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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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beiden Fantan gehört hätten, wäre er aufgeflogen, bevor er etwas hätte entdecken können, was ihnen in ihrer misslichen Lage half.
    Sid hob den linken Arm und schlug sich mit dem Gips gegen die Stirn.
    Nicht ohnmächtig werden! Nicht ohnmächtig werden, schrie er sich in Gedanken an.
    Er fühlte den Schmerz im Arm und auf der Stirn. Erleichtert registrierte er, dass dies den hinterlistigen Dämon erschreckte. Er wich zurück. Das Sichtfeld vergrößerte sich wieder.
    Ruhig atmete er durch und überlegte sich dabei, was er tun sollte, falls die beiden Fantan gleich bei ihm auftauchen würden.
    Teleportieren?
    Das war keine gute Idee, weil die Außerirdischen so wissen würden, dass er diese spezielle Gabe besaß. Damit wäre sein entscheidender Vorteil dahin.
    Aber sie kamen nicht. Niemand kam.
    Vorsichtig tastete Sid nach dem Boden, wälzte sich herum und erhob sich. Als er sicher war, dass er genügend Kraft gesammelt hatte, schob er seinen Kopf gerade so weit aus seinem Versteck, um den Gang einsehen zu können.
    Verlassen lag er vor ihm.
    So leise, wie es ihm möglich war, schlich er aus dem Erker. Der Gang war lang und beinahe leer. Vereinzelt hingen skurrile Gegenstände an den Wänden.
    Sid hob den Kopf, schnupperte vorsichtig. Ein schwerer Duft hing im Gang. Irgendwelche Kräuter, die der Junge kannte, aber nicht mochte. Dazwischen der Geruch nach Öl, das nicht mehr richtig frisch war.
    Der Geruch der Fantan.
    Erneut blickte er in beide Richtungen des Ganges. Was brachte es ihm, wenn er sich für eine Seite entschied?
    Ich benötige Glück, dachte er. Nichts anderes als Glück. Ich muss einen Ausweg finden. Ich werde für uns einen Ausweg finden!
    Er wiederholte den Satz wie ein Mantra. So lange, bis er davon ausging, selbst daran zu glauben. Ich werde für uns einen Ausweg finden!
    Sid schloss die Augen. Er benötigte einen neuen Ort, an dem er seine Suche fortsetzen konnte. In diesem Gang würde er früher oder später einem Fantan in die Arme laufen. Was er benötigte, war eine Fluchtmöglichkeit für ihre kleine Gruppe.
    Und Fluchtmöglichkeiten standen nicht in Gängen herum.
    Er stellte sich vor, wie es am anderen Ende des Spindelraumschiffes aussehen würde. Irgendwo in der Peripherie. Er konzentrierte sich, meinte gar, mit seinen Sinnen einen Raum zu erspüren. Sein Körper verkrampfte sich. Der Vorgang raubte ihm Kraft.
    Durch die geschlossenen Augenlider sah er einen Lichtfunken. Ein kurzer Schmerz, dann kam die Entspannung.
    Sid schwankte, zwang sich, die Augen zu öffnen. Rasch sah er sich um, während seine Arme nach einer Wand suchten, an der er sich abstützen konnte. Sie fanden keine.
    Er riss die Hand hoch, rieb sich den Schweiß aus den Augen. Blinzelnd wandte er sich um, versuchte, das gedämpfte Licht mit den Augen zu durchdringen.
    Wenn jemand hier war, hätte er oder sie ihn bereits entdecken müssen. Die auffälligen Funken der Teleportation hätten ihn verraten.
    Niemand war da.
    Erleichtert ließ er sich zu Boden sinken. Mit zitternden Fingern tastete er nach der Jackentasche mit dem Energieriegel, den ihm Dr. Manoli gegeben hatte. Er riss die Verpackung auf, brach den Riegel entzwei und steckte sich eine Hälfte davon in den Mund. Den Rest steckte er wieder in seine Tasche.
    Sid fühlte, dass ihn das Teleportieren in seiner gegenwärtigen Form zu viel Kraft kostete. Er musste sich fortan zwischen zwei Sprüngen mehr Zeit lassen, durfte sich nicht überfordern.
    Reginald Bull hatte ihm vorhin etwas gesagt, das Sid nicht mehr aus dem Kopf ging.
    »Zum Erwachsenwerden gehört auch, ein realistisches Verständnis von sich und seinen Möglichkeiten zu erlangen. Mut ist gut. Übermut kann alles gefährden!«
    Sid hatte mit dem üblichen »Jaja« geantwortet, so, wie es meistens reflexhaft aus ihm kam, wenn er von einem Erwachsenen belehrt wurde.
    Aber Bull hatte recht. Der Sprung in den Energieschirm der SREGAR-NAKUT hätte ihm beinahe das Leben gekostet. Das hätte ihr Schicksal besiegelt.
    Sid González wusste, dass sie nur dann eine Chance hatten, wenn sie seine Teleportationsgabe einsetzen konnten. Er war dafür auserkoren, sie vier zu retten. Unterlief ihm vor Übermut ein neuerlicher Fehler, würden sie alle dafür bezahlen müssen.
    Sid fühlte, wie sein Herz schneller schlug. Plötzlich spürte er das gesamte Gewicht der Verantwortung auf seinen Schultern lasten.
    Er atmete tief durch.
    Es brachte nichts, wenn er sich nun verrückt machen ließ. Er musste nur ein gutes Maß

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