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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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wundervoller Ort«, schwärmte Tupan. »Unsere Welt ist erschüttert von Tod und Zerstörung.«
    Tupan griff unter das Armaturenbrett und zog eine Teleskopantenne heraus, an der ein kleiner Napf befestigt war, und spuckte hinein. Michalowna erinnerte sich daran, dass Ferronen nicht wie Menschen und Arkoniden schwitzten, sondern dass sie ihren Körper durch Spucken kühlten.
    »Wie anders ist das Leben im Mondenzauber!«, fuhr Tupan fort, nachdem der Napf wieder unter den Armaturen verschwunden war. »Es ist eine Welt voller Leidenschaften, der einzige Ort, an dem man glückliche Ferronen findet. Das Wundervolle daran ist, dass sie einen Teil ihres Glücks an die Bevölkerung weitergeben.«
    »Was für Künstler und Artisten treten bei Ihnen auf?«, fragte Michalowna.
    »Hmm!«, machte Tupan. »Alle möglichen. Es gibt Artisten, Tierbändiger, wie Ihr ... hmm ... Begleiter einer ist, aber auch Zauberer und Tölpel ... und natürlich die Krüppelparade!«
    Michalowna runzelte die Stirn. »Was ist eine Krüppelparade?«
    »Eine Parade, an der ausschließlich Krüppel mitmachen. Die Bedauernswerten, die wegen der Gammastrahlung verkrüppelt auf die Welt kamen.«
    »Gammastrahlung?«, echote Michalowna. Plötzlich breitete sich Kälte in ihr aus.
    »Na, die Radioaktivität, die sich nach dem Zünden der vier großen Bomben ausbreitete.« Er schüttelte verwirrt den Kopf. »Das müssen Sie doch wissen – Sie und Ihr Kompagnon sind ganz offensichtlich ebenfalls davon betroffen!«
    »Wir? Weshalb?«
    »Na, weil Ihre Haut so bleich ist. Zudem sind Sie viel zu dünn. Sie würden ja zerbrechen, wenn ich Sie berühren würde!« Er stieß ein meckerndes Lachen aus.
    »Wir ... wir stammen nicht von diesem Planeten.« Michalowna hoffte, dass er sich mit dieser Aussage zufriedengeben würde.
    Eine Weile hing er seinen Gedanken nach, die sich in erster Linie um die Frage drehten, ob er sie attraktiv genug fand, um sich mit ihr auf ein sexuelles Abenteuer einzulassen.
    Tatana Michalowna kannte solche Gedankengänge zur Genüge. Männer schienen nicht nur auf der Erde überall gleich zu sein – selbst auf fernen Welten und in der fernen Vergangenheit blieben sie, was sie waren: einfache, instinktgesteuerte Wesen, die man nur anzulächeln brauchte, um in ihnen die Überzeugung zu wecken, dass man nichts Besseres zu tun hatte, um mit ihnen in die Kiste zu hüpfen.
    Sie dachte an Trker-Hon, der im Laderaum des Panzerfahrzeuges ausharren musste, bis sie Cullum erreicht hatten.
    Tatana erinnerte sich an den Moment, als er sich vor ihren Augen ausgezogen und ihr seine Kleidung gegeben hatte. Die Tatsache, dass er nackt vor ihr stand, hatte weder ihm noch ihr etwas ausgemacht. Aber die Art, wie er seine Augenbinde abgenommen und anschließend den Kopf sachte zur Seite gedreht hatte, damit sie seine leere Augenhöhle nicht sah, hatte sie auf äußerst intime Weise berührt.
    Trker-Hon machte das Spiel mit. Selbst wenn er sich zuerst geziert hatte, gab er nun alles, um als gebändigtes Tier zu wirken. Aber die Sache mit der Augenhöhle ... Da hatte sie mehr über ihn erfahren, als wenn sie ihn eine Stunde lang telepathisch sondiert hätte.
    »Diese Krüppel«, sagte Tatana. »Was für ... spezielle Fähigkeiten besitzen sie?«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Tupan. »Sie meinen abgesehen davon, dass ihre Glieder falsch zusammengesetzt sind? Oder dass sie nur ein Bein, dafür aber drei Arme besitzen? Oder die Frau, die vier Brüste hat? Da haben Sie natürlich recht: Das sind spezielle Fähigkeiten!«
    »Ich dachte eher an Tricks, wie etwas fliegen zu lassen oder hinter einem Vorhang verschwinden und hinter einem anderen wieder erscheinen.«
    »Aha!«, machte Tupan. »Sie meinen die Zauberer. Die machen solche Sachen. Das sind ganz verrückte Tricks. Ich durfte einmal zuschauen, als sie geprobt hatten. Ganz verrückt, wirklich. Mittlerweile weiß ich genau, bei welchen Nummern sie doppelte Böden und Geheimgänge benutzen und wo sogar ein Zwilling vorkommt, dessen Existenz geheim gehalten wird.« Er erzählte von den Nummern und der Begeisterung, die sie in den Zuschauern auslösten.
    Tatana Michalowna hing ihren eigenen Gedanken nach. Wieder einmal wunderte sie sich über sich selbst. Es fiel ihr einfach, den Gedanken zu akzeptieren, dass sie auf einer anderen Welt in einer anderen Zeit war.
    Sie fragte Tupan über die aktuellen Zustände auf Ferrol aus. Was er zu erzählen hatte, faszinierte und schockierte sie. Irgendwann forderte ihr

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