musste.
    Seltsamerweise spürte Sid in diesem Augenblick keine Angst. Das Herz schlug zwar so laut, dass es ihn fast schmerzte, aber er fühlte keinerlei Fluchtreflex in sich. Stattdessen war er nur gespannt, was jetzt geschehen würde.
    Der Fantan begab sich zu seinen drei Kollegen und ließ sich ebenfalls in einen der Sessel nieder.
    Ein Geräusch erklang. Ein dumpfer Ton, der langsam anschwoll. Weitere Töne kamen hinzu. Einige von ihnen regelmäßig und beruhigend, andere wiederum seltsam abgehackt und sprunghaft.
    Musik! Die Musik der Fantan!
    Sid fühlte, wie der Boden langsam angehoben wurde. Als er auf der Höhe der Bühne angekommen war, öffnete sich die einzelne schwarze Wand vor ihnen wie ein Vorhang. Die Musik schwoll an, dumpfe Bässe dröhnten, brachten jede Zelle in Sids Körper zum Vibrieren.
    Der Weltraum kam zum Vorschein. Sid sah Sterne, unendlich viele Sterne. Staunend ließ er den Anblick auf sich wirken.
    Die Sterne besaßen nicht dieses lebendige Flackern, das er vom Nachthimmel kannte. Sie standen ganz ruhig in der absoluten Schwärze des Alls, bildeten wunderbare Muster.
    Der Boden glitt über die Bühne hinweg und hinaus in den Weltraum. Immer weiter, bis Sid über sich nicht mehr die Decke des Raumes sah, sondern ein milchiges Band.
    Die Milchstraße!
    Ein Schaudern lief über Sids Rücken. Überwältigt vom Anblick schob er alle Sicherheitsbedenken beiseite und erhob sich langsam. Einen Atemzug lang wurde es ihm

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