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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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»gutem Willen« bei ihnen »eine Ausnahme« zu machen und sie zu engagieren. Er wies ihnen einen kleinen Wagen zu, den Crest und sie zusammen bewohnen durften. Gegen einen entsprechenden Mietpreis, wie der Direktor ergänzte.
    Als Gage für ihre Auftritte nannte er eine Zahl, die weder Crest noch sie mit etwas vergleichen konnten. Tatana las in Marlogs Gedanken, dass sie bei dem einzigen Konkurrenzunternehmen, das Varieté Feuerblume , locker das Dreifache verdienen würden.
    Sie handelte ihn auf das Doppelte hoch. Als Tatana bemerkte, dass sie seinen Zorn zu stark nährte, gab sie etwas nach und verlangte dafür einen größeren Wagen mit Zusatzabteil für den »Hyvänder«, damit dieser nicht »den Kontakt zu seinem Bändiger« verlöre.
    Marlog akzeptierte, und so gehörten die drei offiziell zu Ferrols größtem Wanderzirkus Mondenzauber . Ihr Wagen stellte sich als breites Raupenfahrzeug heraus, das erstaunlich erschütterungsfrei über die halb zerstörten Straßen Ferrols ratterte.
    Die Fahrt zum nächsten Spielort nahm den ganzen Tag in Anspruch. Während sich Crest mit einem Seufzen in eines der beiden Betten legte und sofort einschlief, saßen Trker-Hon und Tatana Michalowna schweigend vor einem der Seitenfenster und ließen die Bilder der kriegsversehrten Welt auf sich wirken.
    Sie kamen an Dörfern vorbei, in denen nur noch jede zehnte Hütte stand. Hinter den Fenstern sahen sie Dutzende von Ferronen. Eingepfercht fürchteten sie vor weiteren Vergeltungsschlägen, warteten zusammen auf eine neue, bessere Zukunft.
    »Tupan hat mir erzählt, dass Ferrol in eine Vielzahl von Herrschaftsgebieten zerfallen sei. Waffenstillstände gäbe es kaum welche – wenn sich zwei Parteien auf einen Friedensplan einigen würden, käme entweder eine dritte Partei hinzu oder aber eine der beiden Seiten spielt falsch und holt zum ultimativen Schlag gegen die andere aus.«
    Trker-Hon nickte. Er hatte sich die Augenbinde wieder umgebunden, nachdem sie ihren Wagen bezogen hatten. Offiziell lebte er im Laderaum des Raupenfahrzeuges, aber weder Crest noch Tatana wollten dem Topsider diese Quälerei zumuten. Für die öffentlichen Auftritte würde er weiter das Tier geben, aber in ihrem Privatraum durfte er sich erholen.
    »Hin und wieder gelingt es einem Kriegsherrn, ein größeres Stück zu erobern – aber seine Hegemonie ist nie von Dauer.«
    »Macht ist vergänglich«, sagte Trker-Hon. »Denn Macht benötigt feste Strukturen, um die Zeit überdauern zu können. Auf einer Welt wie dieser herrscht aber das Chaos. Die Namen derer, die nach der Macht greifen, sind meist in Wasser geschrieben.«
    »Das ist schön gesagt«, meinte Michalowna. »Wie es scheint, könnte Ferrol eine größere Veränderung anstehen. Einer dieser Kriegsherren erweist sich anscheinend als erstaunlich geschickt. Zudem beschränkt er sich nicht darauf, strategisch wichtige Positionen zu besetzen – er will den gesamten Planeten, ja das ganze System.«
    »In Wasser geschrieben«, murmelte Trker-Hon.
    Tatana lächelte. »Das kann man so nicht sagen. Ich bin mir sicher, dass der Name dieses Kriegsherrn, der alle anderen Herren beherrschen will, die Jahrtausende überstehen wird.«
    Trker-Hon drehte den Kopf. »Worauf wollen Sie hinaus, Tatana?«
    »Raten Sie, wie sich dieser Mann nennt, von dem man sich gar wunderliche Dinge erzählt.«
    Der Topsider kniff sein Auge zusammen. »Wenn Sie mich so fragen, kann es nur eine Antwort geben: Thort.«
    »Sehr gut! Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was mir Tupan über diesen Thort erzählte, muss er außergewöhnliche Fähigkeiten haben.«
    »Von was für Fähigkeiten sprechen Sie?«
    »Man sagt beispielsweise, dass er an mehreren Orten gleichzeitig sein könne. Und dass nichts, was auf Ferrol und den anderen besiedelten Welten geschieht, ihm entgehe.«
    »Allwissend, allsehend, allgegenwärtig?«, fragte Trker-Hon.
    »So etwas in der Art.«
    »Wenn er es geschafft hat, dass Freund und Feind gleichermaßen an diese Fähigkeiten glauben, ist er in der Tat in einer einzigartigen Situation. Ist der Thort in Thorta anzutreffen?«
    »Tupan glaubt das. Thorta wird derzeit aber noch gebaut. Er habe eine Burg besetzt, die er nun zu seinem Herrscherpalast erweitern lässt. Einige Hundert Kilometer von unserem Zwischenziel Cullum entfernt.«
    »Eine Burg«, murmelte Trker-Hon. »Interessant.«
     
    Der Zirkus wurde in Cullum wie eine Befreiungsarmee empfangen. Kinder schrien und

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