Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
gekommen wären.
Wenn sie darüber nachdachte, wie Tako mit ihnen vor wenigen Minuten blindlings in die Zentrale teleportiert war, stieg noch im Nachhinein Übelkeit in ihr hoch. Das Überraschungsmoment hatte ihnen geholfen, aber ihr kam ein alter Spruch in den Sinn: Das Glück ist mit den Doofen. Doch das würde sie später nicht in ihre Memoiren schreiben, sollte sie jemals dazu kommen, sie zu verfassen.
Sie vertiefte sich in die Arbeit und fand tatsächlich leicht Zugriff, da sämtliche Verbindungen noch offen standen. Dem Topsider, der daran gearbeitet hatte, war keine Zeit geblieben, die Station abzuschalten.
Zuerst entdeckte Darja einen Befehl des neuen Oberbefehlshabers Genkt-Tarm. »Hört euch das an«, sagte sie. »Die Topsider haben eine vorübergehende Waffenruhe ausgerufen. Sämtliche Kampfhandlungen sind einzustellen, nur im Fall eines Angriffs der Ferronen soll in aller Härte zurückgeschlagen werden.«
Tako klatschte in die Hände, eine ungewohnt übermütige Geste des Asiaten. »Das ist sicher Perrys Werk!«
»Was dafür spricht, dass sein Auftritt in der RUGR-KREHN doch einigen Erfolg hatte.«
»Hoffen wir es.«
Conrad Deringhouse mischte sich nicht in das Gespräch ein. Er schien völlig in dem fremdartigen Steuersystem versunken zu sein. Es war ohnehin besser, wenn er sich auf seine Aufgabe konzentrierte. Wenn es ihm nicht gelang, Gewalt über die KOSAN-DARRITH zu erlangen, blieb ihr Vorstoß sinnlos. Zudem standen sie dann in Kürze vor dem großen Problem, wie sie mit der vorübergehend betäubten Besatzung weiter verfahren sollten. Darja grauste bei der Vorstellung, die Topsider endgültig aus dem Verkehr ziehen zu müssen.
»Das ist es!«, rief Conrad unvermittelt. »Ich kann auf die Steuerung zugreifen!«
Ein Ruck ging durch die Zentrale. »Ein wenig plötzlich abgebremst, aber damit könnt ihr hoffentlich leben. Ich bringe uns jetzt an unser Ziel! Ich verstehe das Steuersystem, und es gehorcht mir. Eine irdische Rakete zu lenken ist merklich schwieriger. Das Einzige, was mir noch fehlt, ist ein Orterbild der Umgebung, sonst muss ich blind fliegen.«
»Damit kann ich dir wahrscheinlich gleich dienen«, kündigte Darja an. »Warte kurz.« Sie arbeitete sich tiefer in die Speicherbänke der Positronik vor, und kurz darauf gelang es ihr, ein Hologramm in die Zentrale zu projizieren, das die Orterdaten auswertete.
Ihr stockte der Atem.
Das Wega-System war ein Trümmerfeld.
An tausend Orten trieben Raumschiffswracks oder die Überbleibsel explodierter Schiffe und Raumstationen im All zwischen den Planeten. Raumer der Topsider dominierten klar das Bild, aber es gab einen zweiten Schiffstypus, der dutzend- oder gar hundertfach auftauchte.
Vor allem an den großen Trümmerfeldern sammelten sich teils riesige Spindelschiffe, viele Hundert Meter lang. Die Orter lieferten eine automatische Auswertung mit und bezeichneten diese Raumer als Einheiten der Fantan. Von diesem Volk hatte Darja noch nie gehört, aber das überraschte sie nicht. Ihr war klar, dass Arkoniden, Ferronen und Topsider nur die Spitze des Eisbergs bildeten und wahrscheinlich eine Unzahl weiterer Zivilisationen im All auf sie warteten.
Sie forderte von der Positronik weitere Informationen über die Fantan an und erhielt die Auskunft, dass es sich um Fledderer handelte. Sie traten oft nach Raumgefechten auf den Plan, um die Wracks zu plündern und dort nach geeignetem Besun zu suchen. Eine Erklärung für diesen Begriff lieferte der Computer nicht mit.
»Wir verfahren wie geplant«, beschloss Tako Kakuta kurz darauf. »Diese Fantan können nur unser Vorteil sein. Sie lenken die Topsider ab. Vielleicht kümmern sie sich deshalb noch weniger um ein bedeutungsloses Beiboot wie die KOSAN-DARRITH.«
Conrad steuerte sie in Richtung der RUGR-KREHN. Darja sendete die Kennung des Boots und bat um Erlaubnis, einschleusen zu dürfen. Zu ihrer Überraschung erhielten sie diese problemlos.
»Auf zum Finale«, flüsterte Conrad Deringhouse, während er das Boot auf eine Schleuse zusteuerte.
13.
Ein Ende der Tricks
Wega-System, an Bord der RUGR-KREHN
Genkt-Tarm verschwand, mit ihm die Zentrale des Schlachtschiffs. Perry Rhodan und Ras Tschubai materialisierten auf einem Korridor. Der Sudanese gab ein würgendes Geräusch von sich und taumelte, stieß mit dem Rücken gegen die Wand.
Rhodan stützte ihn, fühlte das schwere, kalte Material des arkonidischen Raumanzugs, den der andere trug.
»Es geht schon«, sagte der
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